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Schädlinge

Maulwurfsgrillen mit Fallen bekämpfen

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Maulwurfsgrillen mit Fallen bekämpfen

Maulwurfsgrillen sind entfernte Verwandte der Heuschrecken und werden bis zu sieben Zentimeter lang. Für gewöhnlich halten sie sich ähnlich wie der Maulwurf oder Wühlmäuse unter der Erde auf und bevorzugen insbesondere lockere, kultivierte Böden. Aus diesem Grund findet man sie häufig in Gemüsegärten oder Komposthaufen. Die Tiere legen komplexe Tunnelsysteme an, welche eine Gesamtlänge von mehr als dreißig Metern bei einer Breite von etwa fünf Zentimeter haben können. Die Gangsysteme verlaufen zum größten Teil dicht unter der Erdoberfläche und führen zu Vorratskammern und Bruthöhlen, welche wiederum tiefer in der Erde zu finden sind.

Allgemeines

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Der Speiseplan der Maulwurfsgrillen umfasst überwiegend Maden, Würmer und andere Bodenlebewesen. Stehen ihnen diese Ressourcen nicht zur Verfügung, greifen sie auch auf Pflanzenwurzeln zurück. Jedoch werden frisch angelegte Gemüsebeete oft in Mitleidenschaft gezogen, da sie die jungen Triebe beim Graben aus der Erde drängen. Ein weiterer Hinweis auf die Anwesenheit von Maulwurfsgrillen sind abgestorbene Flecken auf der Rasenfläche, unter welchen sich die Bruthöhlen befinden. Legen die Insekten ihre Höhlen an, so beißen sie sämtliche Wurzeln durch, was das Vertrocknen der Pflanzen und Gräser zur Folge hat.

Befinden sich Maulwurfsgrillen im eigenen Garten, so kann dies für den Menschen sehr schnell lästig werden, da sich auf einer Fläche von einigen Hundert Quadratmetern bereits viele Tausend Tiere finden lassen können. Jedoch sind diese Insekten nicht nur eine Plage, sondern können dem Menschen ebenfalls nützlich sein, da sie gerne auch Schneckeneier und Engerlinge verzehren. Aus diesem Grund ist es ratsam, die Maulwurfsgrillen nur bei größeren Schäden zu bekämpfen. Zudem gehören sie zu den gefährdeten Tierarten und sind in einigen Teilen Deutschlands gar nicht mehr anzutreffen.

Ihren Namen verdankt die Maulwurfsgrille ihren maulwurfartigen Grabbeinen, daher ist sie ein sehr auffälliges Insekt. Sie ist bräunlich-schwarz gefärbt und nachtaktiv.

Die Paarungszeit der Maulwurfsgrille findet in den Monaten April und Mai statt. Im Anschluss legt das Weibchen bis zu dreihundert Eier in eine zuvor angelegte, faustgroße Bruthöhle. Die Larven durchlaufen während ihrer bis zu dreijährigen Entwicklung unterschiedliche Stadien. Daher ist es möglich, dass man im Boden gleichzeitig sowohl hellere junge Larven als auch ältere Larven mit einer dunklen Farbe sowie erwachsene Maulwurfsgrillen antrifft.

Schäden durch die Maulwurfsgrille

Schäden durch die Maulwurfsgrille
Typische Anzeichen für Schäden, welche durch das Grab- und Fressverhalten der Maulwurfsgrille entstehen, sind welkende Jungpflanzen und Sämlinge im Frühjahr. Zudem kann es zu absterbenden Pflanzenteilen kommen. Der Rasen kann außerdem kahle Stellen aufweisen. Oftmals sind auch Fraßstellen an Knollen oder Rüben festzustellen. Neben den weitreichenden Schäden an Gemüsegewächsen, kann die Maulwurfsgrille sich jedoch auch an Zierpflanzen vergreifen.

Die Bekämpfung der Maulwurfsgrille durch eine Fallenkonstruktion

Mit einer eigens dafür vorgesehenen Fallenkonstruktion lassen sich Maulwurfsgrillen auch lebendig einfangen, ohne dass man ihnen Schaden zufügen muss. Dazu gräbt man direkt in das Gemüsebeet oder auf der Rasenfläche zwei Behälter mit jeweils glatten Wänden ebenerdig ein. Hierbei kann es sich um Einmachgläser oder große Konservendosen handeln. Auf die Mitte der Behälteröffnungen wird hochkant ein dünnes Holzbrett platziert. Da die Maulwurfsgrillen nachtaktiv sind und daher grundsätzlich den Schutz der Dunkelheit suchen, neigen sie dazu, sich entlang von langgestreckten Hindernissen fortzubewegen, da sie sich dort besonders geschützt fühlen. Dieser Umstand leitet sie direkt in die Fallgruben, aus denen man sie am nächsten Morgen einsammeln kann. Anschließend sollte man die eingefangenen Maulwurfsgrillen in ausreichender Entfernung zum eigenen Garten umgeben von Grün wieder aussetzen. Während der Paarungszeit in den Monaten April und Mai hat sich diese Fangmethode als besonders erfolgreich herausgestellt.

