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Stauden & Ziergräser

Prachtkerzen – sind sie winterhart oder frostempfindlich?

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Prachtkerzen - sind sie winterhart oder frostempfindlich

Prachtkerzen (Oenothera lindheimeri) sind beliebte Stauden aus der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae). Es handelt sich um Dauerblüher, deren Blütezeit sich vom Frühjahr bis in den Herbst erstreckt. Aus diesem Grund kommen sie häufig als Zierpflanzen in heimischen Gärten und Parkanlagen zum Einsatz. Ihre ursprüngliche Heimat findet sich im Süden Nordamerikas, wo ein deutlich wärmeres Klima herrscht. Es stellt sich daher im Herbst die Frage, wie frostempfindlich Prachtkerzen sind.

Temperaturempfindlichkeit

Im Fachhandel findet man als winterhart angepriesene Prachtkerzen. Das ist allerdings nur bedingt richtig. Ins Freie ausgepflanzte Exemplare halten Temperaturen bis etwa -10°C und können daher lediglich in den mildesten Regionen Mitteleuropas die kalte Jahreszeit ohne Schutzmaßnahmen überleben. Kübelpflanzen und in kälteren Gegenden ausgepflanzte Exemplare benötigen ausreichenden Schutz.

Prachtkerzen für kalte Regionen

Prachtkerzen für kalte Regionen


Es gibt unterschiedliche Zuchtformen, die sich vor allem in ihrer Wuchshöhe und der Blütenfarbe unterscheiden. Weiß blühende Sorten sind der Wildform meist ähnlicher als attraktiv rosa und rot blühenden Varianten. Sie gelten als robust und können an günstigen Standorten bis 15°C frostfest sein. Dementsprechend sind ihre Überlebenschancen auch in Gebieten mit kalten Wintern bei Überwinterung mit Winterschutz besser.

Schutzmaßnahmen in Beeten

Schutzmaßnahmen in Beeten
Im Freien sollten Prachtkerzen bei Temperaturen unter -10°C eine Schutzabdeckung aus Laub oder Stroh erhalten. Das sorgt für eine gute Isolation der Wurzeln gegen Kälte und schützt vor Staunässe bei Tauwetter. Eine Schicht, bestehend aus Reisig über dem Laub, verhindert, dass die Blätter vom Wind weggetragen werden.

Manche Gärtner empfehlen zusätzlich einen Rückschnitt auf etwa 10 Zentimeter über dem Boden. Dieses Vorgehen erleichtert das Abdecken, nimmt den Pflanzen jedoch ihren natürlichen Kälteschutz. Liegt kein Schädlingsbefall vor, ist es besser, Schnittmaßnahmen im Frühjahr durchzuführen.

Überwinterung in Pflanzgefäßen

Überwinterung in Pflanzgefäßen
Kübelpflanzen überwintert man am besten in frostfreien Innenräumen. Prachtkerzen benötigen während ihrer Ruhephase kein Licht und eignen sich für die Überwinterung in dunklen Garagen oder in einem Gartenschuppen. Kühle, nicht zu feuchte Keller sind mögliche Quartiere.

Gelegentliche, kleine Wassergaben sind erforderlich, da die Wurzelballen nicht vollständig austrocknen dürfen. Staunässe ist in jedem Fall zu vermeiden. Im Frühjahr sollte eine langsame Gewöhnung an das Sonnenlicht erfolgen, bevor man Prachtkerzen ganztägig ins Freie umsiedelt.

Kübelpflanzen im Freien

Ist kein geeigneter Innenraum vorhanden, können auch Kübelpflanzen im Freien überwintert werden. Dazu stellt man sie an vor Wind und Niederschlägen geschützte Plätze. Gut geeignet sind Ecken von Terrassen und Standorte an windabgewandten Mauern. Zur Isolierung gegen Bodenkälte legt man mindestens 5 Zentimeter dicke Holz- oder Styroporplatten unter die Kübel. Die Seiten werden mit Styroporplatten, Vlies oder Jute geschützt. Auch Luftpolsterfolie ist eine gute Wärmeisolierung. Bei Prachtkerzen gilt ihre Verwendung jedoch als riskant, da sie die Bildung von Staunässe begünstigt. Gießen Sie mit Folie geschützte Exemplare besonders sparsam und lüften Sie die Folie an warmen Tagen, sodass überschüssige Feuchtigkeit entweichen kann. Der Kälteschutz des Substrats erfolgt wie bei ausgepflanzten Exemplaren mit Hilfe von Laub oder Stroh und Reisig.

Expertentipp

Die Hauptgefahr für Prachtkerzen liegt nicht in der Kälte, sondern in der Entwicklung von Wurzelfäule aufgrund von Staunässe. In solchen Fällen befallen Fäulnisbakterien das Wurzelwerk und zerstören es, wodurch die Pflanzen nicht mehr ausreichend Wasser und Nährstoffe aufnehmen können. Daher ist es wichtig, auf eine gute Drainage zu achten. Bei Topfpflanzen sollten Tontöpfe mit einem Drainageloch verwendet werden. Sobald sich Wasser im Untersetzer oder Übertopf angesammelt hat, sollte es abgeleert werden. Falls es dennoch zu einem Befall kommt, müssen die Stauden ausgegraben werden. Das nasse Substrat sollte vollständig entfernt werden. Mit einer sauberen Gartenschere sollten alle bereits verfaulten Wurzeln abgeschnitten werden, bevor die Pflanzen in trockenes Substrat gesetzt werden.

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