Begonien sind nicht nur beliebte Pflanzen für den Garten, den Balkon oder die Terrasse. Auch in der Wohnung kann man sie hervorragend als Zimmerpflanze kultivieren. Zimmerbegonien werden unterschieden in Pflanzen, die reichlich Blüten tragen sowie Blattbegonien, welche je nach Sorte über gezackte, gefranste oder gerollte Blätter in unterschiedlicher Größe verfügen. Allgemein gilt die Begonie als sehr robuste und langlebige Zimmerpflanze.
Einige Begoniensorten sind besonders empfehlenswert zur Kultivierung als Zimmerpflanze. Hierzu gehören unter anderem die Königsbegonie mit ihren auffällig bunten oder einfarbigen Blättern sowie die Wimpernbegonie, welche sich durch ihre markanten Blätter auszeichnet, die dank ihrer innen hellgrünen sowie außen dunklen Färbung an einen Wimpernkranz erinnern.
Standort
Zimmerbegonien fühlen sich insbesondere an halbschattigen oder sogar schattigen Standorten wohl und eignen sich somit besonders gut zur Aufstellung in dunkleren Ecken der Wohnung. Erhält die Begonie doch einen heller gelegenen Platz, so sollte eine direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden. Bekommt die Begonie zu viel Sonne ab, so erkennt man dies an einer bräunlichen Verfärbung ihrer Blätter und Blüten.
Bodenauswahl
Die Lebensdauer von Zimmerbegonien hängt stark von der Auswahl des jeweiligen Substrats ab. Zwar kann die Begonie auch in herkömmliche Blumenerde gepflanzt werden, jedoch sollte es sich hierbei um qualitativ hochwertige Erde aus dem Fachgeschäft handeln. Diese zeichnet sich durch ihre frische, lockere und humus- sowie nährstoffreiche Beschaffenheit aus und liefert den Pflanzen damit eine gute Grundlage während ihrer ausgedehnten Blütezeit. Staunässe lässt sich vorbeugen, indem man den Topf zunächst mit einer Schicht aus Blähton oder Kies ausstattet.
Gießen
Zimmerbegonien sollte man regelmäßig mit kalkarmen Leitungswasser oder destillierten Wasser versorgen. Um die Pflanzen zu schonen, sollte das Wasser bestenfalls über Zimmertemperatur verfügen. Es sollte generell vermieden werden, die Erde vollständig austrocknen zu lassen. Für ein gesundes Blattwachstum ist es empfehlenswert, die Blätter regelmäßig mit lauwarmen Wasser einzusprühen. Dabei ist darauf zu achten, dass die besprühten Pflanzenteile zeitnah wieder trocknen können, um einem Pilzbefall vorzubeugen.
Düngen
Zimmerbegonien sollte man im Abstand von zwei bis drei Wochen düngen. Es ist nicht nötig, einen speziellen Begoniendünger zu verwenden, herkömmlicher Blumendünger ist bereits ausreichend. Alternativ kann man zu einem Langzeitdünger oder zu entsprechendem Substrat greifen, welches den Dünger gleichmäßig über einen Zeitraum von bis zu vier Monaten an die Pflanze abgibt.
Man sollte der Begonie nur Dünger zur Verfügung stellen, wenn sich diese in ihrer Wachstums- und Blütephase befindet. In den Ruhemonaten im Herbst und Winter wird sie nicht gedüngt. Handelt es sich hingegen um Pflanzen, welche zu dieser Zeit blühen, so sollte man sie selbstverständlich auch dann mit Nährstoffen versorgen.
Umtopfen
Es ist empfehlenswert, die Begonie unmittelbar nach dem Kauf sowie im Frühjahr umzutopfen. Da sich die Pflanze im Frühjahr in ihrer Entwicklung befindet, können Schäden an den Wurzeln schneller abheilen. Oftmals werden Zimmerpflanzen in einem viel zu kleinen Topf verkauft, weshalb man diesen am besten sofort austauscht. Zum Umtopfen sollte man einen Zierkübel verwenden, welcher etwa fünfzehn Prozent größer sein sollte als das ursprüngliche Gefäß. Den Zierkübel stattet man mit Universal-Blumenerde aus.
