Die Geigenfeige ist in Deutschland zurzeit eine der beliebtesten größeren Topfpflanzen. Einzeln gehalten können sie jedoch mit zunehmendem Alter unten etwas kahl aussehen. Deshalb pflanzen viele Leute gleich mehrere Exemplare im selben Topf nebeneinander. Wer das tun oder einem Bekannten eine Pflanze abgeben möchte, muss dafür nicht unbedingt mehr Geld ausgeben. Gartenfeigen kann man auch selbst zuhause vermehren. Die einfachste und schnellste Methode dazu ist die Vermehrung über Ableger. Doch wie geht man dabei genau vor?
Der richtige Zeitpunkt für die Entnahme von Ablegern
Für die Entnahme von Stecklingen sollte man gesunde bereits kräftige Pflanzen wählen, die kräftiges Wachstum zeigen. Selbst noch junge Pflänzchen werden dabei oft zu stark geschwächt und können dann kränkeln oder gar eingehen. In Innenräumen kann die Vermehrung durch Ableger das ganze Jahr über gelingen. Die besten Chancen hat man aber im Frühjahr bis Frühsommer, wenn die Pflanze von Natur aus ihre Wachstumsphase hat.
Wo entnimmt man den Steckling?
Geigenfeigen vermehrt man an besten über sogenannte Kopfstecklinge. Das bedeutet, dass man einen jungen Trieb am oberen Ende der Pflanze abschneidet. Er sollte etwa 15 cm lang sein und darf noch keine Verholzungen aufweisen. Im Zweifelsfall erkennen Sie einen geeigneten Steckling daran, dass beim Abschneiden milchiger Saft aus der Wunde austritt. Geschieht das nicht, war der Trieb bereits zu alt und wird nicht richtig anwurzeln. Sie können allerdings versuchen, ihn am unteren Ende noch etwas zu kürzen. Mit etwas Glück wird auch aus einem nur 10 cm langen Ableger noch eine neue Geigenfeige.
Wie schneidet man den Steckling richtig?

Zum Schneiden von Stecklingen sollte man stets ein sauberes und scharfes Schneidwerkzeug verwenden, damit auch die Schnittwunde sauber bleibt und gut verheilt. Das beste Werkzeug ist eine Gartenschere. Zur Not tut es aber auch ein gut gereinigtes Küchenmesser. Schneiden Sie den Kopfsteckling schräg in einem Winkel von etwa 45° ab. Das erleichtert dem Ableger die Wasseraufnahme solange er noch keine Wurzeln ausgebildet hat. Für die Mutterpflanze bedeutet es aber eine größere Schnittwunde, die entsprechend langsamer verheilt. Es kann daher sinnvoll sein, den an ihr wegstehenden schrägen Stummel gerade abzuschneiden.
Wie geht man weiter vor?

Stoppen Sie nun zunächst das Austreten des Pflanzensaftes, indem Sie den Ableger kurz unter lauwarmes Wasser halten. Nun lassen Sie den Steckling kurz antrocknen und stecken ihn danach in einen Blumentopf. Als Substrat eignet sich eigene Anzuchterde oder mit etwas Kies gemischte Blumenerde. Viele Pflanzenliebhaber haben bei Geigenfeigen auch gute Erfahrungen mit Hydrokultur gemacht. Stellen Sie den Topf an einen warmen und hellen Ort und sorgen Sie dafür, dass der Ableger reichlich Wasser hat ohne dass sich Staunässe bilden kann.
Expertentipp
Am besten entwickelt sich die junge Pflanze in einem Mini-Glashaus. Wer wenig Platz zuhause hat oder nicht gleich ein Glashaus kaufen möchte, kann dem Steckling aber auch eine Haube aus Klarsichtfolie überstülpen. Dabei besteht allerdings ein erhöhtes Risiko, dass sich Nässe im Topf oder auf der Pflanze selbst anstaut. Dann kann sich leicht Schimmel bilden und die junge Pflanze zerstören. Öffnen Sie die Haube daher täglich für eine kurze Zeit und lassen Sie die übermäßige Feuchtigkeit entweichen.
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