Das Veredeln von Obstbäumen ist eine uralte Technik, die sich mit etwas handwerklichem Geschick von jedem Hobbygärtner erlernen lässt. Dabei gibt es verschiedene Techniken, welche zum einem im Spätwinter oder im Sommer angewendet werden. Die Technik mit Edelreisern im Winter nennt man Kopulation, im Sommer kommt die Okulation zum Einsatz. Dabei wird eine Knospe der vorgesehen Obstsorte unter der Rinde des Baumes eingesetzt.
Die Wahl der Veredelung
Die Veredelung von Obstgehölzen ist nicht schwierig, zudem ist keine teure Ausrüstung erforderlich. Es gibt das Grundprinzip, dass als Unterlage eine Stelle gewählt wird, welche den Baumwuchs bestimmt. Hier soll die gewünschte Obstsorte wachsen und Früchte tragen. Hierfür muss die entsprechende Stelle der Unterlage mit dem Trieb der anderen Sorte verbunden werden. Je nachdem, wann Sie die Veredelung durchführen, gibt es zwei Techniken. Im Sommer die Okulation, im Spätwinter die Kopulation.
Bei der Methode der Okulation schieben Sie die ruhende Knospe der neuen Obstsorte mit der Rinde unter die Rinde der Unterlage, die Sie eingeschnitten haben. Bei der Kopulation werden die passenden Schnittflächen von Unterlage und Edelreiser zusammen gefügt. Die beiden wachsen senkrecht aufeinander.
Welche Sorten passen zusammen?
Idealerweise werden nur Gewächse der gleichen Art bzw. verwandte Gehölze miteinander veredelt. Äpfel sind einfach zu veredeln, die Triebe wachsen meist problemlos auf der Unterlage an. Je mehr die beiden Veredelungsgehölze miteinander verwandt sind, umso sicherer wachsen sie zusammen.
Diese Materialien benötigen Sie für die Veredelung

- Veredelungsmesser
- Baum- oder Rebschere
- Bast, Klebebänder, Veredlungsgummis
- Hand- oder Astsäge
- Leiter
- Wundverschlussmittel, Veredlungswachs
Wann eignet sich eine Veredelung?

Ein Veredelung des Birnbaums ist sinnvoll, wenn die Ursorte erhalten werden soll, so können die Sorten über lange Zeit erhalten bleiben. Ein weiterer Punkt, der für das Veredeln spricht, ist, wenn der Boden zwar ideal ist für die Unterlage, nicht jedoch für den Edelreiser. Bringt Ihr Birnbaum trotz vieler Blüten kaum Früchte hervor, kann eine Veredelung Erfolg bringen. Zudem können Sie die Widerstandskraft gegen Krankheitsbefall sowie die Wuchsstärke des Baums steigern. Ein weiterer Grund für die Durchführung des Vorgangs ist der Wunsch nach speziellen Zierformen.
Wie finde ich die passenden Edelreiser?
Eine Möglichkeit sind Baumschulen, dort haben Sie eine gute Auswahl. Alternativ können Sie im Winter einen Trieb von ca. 10 cm Länge des gewünschten Baumes für den Edelreiser ab. Idealerweise sollte er mehrere Knospen haben. Die beiden Triebe – Birnbaum und Edelreiser – werden eingeschnitten, die Schnittflächen mit Bast fixiert. Haben sich im Frühjahr neue Triebe gebildet, ist die Veredelung gelungen.
Expertentipp
Führen Sie die Veredelung nie bei Regenwetter durch. Herrscht hohe Luftfeuchtigkeit, besteht die Gefahr, dass sich Krankheitserreger an den Schnittstellen ausbreiten. Steht eine Trockenperiode bevor, sollten Sie den Baum gut wässern.
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