Effektiver Sichtschutz im Kleingarten

Viele Kleingartenbesitzer sehnen sich nach mehr Privatsphäre in ihrem Garten. Doch ein effektiver Sichtschutz stellt in einer Kleingartenkolonie ein großes Problem dar. Der Grund dafür findet sich im Bundeskleingartengesetz, beziehungsweise in der Satzung des jeweiligen Kleingartenvereins. Beim Thema Sichtschutz wird im Bundeskleingartengesetz auf die Vorschriften in der Satzung verwiesen. Diese sind im Hinblick auf einen Sichtschutz in den meisten Fällen sehr streng, sodass das Pflanzen von hohen Hecken oder das Aufstellen eines Lamellenzaunes ausdrücklich verboten ist.

Entsprechend der Grundidee vom gemeinschaftlichen Miteinander im Schrebergarten sind diese Vorschriften durchaus nachvollziehbar. Ebenfalls sollen diese Verbote verhindern, dass Gärten vom Sichtschutz des Nachbarn beschattet werden.

Wer jedoch nicht auf einen Sichtschutz in seinem Kleingarten verzichten möchte, kann auf Alternativen zurückgreifen, die sehr effektiv und absolut regelkonform sind. Die verschiedenen Möglichkeiten werden in diesem Beitrag aufgeführt und erläutert.

Natürlicher Sichtschutz

In den Vorschriften wird das Aufstellen vieler Sichtschutzwände geregelt und untersagt. Jedoch gibt es auch andere Vorschriften im Bundeskleingartengesetz, die hinsichtlich des Aufstellens von Sichtschutzwänden behilflich sein können. Denn im Bundeskleingartengesetz wird vor allem die kleingärtnerische Nutzung geregelt. Diese besagt, dass ein Kleingarten zu mindestens einem Drittel dem Anbau von Obst und Gemüse dienen soll.

Mit einer Früchte tragenden Kletterpflanze, einem fruchttragenden Spalierbaum oder einem Beerenstrauch wird so einerseits die gewünschte kleingärtnerische Nutzung gewährleistet und andererseits ein effektiver und natürlicher Sichtschutz geschaffen.

Kletterpflanzen als Sichtschutz

Kletterpflanzen dienen hervorragend als natürlicher Sichtschutz. Das liegt vor allem an ihrer Wuchsgeschwindigkeit, sodass ein effektiver Sichtschutz schon nach kurzer Zeit erreicht werden kann. Beliebte Kletterpflanzen sind beispielsweise Gurken oder verschiedene Hülsenfrüchte.

Damit Gurkenpflanzen und Hülsenfrüchte einen effektiven Sichtschutz ergeben, müssen Rank- und Kletterhilfen her. Für Stangenbohnen kann aus 6 Bambusholzstangen mit wenigen Handgriffen eine Pyramide gefertigt werden, die den Hülsenfrüchten als Kletterhilfe dient und einen dekorativen Nebeneffekt besitzt. Dazu müssen die einzelnen Holzstangen tief genug, angeordnet in einem Kreis, in die Erde gesteckt und anschließend am oberen Ende miteinander befestigt werden.

Bei Gurken und Hülsenfrüchten handelt es sich jedoch um einjährige Kletterpflanzen. Im folgenden Jahr muss dementsprechend neu angepflanzt werden.

Beerensträucher als Sichtschutz

Eine weitere Alternative eines grünen Sichtschutzes sind Beerensträucher. Da diese mehrjährig gedeihen und ebenfalls sehr schnell heranwachsen, eigenen sie sich sogar besser als Kletterpflanzen. Neben ihrer Funktionalität bringen Beeren natürlich auch viel Genuss in den Kleingarten. Sind die Beeren reif, können auch kleine Kinder aufgrund der niedrigen Wuchshöhe bei der Ernte helfen.

Anschließend können diese direkt verzehrt oder aber zu leckerer Marmelade verarbeitet werden. Beerensträucher sind jedoch nicht nur bei menschlichen Kleingarten Nutzern beliebt, sondern bieten Insekten einen zusätzlichen und wichtigen Lebensraum. Auch für Beerensträucher können Kletterhilfen verwendet werden.

Spalierbäume als Sichtschutz

Neben Kletterpflanzen und Beerensträuchern können Spalierbäume einen optimalen und vor allem natürlichen Sichtschutz bieten. Spalierbäume gibt es in verschiedenen Größen. Diese sollte sich an der Größe des Gartens orientieren.

Zu beachten ist, dass diese nicht in jedem Kleingartenverein uneingeschränkt erlaubt sind. Vor dem Anpflanzen sollte daher auf jeden Fall ein Blick in die Satzung geworfen werden.