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Bäume

Pinien Anzucht

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Eine Pinie im eigenen Garten vermittelt ein Gefühl von Urlaub im Süden. Mit einigen Tipps kann es jedem Gartenbesitzer gelingen, eine Pinie im eigenen Garten anzupflanzen. Pinien wachsen von Südeuropa bis Westasien. Die Pflanzen sind häufig in Gesellschaft mit Strand- oder Aleppokiefern zu finden oder zwischen Hartlaub-Gehölzen oder mediterrane Eichen. Bereits seit Jahrhunderten wird die Pinie (Pinus pinea)im mediterranen Raum gepflanzt.

Verbreitung der Pinien

Pinienbäume sind weit im nördlichen Mittelmeerraum verbreitet. Das Vorkommen der Bäume erstreckt sich von Anatolien bis zur iberischen Halbinsel. Sie kommen aber auch an der Schwarzmeerküste vor. Es kann aber heute nicht mehr festgestellt werden, ob es sich um einen nachträglichen kultivierten oder natürlichen Bestand handelt. Das gilt auch für die Bestände der klassischen Pinienländer wie beispielsweise Spanien, Italien oder Türkei. Die Schirmpinie wurde in den letzten Jahrzehnten vom Mittelmeer in viele andere Länder gebracht. In Asien wird unter anderem die Pinie gezielt dafür eingesetzt, um Pinienkerne zu kultivieren. Die Kerne sind hauptsächlich für den Export gedacht.

Wenn die Pinie in einem Reinbestand vorkommt, kann man davon ausgehen, dass es sich hierbei um einen kultivierten Anbau handelt. Bei einem natürlichen Vorkommen handelt es sich meistens um Mischbestände.

Eine besondere Eigenschaft der Pinie ist der geringe Anspruch an eine regelmäßige Bewässerung und Bodenqualität sowie ihre Robustheit. Pinien können ohne Probleme Trockenperioden von bis zu 6 Monaten überstehen. Sie nehmen hierbei keinen Schaden. Den Pflanzen machen auch hohe Temperaturen nichts aus. Der Nadelbaum benötigt für ein gesundes Wachstum einen schwach sauren, frischen oder sauren Sandboden als idealen Standort. Auf Böden, die stark kalk- oder torfhaltig sind, wachsen Pinien dagegen nicht so gut. Der pH-Wert sollte immer zwischen 4 und 9 liegen, damit die Pflanze dauerhaft wachsen kann. Im Vergleich zu anderen Nadelbäumen wachsen die Pinien sehr langsam. Dadurch kann es beim Anbau in Deutschland sehr sinnvoll sein, wenn eine bereits ausgewachsene Pflanze gekauft wird. Somit würde man sich die Zeit für das Ziehen und die Anzucht sparen.

Anbau von Pinien

Anbau von Pinien


Pinien vermehren sich auf eine natürliche Art und Weise über die eigenen Samen. Sie sind mit einer harten Nussschale geschützt. Die Samen befinden sich im Inneren der Zapfen. Damit Pinien angebaut werden können, müssen zuerst die Kerne aus den Zapfen gelöst werden. Danach werden sie in passende Torftöpchen gepflanzt. Danach sollten sie leicht mit Erde bedeckt werden. Am besten keimen sie, wenn die Töpfe an einen schattigen, warmen Ort gestellt werden. Die beste Temperatur liegt um die 20°. Damit die Samen gut gedeihen, sollten sie für die Keimung mit ausreichend Flüssigkeit versorgt werden. In der Regel dauert es zwischen zwei und vier Wochen, bis die Keimung beginnt. Sobald sich die Pinienkeimlinge gebildet haben, benötigt die Pflanze einen anderen Standort. Ab jetzt benötigt sie viel Helligkeit. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass die Pflanzen nicht direkt in der prallen Sonne platziert werden. Zusätzlich müssen sie regelmäßig gegossen werden.

