Malvenrost ist eine Pilzerkrankung, die vorwiegend Stockrosen befällt, jedoch ist keine Malvenart vor dem Pilz sicher. Nur einige wenige Blätter schaden der Pflanze nicht, breitet sich der Pilz jedoch über die gesamte Pflanze aus, kann diese in weiterer Folge absterben. Es gibt einige Möglichkeiten den Malvenrost zu bekämpfen, jedoch sollten Sie so früh wie möglich dagegen vorgehen.
Befallene Blätter entfernen
Ist der Befall noch gering, ist es die einfachste Methode, die befallenen Blätter zu entfernen. Kontrollieren Sie die Blätter nicht nur an der Oberseite, sondern sehen auch an der Unterseite nach. In der Regel sind kleine rötliche bis braune Stellen früher an der Unterseite zu erkennen, bevor auf der Oberseite eines Blattes ein Schaden erkennbar ist.
Abgefallene Blätter um die Pflanze sollten Sie ebenfalls aufsammeln. Der Malvenrost kann im Boden überdauern und oft Jahre später erneut eine Pflanze wieder befallen. Abgeschnittene und aufgesammelte Blätter dürfen nicht auf den Kompost. Selbst durch die Rotte wird der Pilz nicht zerstört. Durch die Komposterde kann der Malvenrost auch auf andere Malvenarten wie den Eibisch oder die Gemüsemalve übertragen werden.
Betroffenes Pflanzenmaterial sollten Sie daher im Restmüll entsorgen. Dies gilt generell auch für Pflanzen, die einen Befall hinter sich haben. Beim Rückschnitt im Herbst sollten die Pflanzenreste ebenfalls im Restmüll entsorgt werden. So verhindern Sie, dass eventuell anhaftende Sporen den Winter im Kompost überdauern können.
Bekämpfung mit Pflanzenjauchen
Eine Möglichkeit den Malvenrost zu bekämpfen sind Pflanzenjauchen. Sie sind nicht nur ideal, um akut gegen Pilzinfektionen vor zu gehen, sondern haben auch eine Schutzfunktion, wenn die Pflanzen damit regelmäßig gegossen werden. Zur Stärkung der Epidermis der Pflanze ist eine Brennnesseljauche ideal.
Bei einem akuten und großflächigen Befall durch Malvenrost, setzen Sie eine Jauche mit Wurm- oder Adlerfarn an. Dazu geben Sie in einen Eimer grob zerkleinertes Farnkraut. Der Eimer sollte etwa zu 2/3 mit dem Kraut befüllt sein. Den Rest füllen Sie mit Wasser auf. Decken Sie den Eimer lose mit einem Deckel ab und stellen Sie das Gemisch in den Halbschatten. Nach drei bis vier Tagen ist bereits der Hauptprozess der Fermentation abgeschlossen und Sie können die Jauche filtern und in eine Sprühflasche füllen.
Besprühen Sie die betroffene Malvenpflanze sowohl an der Blattoberseite als auch an der Unterseite. Achten Sie darauf, dass es in den nächsten Tagen nicht regnet, denn dadurch wird die Jauche wieder abgewaschen. Wiederholen Sie den Vorgang spätestens alle drei Tage oder, falls es geregnet hat, sofort wieder, wenn sich eine längere Schönwetterperiode ankündigt.
Malvenrost mit Milch bekämpfen
Milch ist ebenfalls ein altes Hausmittel, um die Ausbreitung von Pilzinfektionen zu verhindern. Milch kann zwar selten die Infektion gänzlich stoppen, dadurch, dass in der Milch Fett enthalten ist, die sich als dünne Schicht über die Blätter legt, gibt es für die Sporen keinen Platz mehr sich dort anzusiedeln.
Ideal ist die Verwendung von Rohmilch. Steht Ihnen diese nicht zur Verfügung, lassen sich Vollmilch einen Tag im Warmen stehen und verdünnen Sie im Verhältnis 1:1 mit Wasser und besprühen damit wiederum die Ober- und Unterseite der Blätter. Der Vorteil bei der Milch ist, dass nach einem leichten Regen noch der Schutzfilm aus Fett erhalten bleibt. Lediglich nach einem Starkregen sollten Sie gefährdete Pflanzen erneut besprühen.
Malvenrost vorbeugen
Malvenrost ist eine sehr hartnäckige Pilzerkrankung. Sie zu bekämpfen ist meist aufwendig und beansprucht viel Zeit. Vor allem, bis Mittel Wirkung zeigen, vergeht oft ein langer Zeitraum. Daher ist es sinnvoll nicht nur die Pilzinfektion zu bekämpfen, sondern einer Ausbreitung bzw. einem erneuten Befall vorzubeugen.
Wie viele andere Pilzarten, die Pflanzen befallen, schätzt auch der Malvenrost ein warmes und feuchtes Milieu. Verzichten Sie daher beim Gießen die Pflanze abzuduschen, sondern gießen immer Bodennahe. Dadurch bleiben die Blätter trocken und Pilzinfektionen haben weniger Chancen die Malven zu befallen.
Selbst wenn Sie darauf achten, dass Sie beim Gießen die Blätter nicht befeuchten, der Regen macht um die Malve keinen Bogen. Ein kurzer Regenguss im Sommer begünstigt in der Regel noch keine Ausbreitung von Malvenrost. Regnet es jedoch über mehrere Tage hinweg und sind die Temperaturen in einem Bereich über 20°C ist das ein ideales Klima für den Malvenrost. Kündigt sich daher eine solche Wetterphase an, können Sie die Malven vorsorglich mit Milch besprühen oder Sie schützen Sie mit einer transparenten, aber wasserdichten Abdeckung. Wenn Sie eine Abdeckung verwenden, lüften Sie diese gelegentlich, denn auch die Luftfeuchtigkeit kann eine Ausbreitung von Malvenrost begünstigen.
Expertentipp
Werden Malven an einem Standort immer wieder von Malvenrost befallen, sollten Sie ihnen einen anderen Standort geben. Entfernen Sie beim Umpflanzen großzügig das Substrat, denn dadurch sinkt das Risiko, dass Sie Pilzsporen an den neuen Standort mitnehmen und die Pflanzen sofort wieder befallen werden. Verwenden Sie zudem auch kein Saatgut von befallenen Pflanzen, da das Risiko hoch ist, dass die Samen bereits mit dem Pilz infiziert sind.
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