ᐅ Wachstumsgesetze bei Laubbäumen einfach erklärt

Bäume, gepflanzt in Gärten, erfreuen Mensch und Tier viele Jahre lang. Unter den Laubbäumen sind besonders Obstbäume bei Gärtnern beliebt. Damit ein Baum so wächst, wie vom Hobbygärtner gewünscht, gibt es einiges zu beachten. Denn Wachstum und Form von Laubbäumen lassen sich durch einen regelmäßigen Schnitt beeinflussen. Wer die zugrunde liegenden Wachstumsgesetze kennt, fördert den Aufbau einer kräftigen Krone.

Die Entwicklung der Krone von Laubbäumen

Bäume, genau wie Sträucher, benötigen für das Wachstum eine optimale Lichtausbeute. Sträucher, die am Waldrand wachsen, neigen daher zur Ausbildung einer sich bis zum Boden neigenden und breiten Krone. Laubbäume sind in ihrem Aufbau hingegen variabel. Stehen sie dicht beieinander, bilden sie einen hohen Stamm mit einer kleineren Krone. Freistehende Exemplare oder Bäume an Waldrändern bilden eine mächtigere Krone aus und sind in ihrem Wachstum stärker.

Bäume und Sträucher ähneln sich in ihrem Wachstum. Pflanzeneigene Phytohormone sind dafür verantwortlich, dass Äste austreiben. Weil Pflanzen zum Licht streben, werden die Kronenteile und Triebspitzen besonders gefördert. Tiefer liegende Knospen treiben dagegen schwächer aus.

Das Wachstum von Obstbäumen beeinflussen

Das Wachstum von Obstbäumen beeinflussen
Obstbäume lassen sich durch einen gezielten Astschnitt in ihrer Form und ihrem Wachstum lenken. Der Langtrieb ist für den Aufbau der Krone wichtig. Seine Seitenäste bilden das Gerüst der Krone. Er bildet bei Kernobst kräftige Blattknospen, aber auch vereinzelte Blüten. Ein kräftiger Rückschnitt hat zur Folge, dass sich Langtriebe im darauffolgenden Frühling, die sogenannten Wasserschosser, bilden.

Gesetze für das Wachstum von Laubbäumen

Laubbäumen richten ihr Wachstum nach dem Licht aus. Damit sie die richtige Form annehmen, sind beim Astschnitt die folgenden Gesetze zu beachten.

Das Gesetz der Spitzenförderung

Um sich gegen benachbarte Pflanzen durchzusetzen, treiben vor allem die Endknospen aus. Nach dem Gesetz der Spitzenförderung treiben die Knospen der Stammverlängerung, des Leitastes und der Seitenäste besonders stark aus.

Das Gesetz der Oberseitenförderung

Der Saftdruck verteilt sich bei aufwärts gerichteten Ästen gleichmäßiger. Davon profitieren hauptsächlich die Knospen an der Oberseite der Äste. Sie bilden Kurztriebe aus, die besonders Obstgärtner schätzen, da sie die Ernte größer ausfallen lassen.

Das Gesetz der Scheitelpunktförderung

Mit den Jahren verzweigen sich die Äste von Laubbäumen immer weiter. Einige Triebe neigen sich durch ihr Gewicht und ihre Länge immer mehr zu Boden. An den Scheitelpunkten der Äste bilden sich durch das Wachstum zum Licht kräftige, senkrechte Äste.

Expertentipp

Äste müssen sauber am Stamm oder am Seitentrieb abgeschnitten werden. Wenn Aststummel, sogenannte Huthaken, verbleiben, können sich diese als Einfallstor für Schädlinge erweisen. Entsteht durch einen Formschnitt eine Lücke, versuchen Bäume diese aufzufüllen. Eine gesunde Baumkrone entsteht durch die Förderung des Langtriebes und der Seitentriebe. Bei einem Formschnitt ist zu beachten, dass bestimmte Äste durch den Schnitt gefördert werden. Vor dem Baumschnitt sollte man sich klar sein, welche Form die Baumkrone erhalten soll. Ein Schnitt des Langtriebes hat zur Folge, dass die Kräfte des Baumes in die Äste geleitet werden, die besonders viel Licht bekommen.

Häufig gestellte Fragen

Wann sollte der Laubbaumschnitt erfolgen?

Der Baumschnitt sollte im Herbst oder in den Wintermonaten erfolgen, wenn das Wachstum der Pflanzen ruht.

Kann ein Astschnitt die Bildung einer natürlichen Baumkrone fördern?

Junge Bäume versuchen immer eine harmonische Baumkrone zu entwickeln. Deshalb ist es wichtig, beim Baumschnitt darauf zu achten, dass sich die Spitzen der Leittriebe auf einer Höhe befinden. Gerüsttriebe haben dabei einen Winkel von 90 bis 120 Grad.