Auch in der Wüste wird es manchmal kalt. Daher kommen viele Kakteen mit dem Klima in Deutschland besser zurecht, als die meisten Menschen erwarten. Wirklich für Nässe und längere Kältephasen gemacht sind sie aber nicht. Wer Kakteen erfolgreich auf dem Balkon halten möchte, sollte bei ihrer Pflege daher einiges beachten.
Schutz vor Frost
Einige wenige Kakteenarten sind frostfest und können das ganze Jahr im Freien überleben. Hierauf muss man aber bereits beim Kauf achten. Wenn Sie Blumenkästen mit anderen Kakteen besetzen oder viele unterschiedliche Arten aufstellen wollen, benötigen Sie auch genügend Platz in der Wohnung für die Überwinterung. Holen Sie die nicht winterfesten Pflanzen rechtzeitig vor dem ersten Frost, am besten schon Anfang Oktober, ins Haus und stellen Sie sie erst nach den Eisheiligen ins Freie, um sicher zu gehen, dass sie keine Erfrierungen erleiden.
Ein Aufstellungsort im Zimmer sollte hell sein. Im Keller können die Kakteen aber bei Temperaturen zwischen fünf und zwölf Grad im Finstern ohne jede Pflege überwintern. Nur eine regelmäßige Kontrolle auf Schädlingsbefall ist auch in dieser Zeit ratsam. Gerade im Freien besteht ein erhöhtes Risiko, dass eine Pflanze befallen wird. Während der Winterruhe des Kaktus können sich die Schädlinge dann rasch vermehren und auch auf die anderen Pflanzen übergreifen. Lediglich Arten, die ganzjährig weiter wachsen, eignen sich nicht für die Überwinterung im Keller. Sie benötigen auch im Winter Licht und gelegentliche Wassergaben.
Schutz vor Regen

Die wohl größte Gefahr für Kakteen in unseren Breiten ist jedoch nicht Frost sondern Staunässe. Als Wüstenpflanzen sind sie daran gewöhnt, mit sehr wenig Wasser auszukommen und die Flüssigkeit über lange Zeit zu speichern. Bei den in Mitteleuropa üblichen Regenmengen sammelt sich daher rasch Wasser in ihren Töpfen und ihre Wurzeln verfaulen.
Stellen Sie sie daher eher hinten auf dem Balkon auf, wo sie nicht von Regenwasser erreicht werden, oder lassen Sie auch bei Regen die Markise über ihnen aufgespannt. Falls das dazu führen würde, dass die Kakteen zu wenig Licht bekommen, können Sie ihnen auch einen Unterstand aus Glas oder klarer Plastikfolie bauen. Berücksichtigen Sie dabei aber die örtlichen Windverhältnisse, damit das Schutzdach nicht beim ersten Sturm weggerissen oder umgeworfen wird.
Schutz vor Sonnenbrand

Eine selten bedachte Gefahr für Kakteen auf dem Balkon ist Sonnenbrand. Er tritt häufig auf, wenn die Pflanzen nach dem Winter aus dem Keller wieder ins Freie gebracht werden. Erfolgt der Wechsel von Finsternis zu praller Sonne zu abrupt, kann sich die Pflanze nicht darauf einstellen und erleidet Verbrennungen. Sie zeigen sich als bläuliche oder rötliche Verfärbungen.
Hier können Sie leicht vorbeugen, indem Sie den Kaktus zunächst eine oder zwei Wochen an einen halbschattigen Ort stellen, bevor sie ihn wieder in der prallen Sonne präsentieren. Bedenken Sie aber auch, dass es Arten gibt, die generell im Halbschatten besser gedeihen und nicht an vollsonnigen Standorten aufgestellt werden sollten. Sie sind auch bei langsamer Umgewöhnung anfällig für Sonnenbrand.
Expertentipp
Anders als die meisten anderen Pflanzen bevorzugen Kakteen es, bei praller Sonne gegossen zu werden. Geben Sie ihnen aber stets nur wenig Wasser oder sprühen Sie sie überhaupt nur mit der Sprühflasche ein. Auf keinen Fall sollten Sie einen Kaktus gießen, wenn die Erde in seinem Topf noch feucht ist. Das könnte allzu leicht zu Staunässe und Wurzelfäule führen. Achten Sie darauf, möglichst weiches Wasser zu verwenden. In Regionen mit sehr hohem Kalkgehalt, ist aufgefangenes Regenwasser das Beste für Kakteen.
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