Die Krötenlilie ist eine exotische Pflanze und verfügt über markante Blüten mit einem stark gesprenkelten Muster. Ihr botanischer Name lautet Tricyrtis und neben 21 unterschiedlichen Arten gibt es auch zahlreiche weitere Kultursorten. Die Naturarten gedeihen vom östlichen Himalaja, über China bis hin zu den Philippinen und Japan. Die Krötenlilie zählt zur Familie der Liliengewächse. Oftmals wird sie fälschlicherweise auch als Tigerlilie oder Orchidee bezeichnet, was durch die Musterung ihrer Blüten begründet ist. Zu den genannten Arten besteht jedoch keinerlei Verwandtschaft.
Aussehen und Wuchs
Bei der Krötenlilie handelt es sich um eine mehrjährige Staude. Ihr Wurzelstock ist kriechend und bringt aufrechte Sprossstängel hervor, welcher wiederum über wechselständige Blätter verfügt, die den Stängel umfassen, sich im oberen Teil verzweigen und bogig überhängen. Abhängig von der jeweiligen Art oder Sorte kann die Krötenlilie eine Höhe von 25 bis 80 Zentimeter erreichen. Die Blätter der Pflanze sind breit-lanzettlich bis eiförmig in ihrer Erscheinung und verfügen entweder über eine glatte, angeraute oder borstige Oberfläche. Das Blattmuster einiger Exemplare ist gefleckt oder geadert. Ab dem Spätsommer kann beobachtet werden, wie sich in den Blattachseln im oberen Drittel des Sprosses die Knospen entwickeln.
Die Blütezeit der Krötenlilie beginnt Ende August. Dann werden die in den meisten Fällen einzeln stehenden Blüten sichtbar, welche stern- bis weit trichterförmig sein können und über sechs Blütenblätter verfügen, die in den Farben Weiß, Gelb, Rosa oder einem leuchtenden Blau erstrahlen. Der im Zentrum heraustretende Stempel ist umgeben von den Staubblättern. Besonders auffällig an der Krötenlilie sind jedoch die markant gemusterten Blüten. Durch ihre dunklen, oftmals purpurnen Flecken sind diese verantwortlich für den Namen der Pflanze, da sie an die Färbung einiger Krötenarten erinnern. In den Herbstmonaten bringen die befruchteten Blüten die mit Samen gefüllten Kapseln hervor.
Der optimale Standort

Die Krötenlilie gedeiht insbesondere an lichten Standorten im Halbschatten oder auch am Rande von Gehölzen. Mit ihnen lässt sich hervorragend ein herbstliches Staudenbeet bereichern, da ihre kleinen Blüten durch ihre markante Färbung für ein optisches Highlight sorgen. Wird die Krötenlilie an einem geschützten Ort gepflanzt, so kann sie dort viele Jahre alt werden. Während die bekannte Borstige oder Raublättrige Krötenlilie als sehr robuste und wüchsige Pflanze gilt, sind ihre Kultursorten etwas empfindlicher und benötigen in der Regel einen Frostschutz, um die kalten Wintermonate zu überstehen. Dazu kann man sie mit Reisig oder Vlies abdecken.
Da Krötenlilien kein volles Sonnenlicht vertragen, sollte man sie an einem kühlen und halbschattigen Platz auspflanzen, welcher nach Möglichkeit vor Wind geschützt sein sollte. Der Boden sollte stets frisch, humusreich und durchlässig sein. Obwohl die Krötenlilie viel Feuchtigkeit benötigt, sollte Staunässe grundsätzlich vermieden werden, da diese zu Wurzelfäule führen kann. Abhängig von der im Boden enthaltenen Feuchtigkeit ist auch der Lichtbedarf der exotischen Pflanze. Während sie leicht saure Bodenverhältnisse bevorzugt, können leichte Böden mit Torf aufgewertet werden. Handelt es sich um schwere und lehmige Böden, so sollten man diese mit einem Gemisch aus Torf und Sand optimieren.
Pflanzung

Der optimale Pflanzzeitpunkt der Krötenlilie liegt im Frühjahr, da sie in der Regel etwas mehr Zeit benötigt, um sich an einem neuen Standort zu etablieren. Pro Quadratmeter können drei bis vier Exemplare gepflanzt werden. Diese sollten in derselben Tiefe in den Boden gesetzt werden, wie sie es von ihrem bisherigen Pflanzgefäß gewohnt sind. Pflanzt man die Krötenlilie zu tief in das Erdreich so kann es zur Fäulnis an der Sprossbasis kommen.
Pflege
Insbesondere vor und während der Blütezeit ab Ende August benötigt die Krötenlilie vermehrt Wasser, damit die Blätter und Blüten der Pflanze nicht welk werden. Grundsätzlich gilt sie jedoch als sehr pflegeleicht. Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht zwingend notwendig. Schneidet man die Krötenlilie jedoch im Anschluss an die Blütezeit etwa Hand hoch zurück, so kann sie im Folgejahr deutlich kräftiger austreiben.
