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Kräuterpflanzen

Bohnenkraut richtig pflanzen und pflegen

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Bohnenkraut richtig pflanzen und pflegen

Bohnenkraut gehört mit seinem intensiven Aroma zu den Klassikern, die in keinem Kräuterbeet fehlen dürfen. Dafür gibt es einige Gründe. Zum einen verfeinert es mit seinem würzigen, leicht bitteren, pfeffrig-scharfen und an Thymian erinnernden Geschmack nicht nur die klassische Bohnensuppe und andere Bohnengerichte, sondern auch Eintöpfe, Fleisch- oder Kartoffelgerichte und andere Speisen mit Hülsenfrüchten. Zum anderen sagt man dem Bohnenkraut dank der in ihm enthaltenen ätherischen Öle auch eine gesundheitsfördernde Wirkung nach. So soll es zum Beispiel verdauungsfördernd wirken und Blähungen, Darmbeschwerden, Magenkrämpfen und Völlegefühl vorbeugen. Als Tee zubereitet, wird dem Bohnenkraut ein schlaffördernde Wirkung nachgesagt, während es in einem Dampfbad gegen fettige und entzündete Gesichtshaut helfen soll. Nicht zuletzt vermag das Bohnenkraut mit seinen bezaubernden Blüten in Weiß, Rosa oder Violett auch optisch zu überzeugen und ist eine beliebte Bienenweide, die diese nützlichen Insekten in den Garten lockt.

Sommer- und Bergbohnenkraut- Was ist der Unterschied?

Sommer- und Bergbohnenkraut- Was ist der Unterschied


Das ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und vom Schwarzen Meer stammende Bohnenkraut gehört zur Familie der Lippenblütler und ist mit anderen mediterranen Kräutern wie Thymian, Oregano und Rosmarin verwandt. Weltweit sind etwa vierzig Arten bekannt, von denen vor allem zwei häufig Verwendung finden: das Sommerbohnenkraut und das Berg- bzw. Winterbohnenkraut. Beim Sommerbohnenkraut, botanisch Satureja hortensis, handelt es sich um eine einjährige, buschig wachsende Pflanze, die eine Höhe von maximal 40 cm erreicht. Sein Aroma entfaltet sich am besten kurz vor bzw. während der Blüte, die von Juli bis Oktober stattfindet. Die Blüten sind eher klein und hellviolett. Das Bergbohnenkraut (Satureja montana) dagegen ist ein mehrjähriger, immergrüner Strauch, der deutlich robuster ist als das Sommerbohnenkraut. Es zeichnet sich durch ein kräftigeres Aroma aus, blüht von Juni bis September in Weiß, Rosa oder Hellviolett und kann im Winter sogar frisch geerntet werden. Beide Sorten finden in der Küche ähnliche Verwendung.

Bohnenkraut anbauen

Bohnenkraut anbauen
Der Anbau von Bohnenkraut ist nicht schwer. Man kann natürlich vorgezogene Pflanzen in einem Gartencenter kaufen und diese ab Mitte Mai direkt an Ort und Stelle einpflanzen. Doch das ist eigentlich nicht nötig, denn man kann auch einfach Samen verwenden. Auch diese können nach den Eisheiligen direkt ins Beet gesät werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Samen ab Anfang April in kleinen Töpfen oder unter Glas auf der Fensterbank vorzuziehen und die Pflänzchen dann ab Mai ins Freiland zu setzen. Auch eine Kultivierung in Töpfen ist problemlos möglich. Wer sich für die Aussaat von Bohnenkraut entscheidet, sollte dies unbedingt dann tun, wenn nicht mehr mit Nachtfrösten zu rechnen ist. Als Standort eignet sich ein sonniger bis halbschattiger, warmer und windgeschützter Platz, denn dort fühlen sich sowohl das Sommer- als auch das Bergbohnenkraut am wohlsten. Zudem sollte man einen durchlässigen, lockeren und möglichst kalkhaltigen Boden wählen. Wer seinen Pflanzen etwas Gutes tun will kann deshalb z.B. auch zerkleinerte Eierschalen oder Holzasche unter das Substrat mischen. Bei der Standort- und Bodenwahl haben beide Sorten ähnliche Ansprüche, nicht jedoch beim Nährstoffangebot. Denn während das Sommerbohnenkraut einen nährstoffreichen, humosen Boden bevorzugt, mag das Bergbohnenkraut ihn eher mager und nährstoffarm. Bei der Aussaat von Bohnenkraut muss man beachten, dass dieses ein Lichtkeimer ist. Ideal ist es, die Samen in Reihen mit einem Abstand von etwa 30 x 30 cm in den Boden einzubringen, sie leicht anzudrücken und nur mit ganz wenig Erde zu bedecken. Anschließend wird das Substrat nur mäßig feucht gehalten. Nach zwei bis drei Wochen Tagen sollten sich die ersten Keimlinge zeigen. Hat man zu dicht gesät, ist nun die Gelegenheit, die Pflänzchen zu vereinzeln, damit sie genug Platz haben, um sich in alle Richtungen auszubreiten.

