Mit ihren schön geformten, sattgrünen Blättern bringen sie einen tropischen Flair in jedes Zimmer – die Rede ist von den Avocado Pflanzen. Mit einem Kern lassen sich die schmucken Bäume auch recht einfach ziehen. Bei der Pflege des Avocado Pflanzen können sich allerdings einige Fehler einschleichen. Das kann im besten Fall zu trockenen oder braunen Blättern führen, im schlimmsten Fall zum Absterben des ganzen Bäumchens.
Braune Blätter am Avocadobaum – kein Grund zur Panik
Wer braune Blätter an seiner Avocado entdeckt, muss nicht gleich in Panik verfallen. Wichtig ist zuerst, die genaue Ursache herauszufinden. Die gute Nachricht: Meist sind es nur oberflächliche Pflegefehler, die schnell behoben werden können. Die Avocado, die zu der Familie der Lorbeergewächsen gehört, ist in der Regel eine sehr robuste Pflanze. Krankheiten oder gar Schädlingsbefall ist bei der Avocado äußerst selten.
Pflegefehler jedoch können bei der Pflanze eine Stressreaktion auslösen, die sich unter anderem in braunen oder trockenen Blättern äußert.
Pflegefehler – die verschiedenen Ursachen

Braune Blätter durch Wassermangel
Avocados sind ursprünglich in den Tropen beheimatet und benötigen daher wie alle Tropengewächse ausreichend Wasser. Trocknet die Erde aus, kann sich das durch braune Blätter bemerkbar machen.
Speziell in heißen Sommern oder im Winter, wenn die Avocado in der Nähe der Heizung steht, ist es schnell passiert. Bei Wassermangel treten folgende Merkmale auf:
- trockene, harte Erde
- Pflanze lässt die Blätter hängen
- Blätter verfärben sich bräunlich
Wie viel Wasser die Avocado benötigt, hängt auch immer von der Jahreszeit und dem Standort ab. Eine gute Grundregel ist, die Erde im Topf nicht völlig austrocknen zu lassen. Spätestens aber, wenn die Avocado ihre Blätter hängen lässt, benötigt sie dringend Wasser.
Bei eindeutigem Wassermangel wird die Gießmenge erhöht. Die angegriffenen Blätter der Pflanze werden erst entfernt, wenn sie vollständig braun oder eingetrocknet sind.
Der falsche Standort
Der falsche Standort kann ebenfalls eine Ursache für braune Blätter sein. Avocados lieben es hell, vertragen als Jungpflanzen aber keine direkte Mittagssonne. Die Blätter „verbrennen“ regelrecht bei direkter Sonneneinstrahlung. Ältere Pflanzen dagegen sind etwas robuster, sollten jedoch auch nicht über einen längeren Zeitraum in der prallen Sonne stehen.
Staunässe – der Feind Nummer 1
Staunässe kann für eine Avocado den sicheren Tod bedeuten, wenn sie zu spät bemerkt wird. Staunässe führt zu Wurzelfäulnis, die sich sogar bis in den Stamm fortsetzen kann. Verfärben sich Blätter der Avocado braun, sollte umgehend kontrolliert werden, ob das Substrat der Pflanze zu nass ist. Dann muss die Pflanze sofort umgetopft, beziehungsweise das nasse Substrat gegen neues ausgetauscht werden. Bevor die Pflanze wieder in neues Substrat gesetzt wird, wird der Wurzelballen kontrolliert und alle schon angefaulten und verfaulten Wurzeln großzügig mit einem scharfen Messer entfernt. Der Pflanze schadet das „Stutzen“ der Wurzeln nicht, im Gegenteil. So kann sie sich erholen und üppiger wachsen.
Zu wenig Luftfeuchtigkeit
Speziell im Winter herrscht in den Wohnungen durch die trockene Heizungsluft eine geringe Luftfeuchtigkeit. Das ist nicht nur ungesund für die Menschen, sondern auch für die Avocado.
