Wenn Pflanzen nicht wachsen, die Blätter gelb oder dunkel gefleckt sind und die Erde verhärtet ist, deutet das auf einen übersäuerten Boden hin. Damit Ihr Boden gesund und fruchtbar wird, sollten Sie Ihren Boden kalken. Wie das genau funktioniert, wird in diesem Beitrag erklärt.
Wann braucht ein Rasen Kalk?
Ob Ihr Boden Kalk benötigt, hängt vom pH-Wert ab. Grundsätzlich spricht ein pH-Wert zwischen sechs und sieben für einen gesunden Gartenboden. Ob Ihr Boden übersäuert ist, können Sie mit einem pH-Wert Test aus dem Gartencenter oder dem Baumarkt überprüfen. Für genauere Werte können Sie eine Bodenprobe entnehmen und an ein Fachlabor zur Analyse senden.
Kalkmangel äußert sich auch durch Zeigerpflanzen, wie Moos, Sauerampfer oder Sand-Stiefmütterchen. Leidet ein Boden längere Zeit unter Kalkmangel, erkennen Sie das an Wachstumsstörungen Ihrer Pflanzen.
Warum ist saurer Boden schädlich?

Saurer Boden verhindert die Aufnahme von lebenswichtigen Nährstoffen, wie Stickstoff, Phosphor und Kalium. Ein verdichteter Boden sorgt dafür, dass die Wurzeln der Pflanzen nicht ausreichend versorgt werden können. Das Wachstum ist gehemmt und die Pflanzen werden krank. Eine Ausnahme bilden Rhododendren, Hortensien und Heide. Sie vertragen keinen Kalk und benötigen ein saures Milieu zum Gedeihen.
Kalk fördert Zier- und Nutzpflanzen

Bei Kalk handelt es sich um eine Form des Elements Calcium, einem der wichtigsten mineralischen Bausteine von Menschen, Tieren und Pflanzen. Kalk ist ein wichtiger Rohstoff im Garten, denn er wirkt einer Versauerung des Bodens entgegen und hält den pH-Wert stabil.
Mit Kalk wird das natürliche Gleichgewicht der Erde wiederhergestellt und die Bodenstruktur deutlich verbessert. Der zuvor verkrustete Boden wird lockerer und krümelig. Nährstoffe im Boden werden freigesetzt und Ihre Pflanzen können Kalium, Magnesium und Phosphor aus dem Erdreich besser aufnehmen.
So gelingt die Kalkdüngung
Vor der Anwendung sollten Sie den Rasen mähen und vertikutieren. Sind Moos und Unkraut beseitigt, gelangen die Mineralien besser an die Wurzeln. Nach dem Vertikutieren ist der Rasen besonders aufnahmefähig für Kalk. Kleine Flächen können Sie mit der Hand bestreuen, bei größeren Flächen bietet sich der Einsatz eines Streuwagens an. Tragen Sie beim Kalken unbedingt Handschuhe.
Expertentipp
Es lohnt sich den Garten im Frühjahr oder im Herbst zu kalken, wenn der Boden trocken ist. Im besten Fall folgt nach der Kalkung ein Regenguss. Regenwasser löst und durchmischt den Kalk gut mit der Erde. So kann dieser optimal in die Erde eindringen. Wird kein Regen erwartet, müssen Sie den Boden durchdringend wässern.
Häufig gestellte Fragen
Welcher Kalk ist der Richtige für einen Garten?
Je nach Einsatzbereich eignet sich eine andere Art von Kalk. In der Landwirtschaft wird Branntkalk eingesetzt. Branntkalk ist stark ätzend und lockert schwere Böden schnell auf. Allerdings werden durch die Hitze, die in Reaktion mit Wasser entsteht, Pflanzen geschädigt und Kleintiere vernichtet. In privaten Zier- und Nutzgärten sollten Sie zu sanfteren Kalkarten, wie Dolomitkalk, Gesteinsmehl, Kalkmergel oder Algenkalk greifen. Diese wirken zwar langsamer, aber schonender.
Wieviel Kalk ist gesund?
In der Regel reichen 50 bis 100 Gramm Algenkalk pro Quadratmeter, um den Kalkgehalt stabil zu halten. Die Anwendung sollte alle drei Jahre wiederholt werden. Um den pH-Wert anzuheben sind 250 bis 500 Gramm je Quadratmeter nötig. Auf leichten Sandböden wird eine geringere Kalkmenge empfohlen, als auf schweren Lehmböden.
Zu viel eingesetzter Kalk kann in tiefere Bodenschichten und ins Grundwasser eindringen. Mit der Kalkdüngung wird Humus abgebaut. Humus ist nährstoffreich und wichtig für den Boden. Langfristig laugt das den Boden aus und er wird unfruchtbar. Deshalb sollten Sie ausschließlich die empfohlene und auf die Bodenbeschaffenheit abgestimmte Menge an Kalk verwenden.
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