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Pflanzenvermehrung

Apfelbaum aus einem Kern züchten

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Apfelbaum aus einem Kern züchten

Normalerweise kaufen Gärtner ihre Apfelbäume in einer Gärtnerei oder sie pfropfen neue Exemplare von eigener Hand. Der Früchteertrag ist dann innerhalb von wenigen Jahren vorhanden. Doch der ein oder andere Hobbygärtner liebt es zu experimentieren und scheut nicht davor, einen Apfelbaum aus einem Kern zu ziehen, selbst wenn es mehrere Jahre dauern wird, bis die ersten Früchte zu ernten sind…

Welche Apfelsorten eignen sich zur Anzucht aus einem Kern?

Nicht alle Sorten sind geeignet, um sie aus einem Kern zu züchten und später in den Garten zu pflanzen. Es gibt Apfelsorten, die anspruchsvoller sind als andere und zum Beispiel ein wärmeres Klima bevorzugen. Wählen Sie aus diesem Grund am besten eine Sorte, die relativ robust und an unser hiesiges Klima angepasst ist.

Sorten, die sich eignen sind unter anderen:

  • Gravensteiner
  • Goldparmäne
  • Alkmene
  • Retina
  • Boskoop
  • Danziger Kantapfel
  • Klarapfel
  • Elstar
  • Jonagold

Doch Achtung: Das Ergebnis ist ungewiss, eine Überraschung! Aus dem Kern entspringt kein identischer Nachkomme. Die Eigenschaften des gezogenen Apfelbaumes können sich stark von denen der Mutterpflanze unterscheiden.

Den Kern stratifizieren

Den Kern stratifizieren


Der erste Schritt bei der Zucht aus einem Kern ist das Freilegen der Kerne und das anschließende Säubern dieser. Nun geht es an das Stratifizieren. Das ist notwendig, da die Kerne von Natur aus mit einem Keimhemmer versehen sind. Normalerweise müssen die Apfelkerne erst einen Winter durchleben, um im Frühjahr keimen zu können. Ansonsten würden sie im Herbst keimen und wachsen und den ersten Winter nicht überleben, da sie als Jungpflanzen empfindlich auf Frost reagieren.

Den Winter können Sie künstlich simulieren. Dazu befeuchten Sie zwei Küchentücher. Auf eines legen Sie die Apfelkerne. Das andere Küchentuch wird darübergelegt. Nun wird das Ganze in eine Box getan und in den Kühlschrank verfrachtet. Dort dürfen die Kerne 4 Wochen verharren. Zwischendurch sollten Sie schauen, ob sie bereits keimen. Mitunter keimen die Kerne schon nach 2 Wochen.

Die vorgekeimten Kerne einpflanzen: Vorsicht bitte!

Die vorgekeimten Kerne einpflanzen Vorsicht bitte!
Sobald die Kerne keimen, können sie ihr bisheriges Zuhause verlassen. Sie werden nun in Erde gepflanzt. Hierbei ist höchste Vorsicht geboten, denn der Spross kann schnell verletzt werden oder gar abknicken. Setzen Sie die keimenden Kerne jeweils in mit Anzuchterde gefüllte Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 15 cm. Die Keimlinge sollten 1 cm tief gesetzt und behutsam mit Erde bedeckt werden. Halten Sie die Erde feucht und stellen Sie die Töpfe an einen hellen und warmen Platz.

Ab Ende März können die Töpfe beispielsweise auf den Balkon oder die Terrasse gestellt werden, um dort erste direkte Sonnenstrahlen tanken zu können und sich an die Außentemperaturen zu gewöhnen.

Junge Apfelbäume ins Freiland umsiedeln

Junge Apfelbäume ins Freiland umsiedeln
Sobald die Apfelbäume circa 30 cm groß sind, geht es darum, sie ins Freiland umzusiedeln.

Beachten Sie dabei folgendes:

  • Standort: geschützt, sonnig und warm
  • Erst ab einer Außentemperatur von 12 °C auspflanzen.
  • Mindestens 7 Meter Abstand zu anderen Bäumen einhalten
  • Einen durchlässigen, tiefgründigen, lockeren und nährstoffreichen Boden wählen.
  • Nach dem Pflanzen die Erde gut angießen und mulchen.

Expertentipp

Im Frühling lohnt es sich, wilde Streuobstwiesen aufzusuchen. Dort finden Sie oftmals bereits gekeimte, wachsende kleine Apfelbäume. Sie können einfach ausgegraben und mit in den eigenen Garten genommen werden.

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Bildquellen:

© www.istockphoto.com/olaser

Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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