Bei jungen Pinien muss direkt darauf geachtet werden, dass sie vor starker Zugluft und Erschütterungen geschützt werden. Wenn möglich, sollten starke Temperaturschwankungen vermieden werden. Junges Kieferngewächs gilt als sehr temperaturempfindlich. Wenn der Topf gut durchgewurzelt ist, kann die Pinie umgepflanzt werden. Sie benötigt jetzt ein größeres Gefäß. Damit die Pinie beim Wachstum unterstützt wird, sollte im neuen Gefäß ein luftdurchlässiges Substrat verwendet werden. In den sommerlichen Monaten benötigt eine Pinie einen warmen und hellen Standort. Die Temperatur sollte um die 20° C betragen. In den kalten Monaten sollte die Pinie einen hellen Platz erhalten, bei dem die Temperatur nicht unter 10° C fällt.

Steckbrief von Pinien

Steckbrief von Pinien

  • Wuchshöhe: 1.500 bis 2.500 m
  • Licht: sonnig
  • Fruchteigenschaft: essbar
  • Bodenart: sandig, kiesig
  • Blütenfarbe: gelb, grün
  • Wuchseigenschaft: kugel-, schirmförmig, aufrecht
  • Blütenform: Zapfen
  • Bodenfeuchte: feucht bis trocken
  • Nährstoffbedarf: nährstoffreich, mäßig
  • Blattform: nadelförmig, gezähnt

Pflege von Pinien

Pflege von Pinien
Nach circa 5 Jahren ist eine Pinie ausgewachsen. Sie kann jetzt problemlos nach draußen gepflanzt werden. Ein geeigneter Platz ist der eigene Garten in der Nähe eines Stützpfahls. Das Umsetzen einer Pinie sollte immer im Frühjahr vorgenommen werden. Pinien sollten nur so tief gepflanzt werden, dass der Wurzelballen mit der Oberfläche bündig ist. Zusätzlich sollte beim Pflanzen darauf geachtet werden, dass ein windgeschützter und vollsonniger Standort gewählt wird. Im Winter sollte die Pinie gut vor Kälte geschützt werden. Einen guten Schutz bietet Rindenmulch. Es kann aber auch eine ähnliche Substanz verwendet werden.

Damit die Pinie gesund wächst und gedeiht, sollte das Piniensubstrat immer wasser- und luftdurchlässig gewählt werden. Ansonsten könnte es passieren, dass die Wurzeln anfangen zu schimmeln. Eine Pinie fühlt sich auf einem sandigen Boden immer am wohlsten. Mit der Bewässerung der Nadelbäume sollte nicht übertrieben werden. Trotzdem muss darauf geachtet werden, dass eine Pinie regelmäßig mit Wasser versorgt wird. Alle vier Wochen sollten Pinienbäume mit etwas Dünger versorgt werden. Im Frühjahr können die Bäume etwas zurückgeschnitten werden. Danach müssen sie häufiger mit Nährstoffen und Wasser versorgt werden. Im Winter ist ein regelmäßiges Gießen nicht notwendig.

Ernte von Pinienkernen

Pinienkerne sind im Vergleich zu anderen Kernen immer etwas teurer. Das liegt unter anderem daran, dass es bis zu 20 Jahre dauert, bis Pinienkerne das erste Mal geerntet werden können. Danach dauert es immer drei komplette Jahre, bis die nächsten Zapfen komplett ausgereift sind. Erst im vierten Jahr sollten die dunkelbraunen Piniennüsse geöffnet werden.

Es dauert im Vergleich zu anderen Bäumen sehr lange, bis ein Pinienbaum als fruchtbar gilt. Dadurch könnten die Kosten der Produkte eines Pinienbaums in die Höhe getrieben werden. Zusätzlich ist die Ernte der Zapfen sehr aufwendig. Damit sie geerntet werden können, muss man auf die einzelnen Pinien klettern und die Zapfen abschneiden oder -schlagen. Traditionelle Pineros verwenden für diese Arbeit eine lange Stange. Die Zapfen müssen nach der Erntezeit (April bis Oktober) erst einmal bis zum Sommer lagern. Sie sollten in der Sonne so lange trocknen, bis es einfach ist die Schuppen der Zapfen weit zu öffnen. Somit liegen die Piniensamen bzw. -kerne frei und können von der harten Schale befreit werden.

