Weiden müssen regelmäßig beschnitten werden. Der sogenannte Kopfschnitt sorgt für ein gleichmäßiges und dichtes Austreiben im nächsten Frühjahr. Nach dem Beschnitt bleiben lange biegsame Weidenruten übrig, mit denen sie wunderbare Rankhilfen bauen können.
Individuelle Rankhilfen für Garten und Balkon
Weidenruten haben einen echten Mehrwert, da sie in der Natur ganz einfach verrotten und keinen zusätzlichen Müll im Garten erzeugen. Wenn Sie Ihren Weidenbaum regelmäßig beschneiden, ist es Gartenbeschnitt, der sowieso anfällt und sich für eine Weiterverwendung anbietet.
Ob Zierpflanzen wie die Schwarzäugige Susanne und die Prachtwinde oder Gemüsesorten wie Bohnen und Gurken – sie alle benötigen zum Wachsen etwas Nachhilfe. Natürlich können Sie auf Produkte aus dem Gartenmarkt zurückgreifen. Wenn Sie es individueller auf ihrem Balkon oder in Ihrem Garten mögen, bietet es sich an, Weidenruten aus dem letzten Baumbeschnitt zu nutzen.
Kunstvoll geflochten, gebunden oder einfach in die Erde gesteckt – so bauen Sie sich Ihre eigene Rankhilfe

Das Flechten von Weidenkörben ist eine uralte Kulturtechnik und wird bis heute von Hand durchgeführt. Keine Maschine kann die Kunstfertigkeit der Korbflechter ersetzen.
Natürlich müssen Sie nicht zum professionellen Korbflechter werden, doch mit ein paar Tipps können Sie selbst schön geflochtene Rankhilfen erstellen. Weidenruten sind von Natur aus biegsam. Wenn Sie die frisch vom Baum geschnittenen Äste verwenden, können Sie sofort loslegen und aus drei bis vier Ruten einen Strang flechten und mit etwas Bast fixieren. Wenn Sie diese nebeneinander setzen und einige Querstreben dazwischen flechten, haben Sie ein wunderbares rustikales Gitter erstellt, das jeder Kletterpflanze ein i-Tüpfelchen aufsetzt.
Hinweis:
Bereits getrocknete Weidenruten müssen vor der Verwendung wieder biegsam gemacht werden, indem man sie etwa eine Stunde in lauwarmen Wasser einweicht.
Wenn Sie die Weidenruten für Bohnen nutzen möchten, stellen Sie drei bis fünf Ruten aneinander – ähnlich wie bei einem Tipi-Zelt. Die Pflanze setzen sie dann in die Mitte, direkt unterhalb der Spitze. Es entsteht ein aufgeräumtes Gemüsebeet, wenn Sie mehrere solcher Konstruktionen nebeneinander setzen. Ganz besonders wirkt so ein Bohnenzelt jedoch wenn Sie es einfach in Ihre Rabatte zwischen blühende Stauden setzen – ein origineller Blickfang.
Dickere Weidenruten mit mindestens fünf Zentimeter Durchmesser sind nicht besonders biegsam – finden aber in die Erde getrieben Verwendung als Stützen für Stauden wie etwa Herbstastern oder Phlox, die im Wuchs sehr hoch und witterungsanfällig sind. Wenn Sie die Pflanze locker mit etwas Bast an der Stange fixieren, kann diese bei Wind oder Starkregen nicht einknicken.
Haben Sie besonders viele Weidenruten, können Sie daraus auch Ihren eigenen Naturzaun flechten mit ein paar zusätzlichen Materialien wie Schnur, Draht und einigen dünneren Holzleisten, anstatt diesen teuer im Gartenmarkt zu kaufen.
Expertentipp
Die besten Ergebnisse erzielen Sie, wenn die Ruten vom Baum möglichst lang, also zwei bis drei Meter geschnitten werden und alle Blätter vor der Weiterverwendung entfernt werden. Die Ruten sollten nicht zu dünn sein, damit sie beim Verarbeiten stabil werden. Sind sie jedoch zu dick, brechen sie schnell, versucht man sie zu formen. Es bietet sich ein Durchmesser von 2 bis 5 Millimeter an für eine perfekte Verarbeitung.
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