Schwarzer Nachtschatten (Solanum nigrum) gehört zur Gattung der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und ist ein einjähriges, einheimisches Kraut. Die Pflanze stammt ursprünglich aus Eurasien und kann mittlerweile auf der ganzen Welt gefunden werden. Sie ist als Pioniergewächs in Brachen, Ruderalstellen, an Straßen- und Wegrändern sowie in Städten, auf Feldern und Wiesen zu finden.
Beschreibung
Schwarzer Nachtschatten zeichnet sich durch seine runden, mit schwachen Kanten versehenen Triebe aus, die aufrecht wachsen und schwarz gefärbt sind. Die Blätter sind kelchförmig, verwachsen und dunkel. Das Gewächs besitzt runde Stängel und ganzrandige oder gezähnte Blattränder. Der oberirdische Teil des Schwarzen Nachtschattens ist mit feinen Haaren bedeckt und bildet einen filzigen Belag.
Die Blütenstände sind in den Achseln der Blätter in einem glockenförmigen Kelch angeordnet. Die Trugdolden bestehen aus fünf bis zehn vereinzelten Blüten und werden meist von Hummeln, Bienen oder Schwebfliegen bestäubt.
Die Beeren des Schwarzen Nachtschattens

Die Früchte des Schwarzen Nachtschattens sind erbsengroße Beeren, die in der Regel erst grün erscheinen und sich später dunkelviolett bis schwarz färben. Im unreifen Zustand sind die Beeren für Menschen und Tiere hochgiftig, reife Früchte können Anteile der toxischen Alkaloide verlieren.
Bei Verzehr größerer Mengen der Beeren treten zunächst Beschwerden wie Angstzustände, Benommenheit, Krämpfe, Rötung des Kopfes und schließlich Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen, Atemnot und Bewusstlosigkeit auf. Eine Menge von sechs bis acht Beeren sind für einen Erwachsenen giftig, sechs bis zehn Beeren können dagegen tödlich wirken. Wobei der Tod durch eine Atemlähmung ausgelöst wird.
Laut Erfahrungen der Giftnotzentrale kommt es bei nur etwa zehn Prozent der Fälle durch den Verzehr der Beeren des Schwarzen Nachtschattens zu Symptomen einer Vergiftung.
Expertentipp
Der Verzehr der Beeren sollte unterlassen werden. Das Gift verliert weder durch Erhitzen noch durch Lagerung seine Wirkung. Haben Sie Beeren zu sich genommen, sollten Sie bei Auftreten von Nebenwirkungen einen Arzt aufsuchen. Schwarzer Nachtschatten ist für Nutztiere ebenso giftig und kann in mit Mais versetzten Futtermitteln vorkommen. Herbizide, die die Wirkstoffe Dimethenamid-P und Clopyralid enthalten, werden von Landwirten zur Bekämpfung des Gewächses im Maisanbau eingesetzt. Wächst die Giftpflanze in privaten Gärten, kann sie auf mechanische Art entfernt werden.
Häufig gestellte Fragen
Wovon hängt die Giftigkeit der Beeren ab?
Die Konzentration des Giftes hängt grundsätzlich von der Reife der Beeren ab. Weitere Faktoren, die die Toxizität beeinflussen, sind Wetter, Standort und das Alter der Pflanze.
Welche Gifte enthält Schwarzer Nachtschatten?
Die Beeren enthalten Alkaloide, wie Solasodin, Solamargin und Solanin. Diese Giftstoffe besitzen eine halluzinogene und giftige bis tödliche Wirkung.
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