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Kräuterpflanzen

Rosmarin – der richtige Schnitt für einen gesunden Wuchs

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Rosmarin - Der richtige Schnitt für einen gesunden Wuchs

Rosmarin ist ein mehrjähriges Kraut, das sehr intensiv im Duft und Geschmack ist. Man könnte meinen, durch die kontinuierliche Ernte wird er genug geschnitten. Ein einfacher Ernteschnitt ist für ein gesundes Wachstum jedoch nicht ausreichend. Bei richtigem Schnitt und guter Pflege kann sich die Pflanze zu einem üppigen Busch entwickeln. Erfahren Sie hier, wie der Rosmarin richtig geschnitten wird.

Gründe für einen Rückschnitt

Prinzipiell ist der mediterrane Rosmarin eine genügsame und pflegeleichte Pflanze. Da der mehrjährige Rosmarin zu den Halbsträuchern zählt, neigt die Pflanze zur schnellen Verholzung. Infolgedessen kommt es nach und nach zur Verkahlung, welche eine verringerte Ernte und eine Nährstoffunterversorgung bedeutet. Auch auf das Aussehen hat die Verkahlung Auswirkungen, denn sie lässt die üblicherweise üppige Pflanze ungesund erscheinen. Deswegen ist der richtige Schnitt für die Pflege und den Erhalt des Rosmarins unabdingbar.

Auswirkungen eines Rückschnittes

Zu verholzte und verkahlte Halbsträucher wirken ungesund. Ein Rückschnitt zum richtigen Zeitpunkt bewirkt die Verjüngung der Pflanze. Er kräftigt den Rosmarin, sodass er seine Energie in viele neue Triebe und Nadeln investieren kann. Von Krankheit oder Schädlingen befallene Pflanzen bekommen die Chance auf Gesundung.

Zeitpunkt des Rückschnittes

Der Zeitpunkt des Rückschnittes hängt von der Art des Schnittes ab. Allgemein lässt sich sagen, dass der beste Zeitpunkt für einen Schnitt der Frühling ist. Sicherheitshalber wird geraten bis nach Eisheiligen des jeweiligen Jahres zu warten. Unter den Eisheiligen versteht man 3 bis 5 Tage etwa Mitte Mai, an denen die Wahrscheinlichkeit für Nachtfröste hoch ist. Nach dem letzten Frost darf geschnitten werden. Schnitte im Herbst sind generell möglich, sollten allerdings weniger stark ausfallen als ein Frühlingsschnitt.

Schnittarten und deren Durchführung

Schnittarten und deren Durchführung


Es gibt unterschiedliche Methoden und Gründe, Ihren Rosmarin zu schneiden. Überlegen Sie sich, zu welchem Ziel der Rückschnitt führen soll und handeln Sie dementsprechend.

Im Allgemeinen ist es wichtig, ein gut geschärftes Werkzeug zum Schneiden zu verwenden, um ein Reißen zu verhindern. Das Werkzeug sollte vor und nach dem Schneiden gut gesäubert werden, damit eventuelle Krankheiten nicht übertragen werden. Generell gilt es, Verholzungen unversehrt zu lassen, sodass die Pflanze nicht geschwächt wird.

Erhaltungsschnitt

Dieser Schnitt dient zur Erhaltung, also zum Vermeiden der Verholzung und kann im Frühjahr und Herbst durchgeführt werden. Im Frühjahr dürfen die Triebe um ein Drittel gekürzt werden. Im Herbst schneiden Sie bitte nur die Triebspitzen. Was wird genau geschnitten? Hauptsächlich kranke und welke Pflanzenteile.

Ernteschnitt

Der Ernteschnitt dient der Ernte von frischem Rosmarin. Ab Ende April kann je nach Bedarf geerntet werden. Um die Mittagszeit ist das Aroma des Rosmarins am intensivsten, weshalb sich die Ernte zu dieser Zeit empfiehlt. Ernten Sie je nach Belieben ganze, nicht verholzte Triebe circa einen Zentimeter oberhalb der Verästelung oder auch einzelne Nadeln.

Erziehungsschnitt

Mithilfe diesen Schnittes können Sie sich den Rosmarin zu einem dekorativen Hochstamm-Strauch „erziehen“. Der optimale Zeitpunkt dieser Erziehung ist das zweite Lebensjahr der Pflanze. Wählen Sie hierfür den kräftigsten Trieb als Hauptstamm und entfernen Sie alle Seitentriebe bis zur gewünschten Höhe. Die Seitentriebe sollten aus ästhetischen Gründen so nah wie möglich am Stamm geschnitten werden. Von den oberen Trieben schneiden Sie die Spitzen, um ein dichtes Wachstum zu fördern. Wählen Sie drei bis vier Leitäste und kürzen Sie diese um ein paar Zentimeter. Infolgedessen wird die Verzweigung angeregt. Am Hauptstamm entfernen Sie von nun an regelmäßig alle neuen Triebe.

