Baum ausgraben – Tipps und Anleitung

Manchmal werden Bäume im Garten schon nach wenigen Jahren zu groß für ihren Standort. Doch nicht immer sollen sie dann komplett aus dem Garten entfernt werden. Anstatt den Baum durch aufwendige Schnittmaßnahmen im Zaum zu halten oder zu fällen, ist oftmals das Ausgraben und das anschließende Umpflanzen eine lohnende Alternative.

Wird das Ausgraben des Baums gut vorbereitet, bestehen oft gute Aussichten, dass der Baum das Umpflanzen gut übersteht und am neuen Standort gut gedeiht.

Nicht immer ist das Ausgraben und Umpflanzen erfolgversprechend

Nach einer Standzeit von drei bis maximal vier Jahren lassen sich Bäume in der Regel noch gut verpflanzen. Steht ein Baum länger an seinem Standort, verringert sich mit jedem weiteren Jahr die Chance, dass er an einem neuen Standort gut anwächst.

Grund dafür ist das Wachstum seines Wurzelwerkes. Nicht nur die Krone eines Baums wird von Jahr zu Jahr breiter und höher, auch das Wurzelwerk wird jedes Jahr breiter und tiefer.

Als Faustregel dienen die Ausmaße der Baumkrone. Der Wurzelballen ist in etwa so groß und so verzweigt wie die Krone.

Der Wurzelballen besteht aus drei verschiedenen Wurzelarten, die alle eine andere Aufgabe übernehmen:

• Hauptwurzeln
• Nebenwurzeln
• Feinwurzeln

Den Feinwurzeln kommt eine besondere Bedeutung zu. Nur sie nehmen das Wasser aus dem Boden auf, während die Neben- und Hauptwurzeln das Wasser sammeln und in den Stamm leiten.

Steht ein Baum schon viele Jahre an seinem Standort sind die Feinwurzeln schon weit vom Stamm entfernt. Beim Ausgraben verliert der Baum automatisch viele seiner Feinwurzeln. Befinden sich diese schon weit vom Stamm entfernt, gehen die feinen Faserwurzeln fast vollständig verloren.

Auch bei empfindlichen Arten kann es zu Anwachsproblemen kommen. Vor dem Ausgraben sollte daher gut überlegt werden, ob der Baum an einem neuen Standort noch eine Chance hat.

Eine gute Vorplanung ist wichtig

In Baumschulen ist es gängige Praxis Bäume alle drei Jahre umzupflanzen oder zumindest deren Wurzeln zu durchstechen. So bleibt der Wurzelballen recht kompakt und die Feinwurzeln entfernen sich nicht zu sehr vom Stamm.

Es ist daher sinnvoll, das Ausgraben auch im Garten von langer Hand vorzubereiten und sich dabei an der professionellen Arbeitsweise von Baumschulen zu orientieren.

Die Wurzeln rechtzeitig abtrennen

Soll ein Baum ausgegraben und anschließen umgepflanzt werden, kann dies nicht zu jeder Jahreszeit erfolgen. In der Regel eignet sich der Herbst am besten. Zu dieser Zeit beginnt die Ruhephase.

Die Wurzeln des Baums sollten daher bereits ein Jahr vor dem Umpflanzen, ebenfalls im Herbst, abgestochen werden. Dazu werden mit einem Spaten ein Graben in großzügigem Abstand zum Stamm ausgehoben und alle Wurzeln durchtrennt.

Anschließend wird der Graben bis zum Ausgrabetermin mit einem Gemisch aus dem Aushub und Kompost wieder gefüllt und der Baum gut gewässert.

Auf diese Weise hat der geschwächte Baum genügend Zeit, um neue Feinwurzeln auszubilden, die beim späteren Ausgraben erhalten bleiben.

Ausgraben des Baums

Im Folgejahr kann der Baum dann ausgegraben werden. Dazu wird der Wurzelballen zunächst großzügig freigelegt. Im Anschluss kann er mit einer Grabegabel soweit verkleinert werden, dass der Ballen im Ganzen aus der Erde gehoben werden kann und dabei möglichst viele Feinwurzeln erhalten bleiben.