Die Familie der Knöterichgewächse umfasst mehr als 1200 verschiedene Arten und besteht keineswegs nur aus den bekannten Schling- und Kletterpflanzen, die im Handumdrehen ganze Fassaden begrünen können.
Nicht nur wegen des starken und kaum zu bändigenden Wachstums des Schlingknöterichs haben viele Bedenken davor Knöterich im eigenen Garten anzupflanzen, denn immer wieder tritt die Sorge auf, dass er auch giftig ist.
Ungiftig – trotzdem ist Vorsicht geboten
Die Familie der Knöterichgewächse umfasst viele Arten, von denen die wenigsten wissen, dass diese Pflanzen zu den Knöterichgewächsen gehören. Typische Beispiele dafür sind Rhabarber, Buchweizen und Ampfer.
Viele Arten sind, wie diese Beispiele zeigen, sogar essbar. Im Garten sind neben dem bekannten Schlingknöterich viele Arten interessant, die als Bodendecker oder als Blüten- und Wasserstauden kultiviert werden können.
Als Unkraut gefürchtet und nicht zur Kultivierung im Garten geeignet ist indes der japanische Staudenknöterich. Er lässt sich kaum bekämpfen und verdrängt schnell die heimische Vegetation. Doch unabhängig davon, um welche Knöterich Art es sich handelt – Knöterich ist nicht giftig, enthält aber eine große Menge Oxalsäure. Unter gewissen Voraussetzungen ist deshalb Vorsicht geboten.
Was ist Oxalsäure

Oxalsäure gehört zu den Dicarbonsäuren und zählt zu den sogenannten antinutritiven Substanzen, die den Körper daran hindern viele Mineralstoffe aufzunehmen. Dennoch ist Oxalsäure in vielen Lebensmitteln enthalten. Neben der Aufnahme von Oxalsäure über die Nahrung entsteht jedoch die größte Menge an Oxalsäure durch den körpereigenen Stoffwechsel.
Eine gewisse Menge Oxalsäure ist daher immer im Körper vorhanden. Geringe Mengen der Säure kann der Körper absorbieren. Der größte Anteil wird indes von Darmbakterien zersetzt und wieder ausgeschieden.
Oxalsäure im Knöterich – für wen bedenklich?

Oxalsäure ist grundsätzlich nicht schädlich oder gar giftig. Nur in großen Mengen kann sie dem Körper schaden. Insbesondere der Verzehr von Knöterichgewächsen ist für
- Kinder
- Schwangere
- Nierenkranke
- Gichtkranke
- Arthrosekranke
nicht zu empfehlen. Auf die Kultivierung von Knöterich im eigenen Garten muss daher allenfalls verzichtet werden, wenn kleine Kinder zum Haushalt gehören.
Knöterich und Katzen
Zu großen Mengen Oxalsäure können auch bei bestimmten Haustieren zu Gesundheitsproblemen führen. Wirklich giftig ist Knöterich jedoch nur für Katzen.
Katzen sind die einzigen Haustiere, deren Körper keine Oxalsäure abbauen kann. Knabbert die Katze am Knöterich, kann dies daher zu Nierenerkrankungen bis hin zum Nierenversagen führen.
Gehören Katzen zum Haushalt, sollte auf Knöterich im Garten daher unbedingt verzichtet werden.
Knöterich und andere Haustiere
Bei Hunden, Schildkröten und Hühnern führt die Aufnahme von Oxalsäure nicht zu gesundheitlichen Problemen. Kaninchen, Pferde und Schafe vertragen zwar geringe Mengen Oxalsäure, größere Mengen können aber zu Durchfall und Kalziummangel führen.
Grundsätzlich sollten Tierbesitzer also vorsichtig mit dem Pflanzen von Knöterich sein. Falls der Verdacht besteht, dass das Tier Knöterich zu sich genommen hat und diesen nicht verträgt, sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden.
Expertentipp
Werden essbare Knöterich Arten verzehrt, sollten diese immer zusammen mit Milchprodukten gegessen werden. Milchprodukte neutralisieren die enthaltene Oxalsäure und beugen daher einem Übermaß an Oxalsäure im Körper vor.
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