Die auch Kalifornischer Flieder genannte Säckelblume ist als immergrüne Pflanze mit dichtem Blütenwuchs bei vielen deutschen Gartenbesitzern sehr beliebt. Sie kann als blühende Hecke aber auch als farbiger Akzent an besonders gut sichtbaren Stellen im Garten eingesetzt werden. Damit sie wirklich dicht, prächtig und lange blüht, muss sie aber richtig beschnitten werden. Gerade bei den Empfehlungen für ihren Beschnitt hört man aber immer wieder gegensätzliche Meinungen.
Die unterschiedlichen Ansichten zum Beschnitt der Säckelblume
Manche Gärtner empfehlen, Säckelblumen im Frühjahr zu beschneiden, während andere warnen, dass das die Blütenzahl verringert und man daher am besten kurz vor Winterbeginn schneidet. Dem hält die erste Gruppe wiederum entgegen, dass das die Pflanze vor dem ersten Frost schwächt und es daher bei der Überwinterung im Freien leichter zu Erfrierungen kommen kann.
Beide Seiten verweisen auf gute Erfahrungen, die sie mit ihrer Methode gemacht haben und beide haben Recht. Sie haben diese Erfahrungen allerdings mit unterschiedlichen Unterarten der Säckelblume gemacht. Varianten, die am neuen Holz blühen, bilden mehr Blüten aus, wenn sie im Frühjahr kurz vor dem Austrieb geschnitten werden. Bei Säckelblumen, die am alten Holz blühen, sind zu diesem Zeitpunkt dagegen bereits die Knospen angelegt und werden beim Beschnitt ausgedünnt. Daher blühen diese Exemplare stärker, wenn sie im Herbst, vor der Anlage der Knospen beschnitten werden und im Frühjahr unbehelligt bleiben.
Im Zweifelsfall unmittelbar nach der Blüte schneiden
Wer nicht sicher ist, zu welcher Gruppe seine Säckelblume gehört, kann nichts falsch machen, wenn er den Beschnitt unmittelbar nach dem Verblühen der letzten Blüten vornimmt. Dies ist normalerweise im September oder Oktober der Fall. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Pflanze sicher noch keine Zeit neue Knospen anzulegen und ihre Blütenzahl wird nicht verringert. In den meisten Regionen Deutschlands bleibt den Säckelblumen dann auch noch ausreichend Zeit sich vor dem ersten Frost zu erholen. Wer an einem Ort lebt, an dem mit einem frühen Kälteeinbruch zu rechnen ist, sollte die Pflanze allerdings besser im Kübel halten und über den Winter an einen geschützten Ort stellen.
Das richtige Werkzeug und Wetter für den Beschnitt

Verwenden Sie für den Beschnitt immer eine scharfe und saubere Gartenschere. Eine stumpfe Klinge führt zu gequetschten und ausgefransten Schnitträndern, die nicht nur unschön aussehen, sondern auch langsamer verheilen und eine gute Angriffsfläche für Pilzerkrankungen bieten. Verschmutzungen am Werkzeug tragen Keime und Pilzsporen in die Wunde und erhöhen daher ebenfalls das Erkrankungsrisiko für die Pflanze. Eine weitere Vorsichtsmaßnahme gegen Pilze ist für den Beschnitt einen warmen und trockenen Tag zu wählen.
Richtig schneiden
Nun schneiden Sie die Triebe der Pflanze um maximal ein Drittel ihrer Länge zurück. Achten Sie darauf, die Schere immer ein kleines Stück über einem Auge anzusetzen. So werden die Schnittstellen unauffälliger. Schneiden Sie gerade und an möglichst dünnen Stellen, um die Wunden klein zu halten. Dann verheilen sie rascher, die Pflanze verliert weniger Saft und hat ein geringeres Erkrankungsrisiko. Wenn Sie einen Steckling entnehmen möchten, können Sie sein Ende auch später noch abschrägen. Prüfen Sie die Säckelblume nun noch auf beschädigte und abgestorbene Triebe und entfernen Sie diese.
Einen Verjüngungsschnitt durchführen
Zeigt die Säckelblume Anzeichen von Vergreisung und bildet immer weniger Blüten aus, können Sie nach der Blüte auch einen stärkeren Verjüngungsschnitt durchführen. Damit Sie im nächsten Jahr dennoch einen prächtigen Strauch haben, empfiehlt es sich aber, diesen auf drei Jahre aufzuteilen. Schneiden Sie also jedes Jahr nur ein Drittel der Triebe auf eine Länge von etwa 40 bis 50 cm zurück. Achten Sie dabei auf die gleichmäßige Verteilung auf allen Seiten der Säckelblume.
Expertentipp
Schneiden Sie während der Blütezeit auch immer wieder die unschönen und bereits verblühten Blütenköpfe ab. Das regt die Säckelblume an weitere Blüten auszubilden und führt so zu einer längeren und dichteren Blüte.
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