Pfennigkräuter (Lysimachia nummularia) gehören zur Ordnung der Heidekrautartigen (Ericales) und zur Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Weitere bekannte Namen sind Hellerkraut, Pfennig-Gilbweiderich und Münzkraut. Die Namen Pfennig- und Hellerkraut spielen auf zwei alte deutsche Kleinmünzen an und verweisen auf die dunkelgrünen, ledrigen und paarweise stehenden Blätter, die an Geldstücke erinnern. In diesem Beitrag erhalten Sie wissenswerte Informationen zu den Gewächsen und ob sie winterhart sind.
Verbreitungsfreudige Wild- und Zierpflanzen
Auf der nördlichen Halbkugel gibt es etwa 60 verschiedene Pfennigkraut-Arten. Dabei handelt es sich meist um niedrige, ausdauernde, kriechende Stauden. Pfennigkräuter sind einheimische Gewächse, die zur Gattung der Gilbweideriche (Lysimachia) zählen, sich auf ebenen Flächen schnell verbreiten, bis zu 50 Zentimeter lange Ausläufer und goldgelbe, glockenförmige Blüten mit fünf Blütenblättern hervorbringen.
Pfennigkräuter sind auch in alpinen Regionen verbreitet und gedeihen in Höhenlagen von weit über 1.000 Metern. Die Pflanzen sind vielen Hobbygärtnern vor allem als Zierpflanzen bekannt, die jedoch recht schnell verwildern. Sie bevorzugen feuchte und offene Standorte, lehmige Böden und halbschattige Lagen. In freier Natur sind Pfennigkräuter oft am Rand von fließenden Gewässern, an Wegrändern und auf Feuchtwiesen anzutreffen.
Kultur von Pfennigkraut
Wer Pfennigkräuter kultivieren möchte, sollte ihnen nährstoffreiche, frische, leicht feuchte und basische Böden anbieten. Die kriechenden Gewächse vertragen keine salzhaltigen Untergründe, gedeihen jedoch in schattigen und halbschattigen Lagen sehr gut. Sie kommen mit Temperaturen bis -30 Grad Celsius und darüber hinaus zurecht und sind in unseren Breiten absolut winterhart. In milden Wintern kann es vorkommen, dass sie ihr Laub nicht verlieren.
Bei günstigen Standortbedingungen sind Pfennigkräuter pflegeleicht. Sie wachsen nicht nur über Böden, sondern auch über Felsen, Mauern, Steine und Kiesbetten. Die Pflanzen können zudem auch in Pflanz- oder Glasgefäßen kultiviert werden. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. In dieser Zeit sind die eher unscheinbaren Gewächse eine hervorragende Nahrungsquelle für Bienen, Schmetterlinge und andere Nützlinge.
Aufgrund des kriechenden Wuchses werden Pfennigkräuter kaum höher als fünf Zentimeter, wachsen jedoch beachtlich in die Breite und bilden hübsche grüne, blühende Teppiche. Sie vermehren sich überwiegend vegetativ, indem die Ballknoten an den Ausläufern stets neue Wurzeln bilden. Aus den Blüten entwickeln sich unauffällige Kapselfrüchte. Da es sich bei Pfennigkräutern um selbststerile Pflanzen handelt, kommt es kaum zur Bildung von Samen oder zu deren Befruchtung.
Pfennigkräuter sind mehrjährige Pflanzen, die sich ideal zur Bepflanzung der Uferbereiche von Gartenteichen eignen. Damit sie nicht zu dominant werden und andere Arten verdrängen, sollten sie mit regelmäßigen und beherzten Schnittmaßnahmen im Zaum gehalten werden. Durch Teilung der Pflanzen können die Bestände ebenfalls ausgelichtet werden.
Beliebte Sorten

Im Fachhandel sind zwei Sorten erhältlich. Gelbblättriges Pfennigkraut, Lysimachia nummularia ‚Aurea‘, bildet nicht nur goldgelbe Blüten, sondern auch gelbes Laub. Das Zier-Pfennigkraut, Lysimachia nummularia ‚Goldilocks‘, ist der Sorte ‚Aurea‘ ähnlich, wächst jedoch etwas höher.
Beide Sorten eignen sich besonders gut für die Bepflanzung von Gefäßen, an denen die gelben Blätter dekorativ herabhängen können. Pfennigkräuter sind mit dem Punktierten Gilbweiderich (Lysimachia punctata) verwandt, der bis zu einem Meter hoch werden kann.
Pfennigkraut als Bodendecker
Pfennigkräuter sind aufgrund Ihres breitflächigen Wuchses hervorragend als Bodendecker geeignet. Allerdings darf der gewählte Standort nicht vollsonnig sein. Damit die Pflanzen ihre Pracht schnell entfalten können, sollten 10 bis 20 Exemplare als Gruppe gepflanzt werden.
Expertentipp
Wer Pfennigkräuter, die auch als Heilkräuter verwendet werden, in der freien Natur außerhalb von Naturschutzgebieten entdeckt, kann es über Teilung oder Ableger im eigenen Garten kultivieren. Pfennigkräuter können lediglich mit Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum) verwechselt werden, der jedoch spitz zulaufende Blätter besitzt. Beide Arten sind eng miteinander verwandt und nicht giftig.
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