Als Hobbygärtner haben einige besonders viel Spaß daran, der „Herr“ über den Garten zu sein, über seine Geschicke zu bestimmen, beziehungsweise für sein Wohlergehen verantwortlich zu sein. Deshalb haben es sich viele Gärtner zum Hobby gemacht, die Gewächse in Ihrem Garten durch bestimmte Techniken künstlerisch zu gestalten. Diese Art des perfektionistischen Gärtnerns findet auf der ganzen Welt Anhänger, sodass es sogar Wettbewerbe für diese Leistungen gibt.
Eine der bekanntesten Gartenkünste ist die des Bonsais. Dabei werden Miniatur-Bäume gezogen und künstlich klein gehalten. Diese Gartenkunst lässt sich auch auf Baumarten aus mitteleuropäischen Gefilden anwenden. So lässt sich auch aus einem der bekanntesten Nadelbäume ein Bonsai ziehen – die Fichte. Wie man aus einer Fichte einen Bonsai ziehen kann und was darüber hinaus zu beachten ist, wird in diesem Beitrag erklärt.
Bonsai
Die Kultur des Bonsais ist eine Gartenkunst. Die ursprünglichen Wurzeln liegen in China, wo es unter dem Namen Penjing betrieben wird. Bonsai ist die japanische Variante dieser Kunst. Sie besteht darin, Sträucher oder Bäume in kleinen Töpfen oder auch im Freiland ästhetisch zu formen. Ein Hauptbestandteil dieser Kunst ist es, die Gewächse durch Wuchsbegrenzung in kleiner Form zu halten. Heutzutage gibt es viele Ableger dieser alt gewachsenen Tradition. So hat sich das vietnamesische Hon Non (Miniatur Wohnlandschaften) daraus entwickelt. Aber auch in westlichen Kulturen werden beispielsweise Olivenbäume in Italien oder Kiefern in den USA künstlerisch in ähnlichen Formen gestaltet.
Profil: Fichte
Fichten zählen zu den heimischen Nadelbäumen in Mitteleuropa. Jedoch ist nur die Gemeine Fichte, auch Rottanne genannt, in Mitteleuropa beheimatet. Es gibt viele verschiedene Fichtenarten, die über den ganzen Globus verteilt sind. Die Fichte gehört zu einer Unterfamilie der Kieferngewächse. Sie sind immergrün und können in freier Natur Höhen von bis zu 50 Metern erreichen. Einige Arten werden sogar 80 Meter hoch und können einen Stammdurchmesser von bis zu 2,5 Metern erreichen.
Welche Fichten eignen sich als Bonsai?

Wer eine Fichte als Bonsai erziehen möchte, ist natürlich nicht an den vollen Ausmaßen einer ausgewachsenen Fichte interessiert. Um eine Fichte als kleinen Bonsai Baum zu erziehen, eignen sich Fichten dennoch. Als winterharte Pflanzengattung eignen sie sich als Zimmerkultur oder als Bonsai im Garten. Jedoch eignen sich nicht alle Fichtenarten als Bonsai. Dabei ist vor allem darauf zu achten, eine Fichtenart mit langsamem Wachstumsverhalten auszuwählen.
Für Anfänger eignen sich die Fichtenarten der Zuckerhutfichte, die Sachalin-Fichte oder die Stech-Fichte. Besonders gut lassen sich dabei bereits verholzte Stecklinge, also Stecklinge mit Rinde, verwenden. Aber auch für Fans der deutschen Gemeinen Fichte gibt es gute Nachrichten. Auch diese Fichtenart lässt sich mit etwas Übung zu einem Bonsai erziehen. Darüber hinaus lässt sich auch die aus dem fernen Osten stammende Ajan-Fichte verwenden.
Fichte als Bonsai ziehen
Um eine Fichte zum Bonsai zu erziehen, muss der junge Baum regelmäßig geschnitten werden, damit er zum einen nicht zu groß wird, aber auch damit er eine schöne Form erhält. Für die Formgebung werden die dünnen Äste mit Draht in die gewünschte Stellung gebracht. Jedoch sollte vorsichtig verdrahtet werden, um die empfindlichen Äste nicht zu beschädigen. Die Bonsai-Fichte kann von Herbst bis Frühling an einem sonnigen Platz stehen, sollte im Sommer aber nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden.
Die Bäumchen müssen regelmäßig gegossen werden. Von Frühling bis Herbst sollten die Fichten außerdem alle zwei Wochen gedüngt werden. Dafür gibt es speziellen Bonsaidünger. Durch die kleinen Gefäße sollte auf Staunässe zusätzlich geachtet werden. Zu guter Letzt muss die Bonsai-Fichte alle zwei bis vier Jahre umgetopft werden. Dabei wird die Erde so gut wie möglich ersetzt und die Wurzeln zurückgeschnitten.
Expertentipp
Sollte ein Bonsai im Gefäß in der freien Natur platziert sein, muss besonders im Winter für einen guten Schutz gesorgt werden. Da die Bäume nie wirklich aus den Kinderschuhen herauswachsen, bleiben sie sehr empfindlich. Bei geringen Temperaturen oder kaltem Wind können sie erfrieren. Zudem sind auch die kleinen Gefäße anfällig für Frost.
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