Baumfarne machen mit ihrem urzeitlichen Aussehen oft einen sehr robusten Eindruck. Sie sind jedoch Pflanzen der Tropen und Subtropen und somit nicht an das mitteleuropäische Klima angepasst. Kann man sie also hierzulande ganzjährig im Freien lassen und was ist bei ihrer Überwinterung zu beachten?
Sind Baumfarne winterhart?
Gelegentlich hört man zwar, dass manche Baumfarnarten winterhart wären, doch das ist ein Trugschluss. Die meisten Baumfarne vertragen keine Temperaturen unter plus 5 °C. Einige wenige Arten können jedoch kurze Frostperioden überstehen, solange die Temperaturen nicht allzu weit abfallen. Sie können in Regionen mit sehr milden Wintern manchmal auch in unseren Breiten ganzjährig im Garten überleben. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte aber auch sie rechtzeitig vor dem ersten Frost ins Haus holen.
Welche Baumfarne vertragen Minustemperaturen?
Die höchste Kälteresistenz unter den Baumfarnen weisen der Tasmanische Baumfarn (Dicksonia antarctica) und der Neuseeländische Baumfarn (Dicksonia fibrosa) mit bis zu -10 °C auf. Der Australische Baumfarn (Cyathea australis) kann für kurze Zeit bis zu -7 Grad überstehen. Andere sogenannte winterfeste Baumfarne vertragen nur maximal -4 °C. Zu ihnen gehören der Norfolk Baumfarn (Cyathea brownii), Schuppenbaumfarn (Cyathea cooperi) und Silberbaumfarn (Cyathea dealbata).
Wie überwintert man einen Baumfarn im Garten?

In Regionen mit sehr milden Wintern kann ein Baumfarn an einer windgeschützten Stelle im Freien überwintert werden. Schneiden Sie ihm dazu im Herbst die Wedel auf etwa die halbe Länge zurück oder schnüren Sie sie gut zusammen und umwickeln Sie sie mit schützendem Vlies oder Jute. Verwenden Sie keine Plastikfolie. Das schützt kaum vor Kälte und führt leicht zu Schimmelbildung. Packen Sie den Stamm dick in Stroh ein und decken Sie die Erde über den Wurzeln mit Rindenmulch oder Reisig ab. Befindet sich die Pflanze in einem Topf, stellen Sie sie auf eine Styroporplatte und umwickeln Sie den Topf mit Vlies oder einem anderen wärmeisolierenden Material. Achten Sie darauf, den Farn auch im Winter regelmäßig zu gießen. Er hat das ganze Jahr über einen hohen Wasserbedarf.
Wie überwintert man einen Baumfarn am besten?
Deutlich besser ist es aber, den Farn vor dem ersten Frost in den Innenbereich zu bringen. Am besten wählen Sie dafür ein unbeheiztes Glashaus, einen nicht allzu finsteren Keller, einen Schuppen oder auch ein Treppenhaus. Wohnräume sind für ansonsten im Garten gehaltene Baumfarne ungeeignet, da es dort zu warm und trocken ist. Ideal ist eine Temperatur zwischen zehn und fünf Grad. Zudem sollte der Raum eine eher hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen. Der Standort darf nicht zu hell sein. Im Schatten oder Halbschatten gedeihen Baumfarne am besten. Gießen Sie die Pflanze weiterhin regelmäßig mit kalkarmem Wasser, reduzieren Sie aber die Wassermenge etwas. Besprühen Sie die Wedel täglich mit Wasser und lassen Sie den Stamm niemals austrocknen. Achten Sie dabei darauf, dass die Flüssigkeit gut ablaufen kann und es nicht zu Staunässe kommt. Im Winter ist das Risiko eines Pilzbefalles besonders groß.
Expertentipp
Damit der Übergang in den Wintermodus für die Pflanze nicht allzu abrupt stattfindet, empfiehlt es sich schon im September mit der Vorbereitung zu beginnen. Reduzieren Sie dann die Wassermenge langsam und geben Sie dem Farn keinen Dünger mehr. Die eigentliche Übersiedlung ins Winterquartier sollte Mitte bis Ende Oktober erfolgen. Das gilt übrigens auch für ganzjährig im Haus gehaltene Baumfarne. Auch ihnen wird es im Winter in Wohnräumen oft zu warm und trocken.
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