Rosmarin (Salvia rosmarinus) gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und zur Gattung Salvia. Der Name ‘Rosmarin’ geht auf die lateinische Bezeichnung ‘ros marinus’ zurück und bedeutet ‘Meertau’. Die immergrünen, buschig verzweigten Halbsträucher bilden ledrige Blätter und stammen ursprünglich von den felsigen Ufern des Mittelmeers. In den bläulich, violett oder weißlich gefärbten Blüten sammelt sich in der Nacht der Tau des Meeres.
Rosmarin verbreitet einen würzigen Geruch und wird traditionell als Küchengewürz und zur Herstellung von duftendem Öl sowie Parfum verwendet. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Rosmarinöl hergestellt wird.
Vielseitiges Heil- und Würzkraut
Rosmarin setzt in mediterranen Gebieten das ganze Jahr hindurch Blüten an. Die herrlich duftenden, nadelartigen Blätter können sowohl frisch als auch getrocknet verwendet werden. Die Pflanzen weisen einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen, Gerb- und Bitterstoffen auf.
Rosmarin wurde bereits von den alten Ägyptern, Griechen und Römern als vielseitige Heilpflanze und als Rauchkraut für religiöse Riten verwendet. Karl der Große ließ Rosmarin um 800 in seinen Gärten nördlich der Alpen anbauen. Auch in Mitteleuropa erlangte das krautige Gewächs große Bedeutung als Heilmittel.
Als Küchenkraut wird duftender Rosmarin mit seiner leicht bitteren Note zum Verfeinern von Kartoffeln, Gemüse, Fleisch und Fisch genutzt. Tee aus wirkt anregend, kräftigend und durchblutungsfördernd. Er vertreibt zudem Kopf- und Nervenschmerzen.
Anbau und Pflege

Kräftige, buschige Rosmarinsträucher sind nicht nur optisch und olfaktorisch eine Bereicherung. Die Mittelmeerpflanzen benötigen sonnige und geschützte Standorte mit durchlässigen, mäßig trockenen, steinigen und kalkhaltigen Böden.
Die Kultur im Freien ist vor allem in wärmeren Gebieten mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen im Winter möglich. In kälteren Regionen sollte Rosmarin in Kübeln kultiviert und in kühlen, hellen Innenräumen überwintert werden.
Im Frühjahr werden alle alten Triebe radikal zurückgeschnitten, sodass sich die Büsche kompakt entwickeln können. Im Freiland muss Rosmarin nicht gedüngt werden. Für Kübelpflanzen werden zwei bis drei Düngergaben pro Saison empfohlen. Ideal geeignet ist Flüssigdünger.
Herstellung von Rosmarinöl

Aus einigen frischen Rosmarinzweigen lässt sich ein entspannendes, wärmendes Öl herstellen. Rosmarinöl fördert die Durchblutung und wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und entspannend.
Bei selbst hergestelltem Rosmarinöl handelt es sich um sogenanntes Auszugsöl. Ätherische Öle werden durch aufwändige Verfahren und durch Wasserdestillation gewonnen.
Als Zutaten für Rosmarin-Auszugsöl benötigt man frische Rosmarinzweige und hochwertiges Pflanzenöl. Dabei kann es sich je nach Geschmack um Oliven-, Raps-, Sonnenblumen-, Mandel- oder Traubenkernöl handeln. Die Rosmarinblätter werden von den verholzten Trieben abgestreift. Unverholzte Triebe und Triebspitzen können zerkleinert werden.
Die Blätter werden in eine weithalsige Flasche oder in ein Glas gefüllt. Das Gefäß muss verschließbar sein und zu gut einem Drittel mit Rosmarin befüllt werden. Im Anschluss wird das gewählte Öl bis zum Gefäßrand aufgegossen. Verschließen Sie das Gefäß und stellen Sie es an einen zimmerwarmen Standort, wo Sie es im Blick haben. Eine sonnenbeschienene Fensterbank eignet sich nicht. Der gewählte Platz sollte dunkel sein.
Das Gefäß muss in den ersten drei Tagen regelmäßig geschwenkt oder auf den Kopf gestellt werden, damit sich die Inhaltsstoffe gleichmäßig im Öl verteilen können. Die Blätter saugen das Öl auf und schwimmen nicht an der Oberfläche, wo sie zur Bildung von Schimmel neigen.
Nach ein bis zwei Wochen wird die Flüssigkeit durch ein Küchentuch oder ein engmaschiges Sieb geseiht. Hygiene ist wichtig, um die Bildung von Keimen zu vermeiden. Die aufgefangene Masse wird gut ausgedrückt, sodass die Inhaltsstoffe vollständig genutzt werden.
Das fertige Öl wird in Flaschen gefüllt und an einem dunklen, kühlen Standort bei maximal 17 Grad Celsius aufbewahrt. Bei korrekter Lagerung hält es sich etwa ein Jahr.
Expertentipp
Rosmarinöl lässt sich auf die gleiche Weise aus getrockneten Blättern herstellen. Es werden jedoch weniger Blätter benötigt, da getrockneten Pflanzenteilen das Wasser entzogen wurde und sie wie ein Konzentrat wirken. Das Ansatzgefäß sollte zu etwa einem Viertel mit getrocknetem Rosmarin befüllt werden.
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