Maiglöckchen erinnern mit ihren zarten weißen Glockenblüten stark an Schneeglöckchen und werden im Internet oft wie diese in Form von Zwiebeln zum Kauf angeboten. Betrachten Sie die gelieferte Ware näher, werden Sie feststellen, dass die Zwiebeln nicht wie Blumenzwiebeln aussehen. Und tatsächlich handelt es sich auch nicht um Blumenzwiebeln, sondern um sogenannte Rhizome.
Rhizome statt Zwiebeln
Anders als die meisten heimischen Frühjahrsblumen ist das Maiglöckchen keine Zwiebelpflanze und bildet auch keine Zwiebeln aus. Stattdessen besitzen sie einen Wurzelstock, der sich über sogenannte Rhizome ausbreitet und Tochterpflanzen ausbildet. Was Sie nach dem Kauf geliefert bekommen, sind Wurzelstücke, die Sie einpflanzen und aus denen neue Maiglöckchen austreiben.
Besonderheiten von Rhizomen

Im Grunde ist ein Rhizom ein knapp unter der Erdoberfläche zur Seite wachsender Stamm. Aus ihm bilden sich Triebe, die nach oben wachsen und jeweils als ein Maiglöckchen an der Oberfläche erscheinen, obwohl sie ein Bestandteil einer einzigen Maiglöckchen-Staude sind.
Rhizome können sich im Garten rasch ausbreiten und viele Maiglöckchen ausbilden. Sie lassen sich zudem gut teilen, um gezielt weitere Maiglöckchen-Gruppen in anderen Teilen des Gartens anzusiedeln.
Vermehrung von Maiglöckchen durch Teilung

Der beste Zeitpunkt für die Teilung von Maiglöckchen ist im Juni und im Juli. Graben Sie das Rhizom der Pflanze dafür vorsichtig aus und schneiden Sie mit einer scharfen Klinge einige Stücke ab. Aus einem 15 Zentimeter großen Ballen können Sie fünf bis sechs Stücke gewinnen, die groß genug sind, um ein neues Pflänzchen hervorzubringen.
Graben Sie dazu etwa zehn Zentimeter tiefe Löcher an den gewünschten Standorten, legen Sie die Wurzelstücke hinein und füllen Sie die Löcher mit Kompost und Erde auf. Gießen Sie die Pflanzen an und warten Sie auf den Austrieb im nächsten Frühjahr.
Ausbreitung der Rhizome
Wie die meisten Pflanzen, die Rhizome ausbilden, neigt auch das Maiglöckchen dazu sich rasch auszubreiten und kann unerwünscht wuchern. Dem können Sie vorbeugen, indem Sie bereits bei der Pflanzung eine Rhizomsperre rund um die Pflanzen anlegen.
Maiglöckchen wurzeln nicht sehr tief und können von einer relativ niedrigen Sperre gut im Zaum gehalten werden. Alternativ kann man die sich ausbreitenden Rhizome von Zeit zu Zeit mit einem Spaten ausstechen und entsorgen oder zur Ansiedlung der Maiglöckchen in anderen Gartenteilen verwenden.
Expertentipp
Teilen Sie Ihre Maiglöckchen im Herbst, pflanzen die gewonnenen Wurzelstücke in Töpfe und platzieren diese auf Fensterbrettern, blühen sie auch im Winter und bringen etwas Frühlingsgefühl in die trübe Jahreszeit. Achten Sie darauf, die Pflanzen für Kinder und Haustiere unerreichbar aufzustellen, da sie giftig sind.
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