Die Pfeifenwinde, auch Amerikanische Pfeifenwinde genannt, besticht durch ihre Kletterkunst und ihren üppigen Wuchs. Wie Sie von der Begrünung der Kletterpflanze profitieren und die Pfeifenwinde richtig pflanzen und pflegen, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Erscheinungsbild – Blätter, Blüten, Wachstum
Die Pfeifenwinde entwickelt herzförmige Blätter, die wechselständig angeordnet und gestielt sind. Das Laub leuchtet in einem dunklen Grün. Die dachziegelartig übereinander liegenden Blätter können bis zu 30 Zentimeter lang werden. Sie entwickeln sich im Mai und können im Laufe der Zeit eine goldgelbe Färbung aufweisen.
Die Blütezeit beginnt im späten Frühling. Die rotbraunen Blüten erscheinen – je nach Wetterlage – von Juni bis August. Sie werden zwischen drei und acht Zentimeter lang und entwickeln selten Früchte. Die pfeifenartig gebogenen Blüten erzeugen einen an Aas und Kot erinnernden Geruch, der Insekten anlockt.
Die Pfeifenwinde ist ein starkwüchsiger, linkswindender Schlingstrauch. Mit einer geeigneten Rankhilfe kann sie bis zu zwölf Meter in die Höhe und zwei bis sechs Meter in die Breite wachsen. In den ersten Jahren investiert die Pfeifenwinde viel Energie in die Wurzelgewinnung, sodass der Sprosszuwachs gering ausfällt. Sobald die Pflanze ausreichend angewurzelt ist, vergrößern sich die Wachstumsschübe um bis zu zwei Meter pro Jahr.
Der geeignete Standort

Die Pfeifenwinde bevorzugt halbschattige bis schattige Standorte. Solange der Boden feucht genug ist, ist sie mit nahezu jedem Gartenstandort zufrieden. Als Faustregel gilt: Je feuchter der Boden, desto sonniger darf der Standort sein.
Falls die Pfeifenwinde in voller Sonne ranken soll, achten Sie darauf, dass der Fuß der Pflanze im Schatten liegt. So verhindern Sie, dass die Sonneneinstrahlung den Boden austrocknet.
Der Standort sollte in jedem Fall windgeschützt sein. Die großen Blätter können von starken Windböen beschädigt werden.
Ansprüche an den Boden

Die Pfeifenwinde bevorzugt stark durchlässige Böden. Sie bestehen im Idealfall aus humoser Erde, in der zahlreiche Mikroorganismen angesiedelt sind. Das Bodenleben sorgt für eine kontinuierliche Auflockerung des Substrats, wodurch die Durchlässigkeit erhalten bleibt. Nahrhafte, ausreichend feuchte und durchlässige Erde gewährleistet der Pfeifenwinde ideale Wachstumsbedingungen.
Tipp:
Ist Ihr Gartenboden zu fest, mischen Sie vor dem Anpflanzen etwas Sand unter die Erde.
Pfeifenwinde einpflanzen
Die beste Pflanzzeit ist im Frühjahr zwischen März und Ende April. Warten Sie die Eisheiligen ab. Der Spätfrost könnte die zarten Wurzeln beschädigen.
Stellen Sie die Pfeifenwinde mit dem Wurzelballen in einen wassergefüllten Eimer, damit sie sich vollsaugen kann. Währenddessen bereiten Sie das Pflanzloch vor. Es sollte doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. Bedecken Sie die Sohle des Lochs mit einer Drainage aus Kies, um die Bildung von Staunässe zu verhindern.
Sobald sich der Wurzelballen mit Wasser vollgesogen hat, wird er in das Pflanzloch gesetzt. Füllen Sie die Zwischenräume mit dem Aushub auf und drücken Sie das Substrat vorsichtig an. Die Pflanze wird anschließend kräftig gegossen.
Bieten Sie der Pfeifenwinde eine Rankhilfe an, damit sie emporklettern und sich prächtig entwickeln kann.
Hinweis: Falls Sie mehrere Pflanzen setzen möchten, halten Sie einen ausreichenden Pflanzabstand ein. Die Hälfte der gewünschten Pflanzenausbreitung dient als Maß für einen gesunden Abstand.