Krankheiten und Schädlinge
Die Krötenlilie ist wie alle Liliengewächse sehr attraktiv für Wühlmäuse, welche sich bevorzugt an ihren Zwiebeln und Rhizomen zu schaffen machen. Um sie vor den Nagern zu schützen, sollte man die Stauden in dafür geeignete Drahtkörbe pflanzen. Ein weiterer Schädling, welcher vermehrt bei der Krötenlilie auftaucht, ist das Lilienhähnchen. Dieses erkennt man an seiner auffällig roten Farbe. Man kann den Käfer ganz einfach mit der Hand absammeln, jedoch sollte man darauf achten, ob er bereits Eier auf den Unterseiten der Blätter abgelegt hat. Ist dies der Fall, so ist es ratsam, die Krötenlilie großzügig mit Gesteinsmehl zu bestäuben, da die aus den Eiern schlüpfenden Maden ansonsten die gesamte Pflanze kahl fressen können. Beim Gesteinsmehl handelt es sich um ein biologisches Bekämpfungsmittel, welches auch bei Blattläusen eingesetzt werden kann.
Den größten Schaden richten allerdings Nacktschnecken, wie zum Beispiel die Spanische Nacktschnecke oder die heimische Gartenschnecke, an. Um diese weit verbreiteten Schädlinge effektiv zu bekämpfen, gibt es unterschiedliche Methoden: Vorbeugend kann eine Wanderschranke bestehend aus scharfem Splitt oder Holzspänen um die Krötenlilie angebracht werden. Außerdem gilt das Ausstreuen von Kaffeepulver oder Kaffeesatz als sehr hilfreich im Kampf gegen Nacktschnecken. Es ist zudem ratsam, die Krötenlilien ausschließlich am frühen Morgen zu gießen. Noch vor der Pflanzung sollte der Boden sorgfältig mit Schneckennematoden versehen werden, welche als natürliche Fressfeinde der Nacktschnecken tätig werden. Grundsätzlich ist es wichtig, die Schädlinge regelmäßig mit Hilfe einer Schneckenzange manuell zu entfernen. Werden unterschiedliche Bekämpfungsmethoden miteinander kombiniert, so kann vollständig auf den Einsatz von chemischen Mitteln wie beispielsweise dem Schneckenkorn verzichtet werden.
Expertentipp
Möchte man die Vermehrung durch Teilung vornehmen, so sollte man diese im Frühjahr vornehmen. Dazu wird die Krötenlilie ausgegraben. Der Wurzelfilz wird anschließend vorsichtig auseinandergezogen. Es ist empfehlenswert, die bisherige Pflanzstelle mit Kompost aufzuwerten und einige der kräftigsten Pflanzenteile dort wieder einzusetzen. Wählt man eine neue Pflanzstelle, so sollte man diese bereits zwei bis drei Wochen vor der Pflanzung sorgfältig mit Kompost bearbeiten, damit dieser sich im Erdreich absetzen kann. Schwächere Pflanzenteile können in Töpfen weiterkultiviert werden, bis diese stark genug sind, um wieder ins Freiland gesetzt zu werden. Die geteilten Pflanzen sollten im ersten folgenden Winter einen Frostschutz in Form von trockenem Laub, Reisig oder Vlies erhalten.
Häufig gestellte Fragen
Wie wird die Krötenlilie verwendet?
Die Krötenlilie gilt auch als typische Herbststaude. Da sie schattige oder halbschattige Standorte bevorzugt, gedeiht sie sowohl im Unterholz als auch im Schutz von Bäumen oder Sträuchern. Sie kann jedoch auch am Fuße einer Mauer kultiviert werden, da dort das Klima für gewöhnlich luftfeuchter und kühler ist. Im Spätsommer erscheinen die gepunkteten Blüten der Krötenlilie, welche zum Teil bis zu den ersten Frösten erhalten bleiben. Sie eignet sich sowohl für eine Kombination mit weiteren Staudengewächsen als auch mit Gräsern.
Welche unterschiedlichen Arten der Krötenlilie gibt es?
Die bekannteste Art der Krötenlilie ist die Borstige oder Raublättrige Krötenlilie, welche eine Höhe von etwa 80 Zentimetern erreicht und als sehr wüchsige Art gilt. Die Kultursorte Miyazaki hingegen wird nur bis circa 30 Zentimeter hoch und ist somit ein etwas kompakteres Gewächs. Weitere bekannte Sorten sind Gilt Edge, Sinonome und Purple Beauty, welche durch ihre weißen Blüten mit violettem Muster auffällt.
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