Formschnitt

Wie der Name vermuten lässt, ist der Zweck dieses Schnittes die Formerhaltung. Denn der Rosmarin ist nicht nur wegen seines wunderbaren Aromas sondern auch aufgrund seiner schönen Erscheinung beliebt. Ein Formschnitt reguliert den Wuchs in Höhe und Breite. Es handelt sich um einen radikalen Rückschnitt, bei dem alle grünen Vorjahrestriebe auf zwei bis drei Zentimeter geschnitten werden. So stellen Sie sicher, dass die bisherige Form beibehalten wird und dennoch ein neuer Austrieb angeregt wird. Den Formschnitt tätigt man ausschließlich im Frühjahr. Zur Höhenregulierung kürzen Sie die oberen Triebe in einer geraden Linie auf die gewünschte Höhe, jedoch nicht um mehr als ein Drittel.

Pflegeschnitt

Der Pflegeschnitt begünstigt einen kräftigen Wuchs und zugleich hohe Ernteerträge. Er wird im Frühjahr oder Herbst erledigt. Im Zuge dieses Schnittes wird die Pflanze bei zu dichtem Wachstum ausgelichtet, das heißt Sie kürzen zu eng wachsende Triebe gleichmäßig. Entfernen Sie außerdem grüne Triebe kurz vor der Verholzung. Planen Sie einen Pflegeschnitt im Herbst, verkürzen Sie die Triebe maximal auf ein Drittel, um die Pflanze nicht zu schwächen.

Radikalschnitt

Ist Ihr Rosmarinhalbstrauch stark von Schädlingen befallen oder sehr krank, führen Sie einen Radikalschnitt durch. Legen Sie je nach Dicke des Stammes ein desinfiziertes Messer oder eine Säge bereit. Kürzen Sie alle Triebe auf etwa zwei Zentimeter oberhalb der Verholzungen. Nur im absoluten Notfall werden verholzte Triebe zurückgeschnitten.

Verjüngungsschnitt

Ziehen Sie den Rosmarin ausschließlich aus dekorativen Gründen, muss mindestens einmal jährlich ein Verjüngungsschnitt durchgeführt werden. Ohne Ernte verdichtet sich der Rosmarin zusehends, sodass zu wenig Luft und Licht in das Innere des Halbstrauches gelangen. Im schlimmsten Fall hat dies das langsame Absterben der Pflanze zur Folge. Meist ist das Entfernen der älteren Triebe, vorwiegend im inneren Bereich der Pflanze, suffizient. Schneiden Sie diese an der Verästelung. Zusätzlich können einjährige Triebe um höchstens ein Drittel und äußere Seitentriebe um maximal die Hälfte gekürzt werden.

Erkrankungen und Schädlinge bekämpfen

Erkrankungen und Schädlinge bekämpfen
Bemerken Sie einen unangenehmen Geruch oder vermehrt welke und verfärbte Pflanzenteile, deutet dies auf eine Erkrankung oder einen Schädlingsbefall hin. Geschwächte Pflanzen erkranken schneller als gesunde Pflanzen. Infolgedessen lohnt es sich, die Ursache zu ergründen und diese zu beheben.

Eine Möglichkeit, den Befall zu bekämpfen, ist die Herstellung von Brennnesseljauche. Besprühen Sie den Rosmarin täglich über den Zeitraum einer Woche mit der Jauche.

Ist die Erkrankung oder der Schädling bekämpft, empfiehlt sich dennoch ein radikaler Rückschnitt. Das dient der Entfernung verfärbter und welker Pflanzenteile sowie von Schädlingsrückstände und gibt Ihrem Halbstrauch genug Zeit für die Regeneration.

Zudem sollte die Rosmarinwurzel bei Fäulnis ausgegraben werden, damit die Pflanze nicht eingeht. Trennen Sie verfaulte Teile vom Wurzelstock ab und entsorgen Sie sie. Kürzen Sie die restlichen Wurzeln um ein Drittel und lassen Sie sie für einen Tag an der Luft trocknen. Anschließend pflanzen Sie die Wurzel wieder in Erde, gießen sie jedoch bis zu 3 Tage nicht.

Expertentipp

Führen Sie alle Schnitte schräg durch, damit sich Gieß- und Regenwasser nicht sammeln kann. Eine größere Schnittstelle kann aufgrund des Infektionsrisikos mittels im Fachhandel erhältlichen Versiegelungswachs wundversiegelt werden. Eine kostengünstigere Variante ist Kerzenwachs. Lassen Sie das Wachs auf die Schnittstelle tropfen und trocknen. Das Wachs zersetzt sich mit der Zeit.

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Bildquellen:

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Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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