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Unkraut, Moos & Schimmel

Quecke im Rasen bekämpfen

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Quecke im Rasen bekämpfen

Die Quecke ist im Rasen ein unbeliebtes Unkraut. Aufgrund der helleren Grünfärbung ihrer Blätter stört sie das Gesamtbild der Zierrasenfläche und breitet sich mitunter rasant aus.

Quecke – Wuchs und Aussehen

Quecke - Wuchs und Aussehen


Der Name dieses Wildgrases lässt sich vom althochdeutschen Wort ‚queck‘ herleiten. Es bedeutet ‚lebendig‘ und ‚kräftig‘. Damit wird die Pflanze bereits sehr gut charakterisiert, denn sie hat einen starken Drang zur Ausbreitung und kann im Rasen die Rasenpflanzen sehr gut verdrängen.

Die Quecke gehört zu den Süßgräsern und kann bis zu 1,5 Meter hoch werden. Ihre Blätter sind schmal und länglich und haben insgesamt ein grasartiges Aussehen. Der Halm an sich ist kahl und weist etwa drei bis fünf Knoten auf. Die Wuchsrichtung ist aufrecht oder nach unten gebogen. Die grünen Laubblätter sind schlaff. In ihrem Wuchs ist die Quecke vielseitig. Es kann zur Ausbildung von Horsten kommen oder die Quecke bildet große Flecken, die durch die kriechenden Ausläufer entstehen. Die Vermehrung erfolgt über die Samen und vorwiegend über den Wurzelstock. Dieser bildet ausläuferartige Rhizome, die etwa 2 bis 8 Zentimeter tief im Boden liegen. Sie können je Pflanze eine Länge von bis zu 2 Metern erreichen. Dabei bilden die Rhizome an jedem Knoten und am Ende Ausläufer aus. Die daraus wachsenden aufwärts gerichteten Halme können unter günstigen Bedingungen eine Fläche von 10 Quadratmetern pro Jahr durchwuchern.

Standort

Standort
Die Quecke hat hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit keine Vorlieben. Im Gegenteil, sie kommt mit jedweder Bodenbeschaffenheit zurecht und besiedelt sowohl humusfreie als auch lehmige bis sandige Böden. Allerdings hat dieses Wildgras einen hohen Lichtbedarf. Eine Beschattung schränkt ihre Vitalität stark ein. In der Landwirtschaft macht man sich dieses zunutze, indem auf stark von der Quecke bewachsenen Ackerflächen Kartoffeln angepflanzt werden. Leider ist das keine Alternative für den geplagten Rasenbesitzer.

Quecke konventionell bekämpfen – ein Geduldsspiel

Quecke konventionell bekämpfen - ein Geduldsspiel
Ist der Rasen noch nicht großflächig von der Quecke durchzogen, kann die manuelle Entfernung einzelner Pflanzen auf Dauer zum Erfolg führen. Diese Methode ist mühsam und kann zuweilen eine ganze Saison dauern, bis sich der erwünschte Erfolg zeigt. Reines Abhacken und Ausreißen der Pflanzen lässt sie nur kurzfristig verschwinden. Wird die Pflanze nicht mitsamt ihrer unterirdisch, waagerecht verlaufenden Rhizome entfernt, treiben neue Ausläufer aus. Dabei bilden sich sogar aus Teilstücken der Rhizome neue Halme. Daher ist es wichtig, die Quecke mit einem speziellen Unkrautstecher zu entfernen, der einen Großteil des Wurzelwerks mit herausziehen kann. Im Anschluss muss die Fläche regelmäßig auf neue Ausläufer kontrolliert werden, die entsprechend auszustechen sind. Auf Dauer kann die Verbreitung so eingedämmt und die Rhizome ausgehungert werden.

Großflächige Queckenverbreitung im Rasen

Hat sich die Quecke großflächig im Rasen ausgebreitet, ist der Spaten das erste Mittel der Wahl. Es gilt, die queckehaltigen Bereiche abzustechen. Um den Rasen mit diesem Vorgehen nicht zu sehr in Mitleidenschaft zu ziehen, wird der von der Quecke durchwachsende Rasensoden zunächst flach abgetragen. Die oberirdischen Pflanzenteile der Quecke und ihre Rhizome werden von Hand gründlich entfernt. Im Anschluss werden in dem Bereich die tieferen Bodenschichten mit der Grabgabel systematisch durchsiebt und alle Wurzeln und Rhizome gerodet. Danach erfolgt die Einebnung des Unterbodens, der sich mit dem Fuß leicht verdichten lässt. Im letzten Schritt werden die von der Quecke gereinigten Grassoden wieder aufgelegt und gründlich gewässert.

Einsatz von Herbiziden

Grundsätzlich sollten vor dem Einsatz von Herbiziden im Garten die Vorteile und Nachteile genau abgewogen werden. Die Quecke lässt sich mit einem systemisch wirkenden Totalherbizid bekämpfen. Seine Wirkung entfaltet das Herbizid bei trockenem und warmem Wetter am besten. Die Pflanzen nehmen mehr von dem Wirkstoff auf, je besser sie wachsen. Die Wirkung entfaltet sich erst in der Pflanze. Die Quecke wird mitsamt ihrer Rhizome abgetötet.

Vorbeugende Maßnahmen

Die Quecke kann sich in geschwächten Rasen besser verbreiten und die Rasenpflanzen verdrängen. Ein verdichteter Boden begünstigt den Queckenbefall im Rasen. Nährstoffmangel und zu wenig Feuchtigkeit machen einerseits den Rasenpflanzen zu schaffen, andererseits unterstützen sie die Ausbreitung der Quecke. Denn diese ist anspruchslos. Einzig das fehlende Licht stört sie in ihrem Wachstum. Regelmäßige Rasenpflege und ein ausgewogener Nährstoff- und Wasserhaushalt machen die Rasenpflanzen widerstandsfähiger und sorgen für eine geschlossene Grasnarbe.

Nicht vorschnell agieren

Die Quecke hat einen sehr hohen Lichtbedarf. Manchmal führt der im Jahresverlauf wechselnde tiefere Sonnenstand dazu, dass einige Rasenbereiche mehr beschattet werden. Das führt zu einer natürlichen Rückbildung der Quecke. Zwar wird sie sich im nächsten Jahr bei voller Sonnenbestrahlung wieder ausbreiten, aber nicht auf jeder Rasenfläche fällt sie störend ins Auge. Schließlich handelt es bei der Quecke immerhin um ein Wildgras.

Expertentipp

Das Ausstechen der Quecke ist besonders günstig, wenn der Rasengrund vom Regen aufgeweicht ist. Die Wurzeln lassen sich dann mit dem Unkrautstecher gut erfassen.

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Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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