Handelt es sich um einen sehr starken Befall, so ist es ratsam, ab Juni die Bruthöhlen der Maulwurfsgrillen zu öffnen und zu zerstören. Diese lassen sich mit Hilfe des Fingers oder einem kleinen Stock lokalisieren, indem man die Gänge sorgfältig abtastet. Sobald man eine tiefergehende Verzweigung am Boden des Ganges feststellt, befindet sich die Bruthöhle in unmittelbarer Nähe.

Alternative Möglichkeiten zur Bekämpfung der Maulwurfsgrille

Eine weitere Option, gegen die Maulwurfsgrille auf biologische Weise vorzugehen, ist der Einsatz ihrer natürlichen Fressfeinde. Zu diesen gehört die Nematodenart Steinerma carpocasae, bei der es sich um bestimmte Fadenwürmer handelt, welche bevorzugt die Larven der Maulwurfsgrille verzehren. Die Nematoden sind im Gartenfachhandel erhältlich und werden in einem Tonpulver verkauft. Das Pulver wird mit Wasser gemischt und mit Hilfe einer Gießkanne auf die betroffenen Bereiche verteilt. Nematoden sollten von Ende April bis Anfang Juni eingesetzt werden. Zu diesem Zeitpunkt hat der Boden bereits eine Mindesttemperatur von zwölf Grad Celsius. Die Mischung gießt man am besten in den Abendstunden aus, da Nematoden sehr empfindlich auf UV-Strahlung reagieren. Sobald man die Nematodenbrühe auf den Boden aufgebracht hat, machen sich die Fadenwürmer von selbst auf die Suche nach den Larven der Maulwurfsgrille und befallen diese.

Wendet man diese Methode zum richtigen Zeitpunkt auf korrekte Weise an, stellt diese eine sehr effektive Möglichkeit dar, Maulwurfsgrillen möglichst umweltschonend zu bekämpfen.

Expertentipp

Neben den Nematoden können auch andere Tiere den Maulwurfsgrillen gefährlich werden. Zu den weiteren natürlichen Fressfeinden gehören zum Beispiel Igel, Ameisen, Maulwürfe oder Spitzmäuse. Lockt man diese in den eigenen Garten, sollte man jedoch bedenken, dass sie unter Umständen neben ihrem Nutzen ebenfalls Schäden anrichten können. Katzen oder Hühner sind ebenfalls geeignet, um mit ihrer Hilfe Maulwurfsgrillen zu bekämpfen und sind für den Garten in der Regel weniger gefährlich.

Häufig gestellte Fragen

Kann man die Maulwurfsgrille auch mit Schneckenkorn bekämpfen?

Da die Maulwurfsgrille zum größten Teil in Gemüsegärten vorkommt, ist der Einsatz von Schneckenkorn zu ihrer Bekämpfung nicht empfehlenswert und es sollte zu anderen, umweltfreundlichen Methoden gegriffen werden, da ansonsten die Ernte in Mitleidenschaft gezogen werden kann.

Wie erkennt man die Maulwurfsgrille?

Maulwurfsgrillen sind aufgrund ihrer im ausgewachsenen Zustand beachtlichen Größe von bis zu sieben Zentimetern relativ leicht zu erkennen. Ihr bräunlich-schwarz gefärbter Körper verfügt über feine Haare. Der Kopf ist durch eine robuste Panzerung geschützt. Die großen Vorderfüße, welche die Maulwurfsgrille zum Graben und Schaufeln einsetzt, sind ebenfalls verantwortlich für ihren Namen, da diese an die Grabschaufeln eines Maulwurfs erinnern. Dank ihrer soliden Hinterflügel ist es der Maulwurfsgrille nicht nur möglich zu laufen und zu graben, sondern zusätzlich sich in der Luft fortzubewegen und sogar zu schwimmen. Auch wenn die Maulwurfsgrille etwas bedrohlich aussieht, ist sie jedoch völlig ungefährlich und nicht giftig. Da es sich hierbei um ein nachtaktives Insekt handelt, gehört sie zu den seltener gesehenen Gartenbewohnern.

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Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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