Pflege
Wird eine Begonie als Zimmerpflanze kultiviert, so hält sich der nötige Aufwand in Grenzen. Neben einer regelmäßigen Wasser- sowie Nährstoffversorgung kann man die Blüte sowie die allgemeine Gesundheit der Pflanze fördern, indem man regelmäßig welke oder abgestorbene Pflanzenteile entfernt. Hierdurch wird zusätzlich Pilzerkrankungen effektiv vorgebeugt, welche insbesondere bei der Begonie häufig auftreten können.
Vermehrung
Die Begonie ist leider nur eine kurzlebige Pflanze, jedoch kann man durch eine eigenhändig durchgeführte Vermehrung vermeiden, jährlich neue Pflanzen anschaffen zu müssen. Dazu schneidet man im April oder Mai die Triebspitzen oder Blätter der Begonie ab und steckt diese in spezielle Anzucht- oder Blumenerde, welche man zuvor mit Sand vermischt hat. Das Substrat sollte dauerhaft feucht sein und mit einer Folie oder einer durchsichtigen Haube abgedeckt werden, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Die einzige Herausforderung bei der Vermehrung von Begonien ist, dass diese Pflanzen einen verhältnismäßig warmen Boden benötigen, um ihr Wurzelwerk optimal ausbilden zu können. Empfehlenswert sind hier etwa zwanzig Grad Celsius. Um diese Temperatur erreichen zu können, sollte man vorzugsweise mit einem beheizten Vermehrungsbeet arbeiten oder zusätzlich eine Bodenheizmatte verwenden.
Expertentipp
Intelligente Pflanzensensoren können die Pflege der Begonie deutlich erleichtern. Diese sind mit einer Solarzelle sowie einer WLAN-Verbindung ausgestattet und geben Auskunft über den Lichtwert, die Temperatur sowie die vorhandene Feuchtigkeit.
Häufig gestellte Fragen
Sind Begonien giftig?
Bei der Auswahl einer geeigneten Zimmerbegonie sollte man zunächst berücksichtigen, ob sich Kinder oder Tiere im Haushalt befinden. Einige Begoniensorten gelten nämlich als giftig. Beispiele für giftige Exemplare sind die Begonia gracilis oder auch die Begonia rex. Die in Begonien enthaltene Oxalsäure sowie das Calciumoxalat können bei Kontakt mit den Schleimhäuten sowohl beim Menschen als auch bei Tieren zu unangenehmen Reizungen, Erbrechen, Durchfall und einer vermehrten Harnausscheidung führen. Somit sollten Begonien grundsätzlich unzugänglich für Kinder und Haustiere wie Hunde, Katzen, Nagetiere oder Vögel sein.
Für welche Krankheiten oder Schädlinge ist die Begonie anfällig?
Begonien reagieren äußerst empfindlich auf Trockenheit sowie zu hohe Temperaturen. In solchen Fällen ist zu beobachten, wie sich die Blätter der Blattbegonie einrollen. Erkennt man einen weißen Belag auf den Blättern sowie auf dem Stängel, so spricht dies für das Vorhandensein vom Echten Mehltau. Dabei handelt es sich um eine Pilzkrankheit, die sich besonders dann entwickeln kann, wenn feuchte Blätter nicht schnell genug wieder trocknen können und sich das Wasser somit darin sammelt. Besprüht man die Blätter der Begonie mit Wasser, sollte man grundsätzlich darauf achten, dass dies auch innerhalb von kurzer Zeit wieder trocknet. Bei der Wasserzugabe direkt in die Erde ist Staunässe unbedingt zu vermeiden. Diese kann zu Wurzelschäden, Welke sowie zum Absterben von Blättern und Sprossen führen. Schädlinge, welche man gelegentlich an der Begonie feststellen kann, sind Wurzelälchen, Blattläuse, Milben oder Thripse.
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