Abhilfe schaffen bei diesem Problem Wasserschalen auf der Heizung oder ein Luftbefeuchter, der das Raumklima durch Wasserverdunstung verbessert.
Alternativ kann man die Blätter der Avocado alle zwei bis drei Tage mit kalkarmen, lauwarmen Wasser besprühen.
Zu viel Dünger
Ein Pflegefehler, der oft gemacht wird, ist das Überdüngen der Avocado. Was viele Menschen nicht wissen, die sich eine Avocado selbst gezogen haben, ist, dass das schöne Lorbeergewächs in den ersten Monaten praktisch ein Selbstversorger ist und sich die Nährstoffe aus dem Kern zieht.
Das bedeutet, dass man erst nach frühestens sechs Monaten, nachdem die Pflanze ausgetrieben hat, eine kleine Gabe Dünger geben sollte. Danach bekommt die Avocado circa alle vier bis sechs Wochen eine Gabe Flüssigdünger über das Gießwasser.
Verwendet werden können unter anderem:
- Grünpflanzendünger
- Universaldünger
- Zitrusdünger
- Balkonpflanzendünger
Platzmangel im Topf
Ein zu kleiner Topf kann ebenfalls zu braunen Blättern führen. Haben sich die Wurzeln schon bis an den Rand des Topfes ausgebreitet, wird es Zeit für einen größeren Topf. Je weniger Platz der Wurzelballen im Topf hat, umso schwieriger wird es für die Pflanze, sich ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen.
Zugluft
Neben Staunässe und Wassermangel kann auch Zugluft der schönen Pflanze schaden. Sie sollte daher nie neben Türen und Fenstern stehen, die regelmäßig und oft geöffnet und geschlossen werden.
Expertentipp
Es ist empfehlenswert, schon beim Einpflanzen des Kerns auf das richtige Substrat zu achten. Palmenerde beispielsweise ist dafür optimal geeignet. Dieses Substrat bietet Avocados und anderen Tropengewächsen die besten Eigenschaften für gesundes Wachstum. Sie ist locker genug, um die zarten und empfindlichen Wurzeln nicht in ihrem Wachstum zu behindern und verfügt über die richtigen Nährstoffe.
Häufig gestellte Fragen
Wie bringe ich einen Avocadokern zum Keimen?
In einen intakten Kern werden ungefähr auf halber Höhe drei Zahnstocher gesteckt. Dann setzt man den Kern mit der spitzen Seite nach oben in ein Wasserglas. Der Kern sollte dabei die Wasseroberfläche nur berühren, er darf nicht tief versenkt werden. Dann stellt man das Glas mit dem Kern an einen hellen, warmen Ort, wie zum Beispiel ein Fensterbrett. Nun ist Geduld angesagt: Es dauert zwischen vier und acht Wochen, bis der Kern Wurzeln und Triebe zeigt.
Wann trägt der Avocadobaum Früchte?
Ein Avocadobaum, der aus einem Kern selbst gezogen wird und nur in der Wohnung im Topf kultiviert wird, wird in der Regel keine Früchte tragen. Bei veredelten Avocado Pflanzen aus dem Gartencenter, die auch draußen gehalten werden, stehen die Chancen wesentlich besser. Es dauert trotzdem einige Jahre, bevor die Pflanze ihre charakteristischen kleinen grün-weißen Blüten entwickelt.
Wann darf die Avocadopflanze ins Freie?
Sobald der Frost im Frühjahr vorbei ist und die Tage wärmer werden, kann die Pflanze im Topf ins Freie gestellt werden. Wichtig ist, dass die Pflanze dabei nicht in der prallen Sonne steht. Die frische Luft und die Wärme sorgen für ein gutes Wachstum.
Wie groß werden Avocadobäume?
In ihrer ursprünglichen Heimat kann ein Avocadobaum bis zu stattlichen 20 Metern erreichen. Selbst gezogene Avocadobäume dagegen, die als Zimmerpflanzen gehalten werden, erreichen in der Regel nur eine Höhe von bis zu 1,50 cm.
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