Der Blutahorn ist in deutschen Gärten vor allem aufgrund seiner für heimische Pflanzen ungewöhnlichen Blattfarbe sehr beliebt. Er bringt Abwechslung und ist dennoch pflegeleicht, da er keine Probleme mit den mitteleuropäischen Wintertemperaturen hat.
Wie alle Bäume kann er einem ohne einen gelegentlichen Beschnitt jedoch über den Kopf wachsen. Was Sie über den Beschnitt wissen sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Risiken eines Beschnitts
Wie alle Ahornarten neigt auch Blutahorn dazu bei Verletzungen auszubluten. Seine Zweige enthalten sehr viel Saft, der der Verteilung von Wasser und Nährstoffen innerhalb der Pflanze dient. Dieser Saft tritt an Schnittwunden in großen Mengen aus, was dazu führen kann, dass der Baum zu viel Flüssigkeit und damit Nährstoffe verliert und anfälliger für Krankheiten wird.
Gleichzeitig heilen die Wunden vergleichsweise langsam, was das Risiko einer Pilzinfektion an den Schnittstellen erhöht. Auch aus diesem Grund müssen Sie Schnittmaßnahmen an einem Blutahorn sehr sorgfältig durchführen und gut planen.
Der ideale Schnittzeitpunkt
Zum richtigen Schnittzeitpunkt gibt es unterschiedliche Meinungen. In jedem Fall sollten Sie einen Termin wählen, zu dem der Saftfluss so gering wie möglich ist. Manche Gärtner empfehlen einen Tag knapp nach dem Austrieb der Blätter, wenn der Baum keine Knospen versorgen muss. Ein Blutahorn muss jedoch weiterhin in der Lage sein, die Blätter ausreichend zu versorgen, weshalb der Saftfluss durchaus noch recht kräftig sein kann.
Viele Experten bevorzugen den August als Schnittzeitpunkt, da das Blattwachstum zu dieser Zeit beendet ist. Das hat jedoch den Nachteil, dass dem Baum Nährstoffe verloren gehen, die er sonst aus den Blättern zurückziehen würde, bevor er sie abwirft.
Deshalb empfehlen andere Gärtner erst zu schneiden, wenn ein Blutahorn kahl ist. Dann ist der Saftfluss deutlich reduziert und kommt ganz zum Erliegen, wenn die Temperaturen unter 0°C fallen. Meiden Sie feuchtes Wetter, denn es begünstigt einen Pilzbefall.
Richtiger Beschnitt

Nutzen Sie für den Schnitt ausschließlich kräftiges, scharfes und desinfiziertes Werkzeug. Dünne Äste können Sie mit einer Baumschere entfernen, für dickere benötigen Sie eine Säge. Waschen und desinfizieren Sie die Klingen gründlich, um eine Verschleppung von Keimen zu vermeiden.
Schneiden Sie als erstes alle vertrockneten bzw. toten Äste ab, um die Krone auszulichten. Anschließend können Sie sehr lange Triebe um maximal 50 Zentimeter einkürzen. Setzen Sie Ihr Schneidwerkzeug dabei so an, dass möglichst kleine und gerade Schnittflächen entstehen. Damit werden sowohl der Saftaustritt als auch die Eintrittsflächen für Pilze gering gehalten.
Expertentipp
Kleine Schnittstellen dürfen Sie bluten lassen, da solche Verletzungen auch in der Natur vorkommen. Größere Wunden sollten jedoch mit Baumwachs aus dem Fachhandel versiegelt werden, um einen übermäßigen Saftverlust und das Eindringen von Pilzsporen zu verhindern.
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