Kakteen sind sehr anspruchslose Gewächse. Um sie zu kultivieren, benötigt man in der Regel nur wenig Erfahrung in der Pflanzenpflege. Dies gilt ebenso für die Vermehrung, für welche es drei unterschiedliche Möglichkeiten gibt.
Die Vermehrung durch Aussaat
Um Kakteen durch eine Aussaat zu vermehren, gilt es zunächst, die dafür benötigten Samen zu gewinnen. Diese kann man entweder im Handel erwerben oder man wartet, bis die Fruchtkörper der Pflanze vertrocknet sind und von allein abfallen. Anschließend kann man diese öffnen und die Samen mit einem Messer herauskratzen und im Anschluss daran säubern. Nachdem man die Samen mit einem Fungizid behandelt hat, werden diese getrocknet. Die vorbereiteten Samen werden nun in eine Anzuchtschale mit Abflusslöchern gegeben, welche mit dem Substrat befüllt wurde. Außerdem sollte sich die Schale in einem Untersetzer befinden, welche mit Wasser versehen wurde.
Die Samen werden vorsichtig in die Erde gedrückt. Dann deckt man die Anzuchtschale ab und stellt sie an einen warmen und hellen Ort mit einer Umgebungstemperatur von zwanzig bis fünfundzwanzig Grad Celsius. Das Substrat sollte stets feucht gehalten werden, bis die ersten Keimlinge erkennbar sind. Wenn die Jungpflanzen etwa drei bis fünf Zentimeter hoch sind, so vereinzelt man diese in Töpfe mit spezieller Kakteenerde. Ein sonniger und warmer Standort ist nach wie vor entscheidend für das Wachstum der jungen Kakteen. Auf regelmäßige Wassergaben kann nun jedoch verzichtet werden.
Die Vermehrung durch Stecklinge

Für die Vermehrung durch Stecklinge werden entweder Blattstecklinge oder Kopfabschnitte der Kakteen verwendet, welche mit einer Länge von fünf bis zehn Zentimeter abgeschnitten werden. Man benötigt einen Pflanztopf mit befeuchteter Kakteenerde. Dieser sollte nach Möglichkeit auf einen mit Wasser gefüllten Untersetzer gestellt werden, damit sich das Substrat selbst Feuchtigkeit ziehen kann. Die Stecklinge werden einen Zentimeter tief in die Erde gegeben und vorsichtig eingedrückt. Nach Bedarf sollte man ihn mit Stäben stützen. Anschließend wird das Gefäß an einen warmen und hellen Standort platziert. Um die Ausbildung des Wurzelwerkes zu fördern, sollte das Substrat stets leicht feucht gehalten werden. Bei guter Wurzelbildung können die Stäbe nach etwa vier Wochen entfernt werden. Danach kann man die Wassergaben reduzieren.
Die Vermehrung durch Ableger

Die einfachste Methode, Kakteen zu vermehren, ist die Verwendung von Ablegern. In der Regel lassen diese sich neben der Mutterpflanze in der Erde finden. Topft man den Kaktus um, so kann man die Ableger abtrennen und einfach separat eintopfen. Damit eine Vermehrung durch Ableger gelingt, sollten diese eine Größe von circa fünf Zentimetern aufweisen.
Handelt es sich um eine kleinwüchsigere Art oder verfügt man über nur wenig freie Fläche, so kann man die Abtrennung bereits vorher vornehmen. Wichtig ist, dass der Kaktus beim Umtopfen zunächst aus dem Topf gehoben und seine Wurzeln komplett von Erde freigespült werden. Dazu sollte lauwarmes Wasser verwendet werden. Im Anschluss daran werden die Ableger mit Hilfe eines scharfen Schneidwerkzeugs abgeschnitten. Um Fäulnis zu vermeiden, sollten offene Schnitt- und Bruchstellen an einem trockenen und warmen Ort sorgfältig getrocknet werden.
Anschließend können der Kaktus und die Ableger in separate Töpfe mit frischem Substrat gepflanzt werden. Trägt man eine dünne Sandschicht auf das Erdreich auf, so bildet diese einen zusätzlichen Fäulnisschutz.
Expertentipp
Bei der Anzucht und Pflege der Kakteen sollte auf ihre individuellen Bedürfnisse geachtet werden. Während es einige Kakteenarten eher warm mögen, bevorzugen andere kältere Temperaturen.
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