Wer eine Himbeerpflanze sein Eigen nennt, wird es kennen. Die Pflanze breitet sich weitläufig aus. Da sie so wüchsig ist, verbraucht sie viel Energie, welche mit Dünger zugefügt werden muss, um eine reiche Ernte zu sichern. Als Faustregel gilt hierbei: Während der Blüte bis zur Ernte werden die meisten Nährstoffe benötigt. Was das konkret bedeutet wird in diesem Beitrag erläutert.
Zeitpunkt, Sorte und Boden sind entscheidend
In der Regel werden Himbeeren zweimal im Jahr gedüngt. Die erste Düngung erfolgt im Frühjahr zwischen Blüte und Ernte. Optimal ist es vor der Blüte Anfang März zu düngen, insbesondere bei Granulatdünger, da dieser erst zersetzt werden muss, wodurch die Nährstoffe zeitversetzt zur Verfügung stehen.
Das zweite Mal wird im Sommer in den Monaten Juni oder Juli gedüngt. Bei Langzeitdünger kann und sollte noch vor der Blüte im April oder Mai gedüngt werden. Handelt es sich um eine Sommerhimbeere, ist es wichtig die Düngung erst nach der Ernte vorzunehmen. Die Früchte werden zwar größer, wenn sie kurz vor dem Verzehr gedüngt werden, allerdings werden sie auch wässriger. Ist der Boden bereits sehr nährstoffreich, genügt eine einmalige Düngung zu Frühlingsbeginn.
Den richtigen Dünger wählen
Als Dünger kommen sowohl organische Mittel als auch verarbeitete Produkte aus dem Handel in Frage. Bei den organischen Varianten liegt zunächst der Gedanke nahe Kompost zu nutzen, was für die Himbeere auch absolut richtig ist. Alternativ sind Hornspäne, Pferdemist, Brennnesseljauche und Kaffeesatz gute Nährstofflieferanten.
Wer lieber auf gekaufte Dünger aus dem Handel setzt, kann auf Beerendünger zurückgreifen. Kalium und Phosphor sind in diesen Mitteln höher dosiert als bei anderen Düngemitteln, da sie für die Ausbildung der Beeren wichtig sind. Granulate sind Flüssigdünger gegenüber zu bevorzugen, da die Nährstoffe nach und nach freigegeben werden. Granulate haben also einen Langzeiteffekt und werden zudem durch Wasser nicht so schnell herausgewaschen.
Expertentipp
Neben der Wahl des richtigen Düngers, ist auch das Einarbeiten wichtig. Das Düngemittel sollte leicht in den Boden eingearbeitet werden. Die Wurzeln der Himbeerpflanze verlaufen dicht unter der Bodenoberfläche und können daher schnell verletzt werden.
Darüber hinaus ist es sinnvoll einen trockenen Tag zum Düngen auszuwählen. Regnet es direkt nach dem Anreichern der Erde, werden die Nährstoffe wieder herausgespült ehe die Wurzeln genügend Gelegenheit hatten diese aufzunehmen. Auch ein wolkiger Tag ist empfehlenswert. Werden bei der Einarbeitung des Düngemittels die Wurzeln zu weit offengelegt, besteht Verbrennungsgefahr und die Pflanze nimmt Schaden.
Häufig gestellte Fragen
Himbeeren sind sehr genügsame Pflanzen - warum sollten sie dennoch gedüngt werden?
Es ist richtig, dass es deutlich anspruchsvollere Pflanzen als Himbeeren gibt. Da Himbeeren jedoch ursprünglich im Wald wachsen, sind sie an nährstoffreiche und gut gedüngte Böden angepasst. Fehlen Nährstoffe, muss mit einer geringeren Ernte gerechnet werden.
Sollten Himbeeren direkt nach der Pflanzung gedüngt werden?
Die erste Düngung sollte vor der Pflanzung der Himbeere erfolgen, indem Komposterde in das Pflanzloch gegeben und eingearbeitet wird. Ist der Boden in den die Himbeere gepflanzt wird sehr schwer, sollten die Wurzeln außerdem mit Komposterde bedeckt und die ausgehobene Erde anderweitig genutzt werden. Alternativ kann der Boden mit Kompost, Hornspänen, Stallmist oder Dünger aufgewertet werden.
Wie kann man, außer mit Dünger, eine reiche Ernte begünstigen?
Himbeeren benötigen einen lockeren und humusreichen Boden. Darauf sollte unbedingt bei der Pflanzung geachtet werden. Schwere Böden, die Staunässe begünstigen, sind zu vermeiden. Sinnvoll ist es Himbeeren zu mulchen. Neben dem weiteren Düngeeffekt und der Aufwertung des Bodens, sorgt eine Mulchschicht dafür, dass der Boden nicht so schnell austrocknet. Himbeeren mögen einen gleichmäßig feuchten Boden. Zusätzlich sollten sie regelmäßig geschnitten werden.
Kann die Himbeere auch im Spätherbst noch gedüngt werden?
Wird zu knapp vor dem Temperaturabfall der kalten Jahreszeit gedüngt, können neue Triebe, die auf Grund der Düngung gebildet werden, absterben. Sie haben dann nicht genügend Zeit auszuhärten und den Winter zu überstehen. Herbsthimbeeren sollten daher nach der Ernte nicht mehr gedüngt werden.
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