Diese langen Wartezeiten und komplizierten Arbeitsschritte machen deutlich, warum die Kerne von Pinien etwas teurer sind als Kerne anderer Nussarten. Viele Nussarten können in der heutigen Zeit maschinell geerntet werden. Bei wildwachsenden Pinien ist das kaum möglich.

Gesunde Kerne

Pinienkerne sind sehr reich an Mineralien. Sie liefern bis zu 235 mg Magnesium und gelten daher als ideale Nerven- und Muskelnahrung. Durch einen regelmäßigen Verzehr von Pinienkernen wird das Nervensystem und die Muskulatur unterstützt. Sie können auch bei einer Diät sehr hilfreich sein. Pinienkerne können in der mediterranen Küche vielseitig eingesetzt werden. Sie passen zu pikanten Speisen wie Gemüse, Salaten, Fleisch- oder Fischgerichten sowie zu einem süßen Gebäck.

Nutzung von Pinienholz

Neben den Kernen bieten Pinien auch ein wertvolles Holz. In Deutschland ist das Holz bei der Möbelverarbeitung sehr beliebt. Wie viele andere Holzarten weist Pinienholz zahlreiche positive Eigenschaften auf, wie Robustheit, Natürlichkeit sowie Rustikalität. Auch die Qualität spielt bei Pinienholz eine große Rolle. Die Dichte von Pinienholz nimmt jedes Jahr immer mehr zu. Das Holz der Pinie gehört zu den hellen Holzarten Es weist eine markante, dunkle Maserung auf. Die Maserung umschließen einen roten bis gelben Kern. Das Holz ist für die Möbelverarbeitung sehr gut geeignet. Es dunkelt sehr langsam nach. Zwischen dem Früh- und Spätholz bildet sich ein schöner Übergang bei den Jahresringen. Je nach Art der Verarbeitung kann die Oberfläche entweder natürlich belassen oder veredelt werden. Eine Veredelung ist durch Lackieren, Ölen und Wachsen möglich.

Damit Pinienholz seine tolle Optik behält, sollte es regelmäßig gepflegt werden. Das Holz wird nur in seiner massiven Form verarbeitet. Bei Pinienholzmöbeln ist es ratsam, dass das Holz sofort getrocknet wird, wenn es mit Feuchtigkeit in Berührung kommt. Ansonsten könnte es zur Bildung von unschönen Flecken kommen.

Wie hoch werden Pinien?

Pinienbäume können bei optimalen Bedingungen eine Höhe zwischen 15 und 25 Meter erreichen. Als Kiefer haben Pinien einen sehr langsamen Wuchs. Viele Pinienbäume erreichen ein Alter von bis zu 300 Jahren. Wenn die Bäume freistehend gepflanzt werden, bildet sich eine runde Krone. Sie wird durch die nach oben wachsenden, wirteligen Zweigen und Ästen gebildet und wächst im steilen Winkel nach oben. In der Heimat der Pinienbäume erreichen viele Bäume eine Breite von bis zu zehn Meter. Die Krone flacht im zunehmenden Alter immer mehr ab. Bei älteren Bäumen wirkt sie daher etwas schirmartig. Viele Bäume sind über eine Länge von zwei Metern astfrei. Windbedingt können sie etwas schief wachsen. Nach den zwei Metern werden Pinien in der Regel etwas Dicker. Die jungen Triebe sind sehr kräftig und anfangs graugrün. Nach einiger Zeit erhalten sie eine braune Farbe.

Die Knospen von Pinien weisen kein Harz auf. Während die Rinde von Pinien am Anfang sehr glatt und graubraun ist, wird sie später von tiefen Längsrissen gekennzeichnet. Sobald sich die Borke in Platten ablöst, erkennt man rote Rindenschichten. Häufig bildet sich eine Pfahlwurzel, die mit wenigen Seitenwurzeln ausgestattet ist.

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Bildquellen:

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Lars Reibemann ist Redakteuer auf Weiterbildungsfibel.de. Er ist Experte im Bereich der Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen und veröffentlicht regelmäßig Inhalte zu verschiedenen bildungsrelevanten Themen.

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