Fleischfressende Pflanzen nehmen eine Sonderstellung in der Pflanzenwelt ein und sind auch in der Wohnung etwas ganz Besonderes. Sie fallen nicht nur durch ihr exotisches Aussehen gleich ins Auge, sondern lassen sich auch hervorragend bei der Nährstoffaufnahme beobachten.
Anders als herkömmliche Zimmerpflanzen benötigen sie eine ganz besondere Pflege, an der auch versierte Hobbygärtner oftmals scheitern. Doch wer weiß, wie die Nährstoffaufnahme bei Karnivoren funktioniert und von den traditionellen Pflegemaßnahmen des regelmäßigen Gießens und Düngens abweicht, kann fleischfressende Pflanze ganz einfach auch zuhause kultivieren.
Herkunft und Besonderheiten
Fleischfressende Pflanzen sind etwas ganz Besonderes und werden entsprechend selten als Zimmerpflanzen kultiviert. Dabei sind die sogenannten Karnivoren weltweit verbreitet. Auf allen Kontinenten kann man sie finden, allerdings nur an ganz speziellen Standorten. Ihr natürliches Habitat finden sie nur an lebensfeindlichen Orten mit nährstoffarmen Böden.
Wie alle Pflanzen sind auch die fleischfressenden Pflanzen auf eine ausreichende Zufuhr an Nährstoffen wie Stickstoff, Kalium und Phosphat angewiesen. Die notwendigen Nährstoffe können sie an ihren bevorzugten Standorten jedoch nicht über den Boden aufnehmen. Deshalb haben diese Pflanzen sich darauf spezialisiert Kleinstlebewesen anzulocken, zu fangen und letztendlich zu verwerten.
Fleischfressende Pflanzen düngen?

Normalerweise bewirkt das regelmäßige und richtige Düngen von Pflanzen wahre Wunder. Auf diese Weise erhält die Pflanze Nährstoffe in ausreichender Menge und zeigt dies durch ein gesundes Wachstum.
Für fleischfressende Pflanzen bedeutet eine zusätzliche Gabe von Dünger jedoch meist das Todesurteil und das hat zwei Gründe:
- Die Pflanze kann die zusätzlichen Nährstoffe nicht über den Boden aufnehmen
- Der Boden wird für die fleischfressende Pflanze zu nährstoffreich
Nährstoffarmer Boden – ein Muss für fleischfressende Pflanzen
Bereits herkömmliche Blumenerde ist für fleischfressende Pflanzen oftmals tödlich. An ihren natürlichen Standorten herrschen nahezu lebensfeindliche Bedingungen. Oftmals wachsen Karnivoren in Sümpfen, Mooren und anderen kargen Landschaften, in denen der Boden so gut wie keine Nährstoffe enthält, sodass andere Pflanzenarten dort kaum überleben können.
Als Zimmerpflanze benötigen sie daher ein ganz spezielles Substrat. Am sichersten ist fertig gemischte Karnivorenerde. Selbst erfahrenen Gärtnern gelingt es selten die richtige Erdmischung selbst herzustellen. Insofern erübrigt sich natürlich eine zusätzliche Düngung.
Zusätzliches Füttern

Viele Halter von fleischfressenden Pflanzen kommen auf die Idee die Pflanzen zusätzlich mit kleinen Insekten zu füttern, denn häufig macht es den Anschein, dass die Pflanzen in der Wohnung nicht genügend Nahrung fangen können.
Doch auch von dieser Praktik sollte abgesehen werden, denn ein zusätzliches Füttern von Karnivoren gleicht einer zu starken Düngung herkömmlicher Pflanzen.
Fleischfressende Pflanzen sind äußerst genügsam, sodass normalerweise genügend Insekten in der Wohnung leben, um ihren Nährstoffbedarf zu decken. Durch zusätzliches Füttern werden zudem die Fangorgane gereizt, sodass die Pflanzen dadurch nicht mehr selbstständig ausreichend viele Insekten fangen können.
Expertentipp
Düngen sowie das zusätzliche Füttern ist für fleischfressende Pflanzen ein Todesurteil. Wer den Pflanzen dennoch etwas Gutes tun will und eine optimale Nährstoffversorgung gewährleisten möchte, sollte die Karnivoren einmal jährlich in frische Karnivorenerde setzen. So herrschen immer ideale Bodenbedingungen, die es den Pflanzen ermöglichen ausreichend viele Insekten zu fangen.
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