Bergbohnenkraut vermehren

Bergbohnenkraut vermehren
Während das einjährige Sommerbohnenkraut jedes Jahr neu ausgesät werden muss, kann das mehrjährige Bergbohnenkraut auch durch Teilung oder Stecklinge vermehrt werden. Für die Vermehrung über Stecklinge wird ein Triebspitze mit einer Länge von etwa 8-10 cm abgeschnitten, von der die unteren Blätter entfernt werden. Anschließend stellt man diesen zum Wurzeln in ein Gefäß mit Wasser, wo sich schon nach einigen Tagen die ersten Wurzeln bilden sollten. Nun können die Pflänzchen ins Freiland oder in einen Topf umgesiedelt werden. Wer sein Bergbohnenkraut lieber durch Teilung vermehrt, gräbt die Pflanze zunächst aus und teilt sie anschließend durch einen beherzten Spatenstich. Dabei sollte das neue Teilstück mindestens die Größe einer Faust haben. Nach der Teilung können die beiden Wurzelstöcke wieder am gewünschten Standort eingegraben werden.

Bohnenkraut richtig pflegen

Da Bohnenkraut zu den anspruchslosesten Kräutern überhaupt zählt, macht seine Pflege so gut wie keine Arbeit. Es kommt sehr gut mit Trockenheit zurecht und muss eigentlich nicht gegossen werden, denn in der Regel ist der normale Niederschlag völlig ausreichend. In sehr trockenen und heißen Sommern sollte man das Kraut dennoch hin und wieder etwas gießen, allerdings ist hier weniger mehr, denn zu viel Feuchtigkeit oder gar Staunässe können es stark schädigen. Ähnliches gilt für das Düngen, denn auch zu viele Nährstoffe können dem Kraut schaden. Beim Sommerbohnenkraut ist es ausreichend, wenn im Frühjahr etwas Kompost unter das Substrat gemischt wird, während das Winterbohnenkraut mit Hornspänen gedüngt werden kann. Ein Rückschnitt der Pflanze ist im Grunde nicht erforderlich, fördert jedoch eine gute Blattbildung und somit eine reichere Ernte, wenn er kurz vor dem Sommer vor der Blütenbildung erfolgt. Die Pflanze sollte dabei kräftig auf circa 10 cm zurückgeschnitten werden.

Krankheiten und Schädlinge

Bei Bohnenkraut handelt es sich um eine sehr robuste Pflanze, die nur selten von Schädlingen oder Krankheiten befallen wird. Treten sie dennoch auf, sind sie oft auf Fehler in der Pflege wie zu starkes Gießen zurückzuführen. Ab und zu kann es zu einem Blattlausbefall kommen, dem man mit einem starken Wasserstrahl zu Leibe rücken kann. Ansonsten sind Schädlinge am Bohnenkraut kaum zu finden. In seltenen Fällen kann es zudem zu Pilzerkrankungen wie Mehltau, Rost etc. kommen. In diesem Fall sollte die betroffene Pflanze zeitnah ausgegraben und entsorgt werden, um einem Befall der Nachbarsträucher vorzubeugen.

Bergbohnenkraut überwintern

Das Sommerbohnenkraut ist wie erwähnt eine einjährige Pflanze und kann deshalb nicht überwintert werden, sondern muss in jedem Frühjahr aufs Neue ausgesät werden. Das gilt jedoch nicht für das mehrjährige Winterbohnenkraut, das seinen Namen aufgrund seiner Frosthärte erhalten hat. Das Überwintern ist auch nicht schwer. Der Strauch erhält im Winter einen radikalen Rückschnitt, bei dem jedoch alle verholzten Teile erhalten bleiben sollten. Ab November sollte es mit Reisig, Laub oder bei sehr starkem Frost mit einem Vlies bedeckt werden. Dieser Winterschutz wird im Frühjahr wieder entfernt und alle verdorrten Triebe müssen abgeschnitten werden, denn so kann das Kraut wieder kräftig austreiben.

Expertentipp

Übrigens sollte man beim Kauf von Bohnenkrautsamen immer darauf achten, dass diese frisch sind und nach Möglichkeit die geprüfte Keimfähigkeit des Versandjahres auf der Packung angegeben ist. Ansonsten kann es sein, dass man eine böse Überraschung erlebt, denn die Samen sind in der Regel nur für etwa ein Jahr lang keimfähig.

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Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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