Der Stechapfel, dessen trichterförmige Blüten an Engelstrompeten erinnern, ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Nachtschattengewächse. Ursprünglich ist das Nachtschattengewächs in Nordamerika und Mexiko beheimatet. Hierzulande siedelt sich die Giftpflanze hauptsächlich auf Brachland, Schuttplätzen oder Wegrändern an, überwiegend in klimagünstigen Gegenden. Der Stechapfel sollte trotz seiner dekorativen Blüten besser nicht in Gärten kultiviert werden, alleine schon zum Schutz von Kindern und Haustieren.
Wuchs und Blattlaub des Stechapfels
Der Stechapfel ist eine einjährige Pflanze und wächst buschig und aufrecht. Er kann eine Wuchshöhe bis zu 1,20 Metern und in seltenen Fällen auch zwei Meter erreichen. Das weich behaarte Laub der Giftpflanze ist grün, manchmal auch mit violettem Schimmer. Die Pflanzenblätter sind doppelt gezähnt, eiförmig oder spitz zulaufend und in etwa handgroß. Die Stechapfelblätter sitzen wechselseitig an den Trieben und verströmen einen etwas unangenehmen Duft.
Die Blüten des Stechapfels

Die schönen Blütenkelche des Stechapfels besitzen eine zylindrische Form mit trichterartigen Blütenkronen, welche teilweise doppelt oder dreifach gefüllt sind. Der die Staubblätter umschließende Kelch hat bei den verschiedenen Sorten unterschiedliche Farben. In den meisten Fällen sind die Blüten des Stechapfels weiß, gelegentlich aber auch violett oder lavendelfarben. Diese öffnen sich erst in den späten Abendstunden und locken aufgrund ihres angenehmen und süßlichen Duftes Nachtfalter an, welche die Blüten bestäuben. Die Blütezeit der Stechäpfel beginnt im Juni und endet im Oktober.
Wie giftig ist die Pflanze wirklich?

Beim Stechapfel sind tatsächlich alle Teile giftig, vor allem jedoch die Samen und Wurzeln. Die Pflanze enthält hochgiftige Substanzen wie Atropin, Hyoscyamin sowie Scopolamin, die bereits in geringen Mengen Sinnestäuschungen, Übelkeit, Pupillenerweiterung, Krämpfe, Sinnestäuschungen und Atemlähmungen hervorrufen können. Aufgrund der halluzinogenen Wirkung wurden Teile und Auszüge des Stechapfels von indigenen Völkern verschiedener Kulturen als Rauschmittel verwendet. Auch in den mittelalterlichen Zeiten Europas galt der Stechapfel als Zauberkraut von Hexen und Wunderheilern. Wer in seinem Garten spielende Kinder oder Haustiere hat, sollte auf jeden Fall auf den Anbau des Stechapfels verzichten. Falls der Stechapfel dennoch als Zufallssämling in Ihrem Garten vorkommt, sollten Sie versuchen, die gesamte Pflanze auszugraben und zu entsorgen. Hierbei ist es empfehlenswert, Handschuhe und langärmelige Kleidung zu tragen.
Expertentipp
Die schönen Blüten des Stechapfels sind häufig der Grund für die Aussaat und Vermehrung in vielen Gärten. Der Stechapfel bevorzugt sonnige und warme Standorte und gedeiht hervorragend auf trockenen, tiefgründigen Böden, die ausreichend Stickstoff enthalten. Außerdem sollten genügend Nährstoffe und Feuchtigkeit im Substrat vorhanden sein, damit der Stechapfel kräftig wachsen und üppige Blüten bilden kann. Als einjährige Pflanzen vermehren sich Stechäpfel nur über ihre reichlich gebildeten Samen, die nach etwa drei Wochen keimen. Die beste Zeit für die Aussaat direkt ins Freiland ist zwischen April und Juni. Der Stechapfel im Kübel benötigt eine regelmäßige Bewässerung und Düngung.
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