Günsel im Rasen bekämpfen

Der Günsel ist eine Wildstaude, die von Europa bis hin zum Nordiran weit verbreitet ist. Hierzulande ist die hübsche Pflanze an Wegrändern oder am Rande von Hecken häufig anzutreffen. Eigentlich ist die teppichbildende Staude mit ihren auffälligen langen Blütenständen auch im Garten ein idealer Bodendecker, der sich hervorragend als Unterpflanzung von Gehölzen eignet.

Doch leider breitet sich der Günsel über Ausläufer sehr schnell aus, sodass er auch vor dem Rasen nicht Halt macht, wenn er sich einmal im Garten angesiedelt hat. Damit die robuste Pflanze den Rasen im Laufe der Zeit nicht vollständig überwuchert und verdrängt, ist eine rechtzeitige Bekämpfung notwendig.

Vor- und Nachteile

Der kriechende Günsel hat als Bodendecker viele Vorteile. Mit sein langen, meist violetten Blütenstände bietet er von April bis in den Juni einen wirklich hübschen Anblick. Dazu fühlt er sich an nahezu jedem Standort wohl und verdrängt durch seine Durchsetzungsstärke und Robustheit unerwünschte Unkräuter im Handumdrehen.

Doch leider hat der Günsel nicht nur positive Eigenschaften, denn seine Durchsetzungsstärke und Robustheit führen in Kombination mit seiner schnellen Ausbreitung dazu, dass er sich selbstständig auch dort ausbreitet, wo er im Garten nicht erwünscht ist.

Die Pflanze breitet sich zum einen durch Selbstaussaat aus. Darüber hinaus bildet sie eine Vielzahl von Wurzelausläufern, sodass sie in recht kurzer Zeit große Bereiche des Gartens erobern kann und dabei die ansässigen Pflanzen verdrängt.

Fühlt sich der Günsel einmal im Garten wohl, erobert er ohne Probleme auch den Rasen. Dort kann er durch regelmäßiges Abmähen zwar vorübergehend kurz gehalten werden, doch ohne konsequente Bekämpfung wird die Pflanze den Rasen mehr und mehr verdrängen.

Vorbeugen ist die beste Bekämpfung

So schön und attraktiv der Günsel auch ist, ein bewusstes Dulden oder Anpflanzen der heimischen Wildpflanze im Garten will gut überlegt sein. Dort, wo der Günsel einmal ansässig ist, wird er sich nicht mehr ohne großen Arbeitsaufwand verdrängen lassen.

Er vermehrt sich durch Aussaat und vor allem durch seine oberirdisch verlaufenden Wurzelausläufer. Sind diese erst einmal eingewurzelt, ist das Entfernen der Pflanzen mühselig und arbeitsaufwendig.

Soll Günsel kontrolliert im Garten wachsen, eignen sich folgende Maßnahmen zur Vorbeugung vor einer ungewollten Verbreitung:

• oberirdische Beeteinfassung
• regelmäßiges Entfernen der Ausläufer
• Abschneiden der welken Blütenstände

Soll der kriechende Günsel als Bodendecker in Beeten wachsen, kann eine unerwünschte Ausbreitung wirkungsvoll mithilfe einer oberirdischen Beeteinfassung verhindert werden. Die Pflanze bildet oberirdische Wurzelausläufer, die sich zunächst locker auf der Erdoberfläche ausbreiten und erst später an geeigneten Stellen einwurzeln. Eine eingegrabene Rhizomsperre wäre daher beim Günsel wirkungslos.

Alternativ können die Pflanzen auch regelmäßig auf neu gebildete Wurzelausläufer kontrolliert werden. Diese müssen dann entfernt werden, bevor sie sich im Boden einwurzeln.

Günsel kann sich auch selbst aussäen. Die abgeblühten Blütenstände sollte daher rechtzeitig vor der Samenreife entfernt werden.

Entfernen der kompletten Pflanze

Hat sich Günsel erst einmal im Rasen angesiedelt, hilft nur noch das Entfernen der kompletten Pflanzen. Dazu muss jede einzelne Pflanze mit einer Grabegabel vollständig aus dem Rasen entfernt werden. Dabei muss vor allem die Hauptwurzel mit ausgehoben werden, sonst erholt sich der Günsel und wächst erneut im Rasen weiter.