Hopfen gehört aus botanischer Sicht zur Familie der Hanfgewächse und wird in Europa bereits seit vielen Jahrhunderten als Bierwürze eingesetzt. Als heimische Wildpflanze ist er mittlerweile in fast ganz Deutschland verbreitet und wächst bevorzugt in Auwäldern sowie in Feldhecken. Sein Herkunftsland ist nicht bekannt, es wird jedoch vermutet, dass sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet im Mittelmeerraum und Westasien liegt.
Aussehen
Als starkwüchsige und rechtswindende Schlingstaude stirbt Hopfen in jedem Winter über der Erde ab und bringt im Frühjahr zahlreiche neue Triebe hervor. Diese können abhängig von der Bodenqualität und den angebotenen Nährstoffen eine Länge von bis zu sechs Metern erreichen.
Das Tageswachstum liegt bei bis zu dreißig Zentimeter und der Hopfen ist in der Lage, auch Äste und Zweige der unmittelbar neben ihm wachsenden Gehölze zu umschlingen. Die sommergrünen Blätter sind variabel geformt und ihre Blätter grob gesägt. Die Blattstiele und Spreiten verfügen über eine borstige Behaarung. Jede Hopfenpflanze verfügt entweder über männliche oder weibliche Blüten, welche im Juli und August in den Blattachseln zum Vorschein kommen. Die weiblichen Blüten sind hellgrün und von papierdünnen Deckblättchen umhüllt. Das in den Früchten enthaltene klebrige Harz verleiht dem Bier seinen typischen bitter-fruchtigen Geschmack.
Der optimale Standort
Hopfen gedeiht bevorzugt an einem warmen, sonnigen bis halbschattigen Platz und benötigt einen tiefgründig lockeren und feuchten Boden, der reich an Nährstoffen ist. Die Pflanze ist jedoch in der Lage, sich anzupassen und wächst auch in nährstoffärmerer Erde.
Pflanzung

Hopfen sollte am besten im Frühjahr ausgepflanzt werden, alternativ ist eine Pflanzung im Herbst möglich. In der ersten Saison ist kaum ein Zuwachs der Pflanze feststellbar. Sobald ihre Wurzeln sich gut etabliert haben, erfolgt das oberirdische Wachstum in rasantem Tempo. Um Hopfen als Kletterpflanze zu ziehen, wird bereits bei der Pflanzung eine geeignete Kletterhilfe angebracht. Dazu kann entweder ein klassisches Rankgitter verwendet werden oder man entscheidet sich für senkrechte Spanndrähte, welche typischerweise im professionellen Hopfenanbau eingesetzt werden.
Nach der Pflanzung wird der Boden gemulcht, um ihm eine gleichmäßige Feuchtigkeit zu verleihen. Durch diese Maßnahme kann die Erde im Sommer außerdem nicht zu stark austrocknen. Da Hopfen bevorzugt in nährstoffreichen Böden gedeiht und zudem einen hohen Stickstoffbedarf hat, sollten sandige Böden mit ausreichend reifem Kompost aufgewertet werden. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, in jedem Frühjahr mit Kompost und Hornmehl zu arbeiten. Während besonders trockener Sommertage benötigt Hopfen zusätzliche Wassergaben, damit das Wachstum ungehindert fortschreiten kann.
Rückschnitt

Im Spätwinter wird der Hopfen bis unmittelbar über dem Boden zurückgeschnitten. Abgestorbene Pflanzenteile werden auf dem Kompost entsorgt. Im Sommer müssen die Triebe lediglich nach Bedarf gekürzt werden. Für eine kontrollierte Ausbreitung ist es ratsam, gelegentlich die einzelnen Triebe von Hand hochzuleiten. Ohne eine geeignete Kletterhilfe, findet das Wachstum flach über dem Boden statt.
Krankheiten und Schädlinge
Hopfen zeigt sich gelegentlich anfällig für Echten Mehltau sowie die Verticillium-Welke, welche zum Absterben der kompletten Pflanze führen kann. Weitere Pflanzenkrankheiten oder Schädlinge werden bei der Kultivierung des Hopfens im heimischen Garten für gewöhnlich nicht beobachtet.
Expertentipp
Als dekorative Kletterstaude wird Hopfen bevorzugt in Naturgärten kultiviert. Zum Beispiel lässt er sich in Wildgehölzhecken integrieren und sorgt dort ab dem Frühsommer für einen zuverlässigen Sichtschutz.
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