Pfeifenwinde gießen und düngen
Aufgrund ihrer Wuchshöhe und der stattlichen Blattmasse haben Pfeifenwinden einen erhöhten Wasserbedarf. Der Wurzelballen darf nicht austrocknen. Eine Mulchschicht aus Gras oder Laub hält den Boden feucht. An heißen und trockenen Sommertagen muss bei Bedarf morgens und abends gegossen werden. Achten Sie darauf, dass sich keine Staunässe bildet.
Um die Vitalität der Pflanze zu fördern, können Sie den Boden in den warmen Sommermonaten mit Kompost oder Holzspänen anreichern. Alternativ ist ein Grünpflanzendünger möglich.
Achtung: Ab September sollten Sie auf die Nährstoffversorgung verzichten. Die Düngung führt dazu, dass die Pfeifenwinde kontinuierlich neue Triebe entwickelt. Diese könnten bis zum Wintereinbruch nicht mehr ausreichend ausreifen und wären frostgefährdet.
Pfeifenwinde schneiden
Die Pfeifenwinde ist schnittverträglich und kann nach Bedarf zurückgeschnitten werden. Der beste Zeitpunkt ist im Frühjahr, kurz vor dem neuen Austrieb. An Frosttagen sollten Sie nicht zur Schere greifen.
Um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern, können Sie alle zwei bis drei Jahre einen Auslichtungsschnitt vornehmen und die Seitenzweige um die Hälfte kürzen.
Totholz und vertrocknete Triebe werden an der Basis entfernt. Ranken, die aus der Form geraten, können Sie knapp über dem Knoten kappen.
Hinweis: Ein leichter Rückschnitt regt die Bildung frischer Triebe an und fördert die eher spärlichen Verzweigungen.
Krankheiten und Schädlinge
Die Pfeifenwinde ist gegen Krankheiten weitestgehend resistent. Ist die Luftfeuchtigkeit jedoch zu niedrig, lassen sich Krankheiten und Schädlingsbefall nicht ausschließen.
Falls sich die Blätter der Pfeifenwinde gelblich verfärben, deutet dies auf die Pilzerkrankung Aristolochia-Mosaik (Virose) hin. Die Blätter vertrocknen und sterben ab. Entfernen Sie die befallenen Triebe großzügig. Die Sporen breiten sich bevorzugt bei feuchter Witterung aus – achten Sie auf einen luftigen Standort.
Bei niedriger Luftfeuchtigkeit können Spinnmilben auftreten. Ist die Kletterpflanze nur leicht befallen, reicht es aus, die betroffenen Stellen mit einem Gartenschlauch abzubrausen. Lassen sich die Tierchen nicht vertreiben, müssen Sie die betroffenen Pflanzenteile gründlich entfernen.
Expertentipp
Sie können mit der Pfeifenwinde graue Beton-Fassaden, unansehnliche Mauern und Zäune verschönern. Stellen Sie ihr eine Rankhilfe zur Verfügung und sie wird sich daran hochziehen. Die Pflanze eignet sich auch als Sichtschutz und Schattenspender. Errichten Sie eine sommergrüne Sichtschutzwand oder legen Sie ein grünes Blätterdach über die offene Laube – so verwandeln Sie heiße Sitzplätze in schattige Oasen.
Häufig gestellte Fragen
Verträgt sich die Pfeifenwinde mit anderen Pflanzen?
Die Kletterpflanze ist äußerst wuchsfreudig und nimmt anderen Pflanzen Nährstoffe, Luft und Licht. Sie sollte lieber einzeln gepflanzt werden.
Ist die Pfeifenwinde winterhart?
Die Pfeifenwinde ist winterhart und benötigt keinen Kälteschutz. Falls Sie die Kletterpflanze in einem Kübel kultivieren, sollten Sie das Gefäß vor Frost schützen. Stellen Sie den Kübel auf eine Styroporplatte und umwickeln Sie das Pflanzgefäß mit Luftpolsterfolie oder Jutesack.
Ist die Pfeifenwinde giftig?
Die Pfeifenwinde enthält Aristolochiasäuren. Das Gift ist größtenteils in den Samen und Früchten enthalten. Diese entwickeln sich in unseren Breiten kaum, sodass die Pflanze keine große Bedrohung darstellt.
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