Wacholder ist ein immergrünes Gewächs, das vor allem im Winter gut in heimischen Gärten aussieht. Gleichzeitig kann man ihn als Gewürz oder als Heilpflanze gegen Infektionen, Verdauungsprobleme und Frauenbeschwerden nutzen. Wie man die nützliche Pflanze vermehren kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Vermehrung durch Stecklinge
Die meistgenutzte Vermehrungsmethode erfolgt mit Hilfe von Stecklingen. Diese entnimmt man einer kräftigen und gesunden Pflanze im Spätsommer. Geeignet sind junge, jedoch bereits leicht verholzte Triebe. Nutzen Sie eine saubere, scharfe Gartenschere, um Stecklinge mit einer Länge von etwa 15 Zentimetern abzuschneiden. Der Schnitt sollte etwa 5 Millimeter unterhalb der Abzweigung eines Seitentriebs erfolgen.
Zur Vorbereitung der Stecklinge greifen Sie jeweils den untersten Nebentrieb mit zwei Fingern und reißen ihn mit einer ruckartigen Bewegung nach unten ab, wobei gleichzeitig etwas Rinde entfernt wird. Entfernen Sie danach alle Nadeln im unteren Drittel und stellen Sie sie in mit Wasser gefüllte Gläser. Nachdem die Stecklinge 3 bis 5 Zentimeter lange Wurzeln gebildet haben, können Sie sie in sandiges Anzuchtsubstrat setzen. Nach weiteren 2 bis 3 Jahren dürfen die Jungpflanzen an ihren geplanten Standort im Freien ausgepflanzt werden.
Vermehrung über Samen

Die Anzucht aus Samen hat eine etwas niedrigere Erfolgsrate, ist jedoch natürlicher und verspricht eine größere genetische Vielfalt. Ernten Sie dafür im Spätsommer oder im Herbst reife Wacholderbeeren. Reife Früchte erkennt man an ihrer blauschwarzen Farbe. Grüne Beeren sollten Sie ein weiteres Jahr an den Pflanzen belassen, da Wacholderbeeren zwei Jahre benötigen, um vollständig auszureifen.
Legen Sie die Beeren auf einem Brett in einem warmen Raum mit einer niedrigen Luftfeuchte aus und lassen Sie sie dort mehrere Monate trocknen. Um die Keimung zu fördern, werden die Samen mit 60°C heißem Wasser übergossen und etwa zwei Stunden darin belassen. Die ausgekühlte Saat wird danach für 3 Monate in Plastiktüten verpackt im Kühlschrank aufbewahrt.
Im letzten Schritt werden die Samen in mit Kompost gefüllte Pflanzgefäße gelegt und mit Sand bedeckt. Stellen Sie die Anzuchtgefäße an einen hellen Fensterplatz und halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Ideale Keimtemperaturen liegen zwischen 15 und 20°C. Nach etwa zwei Jahren können Sie die jungen Wacholderpflanzen in Ihren Garten umsiedeln.
Expertentipp
Einige Wacholderarten bilden Tochterpflanzen aus. Diese Ableger sind über ihre Wurzeln mit der Mutterpflanze verbunden und werden von ihr ernährt. Sobald sie genügend Wurzeln gebildet haben, kann man sie abtrennen und in Pflanzgefäße setzen. Ziehen Sie auch diese jungen Pflanzen zwei Jahre in einem geeigneten Innenbereich oder in einem Gewächshaus vor, bevor Sie sie an den geplanten Standort im Garten auspflanzen.
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