Bambus richtig überwintern – Standort und Anleitung

Immer mehr Menschen holen sich eine Bambuspflanze in den Garten oder auf den Balkon, denn das asiatische Süßgras eignet sich perfekt als Sichtschutz. Schwierig wird es, wenn die Kälte hereinbricht: Dann fürchten viele Gärtner, ihr Bambus könnte einfrieren und absterben. Doch ist diese Sorge berechtigt – und wie können Winterschäden verhindert werden?

Überstehen alle Bambuspflanzen den Winter?

Im Idealfall achten Sie bereits beim Kauf einer Bambuspflanze darauf, dass die Art auch wirklich winterhart ist. Das gilt vor allem dann, wenn der Bambus frei im Garten stehen soll anstatt in einem Kübel. Auch in unseren Breitengraden als winterhart gelten vor allem folgende Sorten:

• – Fargesia murieliae,
• – Phyllostachys nuda,
• – Phyllostachys bissetii,
• -Fargesia nitida.

Doch selbst winterharte Sorten benötigen in den ersten drei Jahren noch einen Winterschutz, wenn sie noch nicht vollständig verwurzelt sind. Ein ausgewachsener Bambus ist meist sehr robust. Dennoch sollten Winterschutzmaßnahmen ergriffen werden, wenn zweistellige Minusgrade drohen.

Wo können Kübelpflanzen überwintert werden?

Bambus, der im Kübel gepflanzt wurde, sollte möglichst in einem geschlossenen Raum überwintern. Geeignet sind zum Beispiel Schuppen und Garagen, aber auch unbeheizte Gewächshäuser oder der Hausflur. In jedem Falle sollten die folgenden Kriterien auf den Standort zutreffen:

• – Temperaturen zwischen 3 und 10 Grad,
• – die Möglichkeit zur Luftzirkulation,
• – eine ausreichende Luftfeuchtigkeit,
• – leichte Sonneneinstrahlung oder eine Pflanzenleuchte, die ungefähr vier Stunden täglich strahlt.

Ist ein solcher geschlossener Raum nicht zu finden, suchen Sie nach einer schattigen Stelle nah am Haus. Bestenfalls steht der Kübel geschützt direkt an der Hauswand.

Den Bambus überwintern: Drei Möglichkeiten

Soll der Bambus über den Winter im Kübel bleiben, müssen Sie in erster Linie dafür sorgen, dass der Topf nicht durchfriert. Verpacken Sie ihn dazu in einen Kasten aus etwa fünf Zentimeter dicke Styrodurplatten und ummanteln Sie ihn mit einem isolierenden Material wie zum Beispiel Noppenfolie. Das Laub kann mithilfe von Schattiergewebe oder einem dünnen Vlies vor der Sonneneinstrahlung geschützt werden.

Kübelpflanzen können außerdem im Winter eingegraben werden, denn der Schnee bildet eine deutlich bessere Schutzschicht als irgendein Kübel es könnte. Graben Sie dazu ein ausreichend tiefes Loch an einem schattigen, windsicheren Ort und lassen den Kübel hinein. Decken Sie ihn mit einer zehn bis zwanzig Zentimeter dicken Schutzschicht aus Stroh ab und umwickeln Sie ihn mit einem Winterschutzvlies oder einer Schilfmatte, damit die Wurzeln nicht durchfrieren.

Bei frei gepflanztem Bambus wurde bestenfalls bereits beim Kauf darauf geachtet, dass die Art ausreichend winterhart ist. Ansonsten können Sie den Boden mit Stroh, Schutzfolien oder Schilfmatten auslegen, um den Frost von den Wurzeln fernzuhalten. Auch kann der Bambus im bodennahen Bereich mit Winterschutzvlies umwickelt werden.

Wie wird der Bambus im Winter gepflegt?

In kühlen Winterquartieren wie Scheunen oder Garagen hat der Bambus nur einen geringen Wasserbedarf. Überwintert er jedoch im Freien, muss er als immergrüne Pflanze ab und an gegossen werden. Ansonsten kommt es zu Vertrocknungen, die häufig für Frostschäden gehalten werden. Am besten nehmen Sie die Bewässerung an frostfreien Tagen vor und halten den Wurzelbereich feucht, vermeiden jedoch Staunässe. Durch diese könnte es passieren, dass die Erde zufriert und die Wurzeln daraufhin absterben.