Ohne Bäume gerät das Ökosystem aus den Fugen. Landschaftsgärtner, die sich um Parks und die Bäume in den Städten kümmern, nutzen immer mehr die Baumimpfung, um die grünen Sauerstoffproduzenten zu schützen und zu stärken. Diese soll gerade neu gepflanzten Exemplaren das Anwachsen erleichtern und zu einer verbesserten Widerstandsfähigkeit führen. Krankheiten, die Bäume beschädigen oder ganz zu deren Absterben führen, sollen damit verhindert werden. Welche Impfungen es für Bäume gibt und wie diese durchgeführt werden, zeigen wir Ihnen heute.
Warum sind Baumimpfungen sinnvoll?
Gerade Bäume, die in Städten gepflanzt werden, sind starken Umwelteinflüssen ausgesetzt. Smog, Staub und schlechte Nährstoffverhältnisse setzen den Baum in eine chronische Stresssituation. Schädliche Bakterien oder Organismen können sich dann viel leichter in den Baum einnisten und diesen schwächen oder ganz absterben lassen.
Wie wird ein Baum mit Pilzen geimpft?

Bei der sogenannten Baumimpfung werden gutartige Organismen wie zum Beispiel der Mykorrhiza-Bodenpilz genutzt, um eine Symbiose mit den Feinwurzeln des Baumes einzugehen. Vor allem bei Neupflanzungen junger Bäume ist diese Technik sehr aussichtsreich. Die Symbiose beider Organismen führt zu einem dichten Wurzelsystem, welches viel besser Nährstoffe und Wasser aufnehmen kann. Beide Organismen versorgen sich gegenseitig mit wertvollen Nährstoffen. Für die Impfung werden die flockenartigen Pilze auf dem Wurzelballen verrieben.
Wie funktioniert die Impfung gegen die Miniermotte?

Die Miniermotte richtet vor allem bei den Rosskastanien großen Schaden an. Befallene oder gefährdete Bäume können mit einer Injektion in die Rinde behandelt werden. Hierzu wird optimalerweise in den Monaten April und Mai das Fraßgift in die Rinde gespritzt. Der Zeitpunkt ist in etwa gleich mit der Eiablage der Miniermotte.
Der Baum selbst verteilt die Lösung in alle Äste und Blätter. Beginnen die Raupen mit dem Blattfraß tritt die Substanz in Aktion und verhindert, dass riesige Blattmengen von den hungrigen Raupen der Miniermotte vernichtet werden. Der Befall kann mit dieser Art der Impfung stark reduziert werden. Die Bohrlöcher, die für die Injektion notwendig sind, verheilen in fast allen Fällen von selbst sehr schnell.
Expertentipp
Die aktuelle Impfung gegen die Miniermotte hält wesentlich länger. Erst nach drei Jahren sollte der Prozess wiederholt werden.
Häufig gestellte Fragen
Können alte Bäume nachträglich geimpft werden?
Die Anwendung der Pilzimpfung bringt auch bei alten Bäumen gute Resultate. Hierzu muss sich Zugang zu den Feinwurzeln verschafft werden. In der Nähe der Feinwurzeln werden die Pilze als Substrat über 20 cm tiefe Schlitze in den Boden eingebracht.
Welche Bäume werden mit Mykorrhiza geimpft?
Viele Baumarten sprechen positiv auf die Behandlung mit Mykorrhiza an. Dazu zählen zum Beispiel Linde, Weiden, Trüffelbäume, Eichen.
Wie viele Pilzarten besiedeln normalerweise die Feinwurzeln?
Bäume, die in der Stadt wachsen oder an befahrenen Straßen besitzen meist nur zwei bis drei verschiedene Pilzarten, die etwa 20 % der Feinwurzeln besiedeln. Ein Baum mitten im Wald zehrt von 20 unterschiedlichen Pilzarten, die an bis zu 80 % der Wurzeln zu finden sind.
Lassen Sie uns wissen, wenn Ihnen der Beitrag gefällt. Das ist für uns der einzige Weg herauszufinden, ob wir etwas besser machen können.
Die neusten Kommentare