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Unkraut, Moos & Schimmel

Salz gegen Unkraut im Rasen

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Salz gegen Unkraut im Rasen

Aus dem Rasen ist Unkraut wesentlich schwerer zu entfernen als aus der lockeren Erde in einem Blumenbeet. Wer dann nicht zu umweltschädlichen Herbiziden greifen möchte, erhält oft den Tipp, Salz zu verwenden. Doch wie wendet man dieses Hausmittel richtig an und ist es wirklich harmloser als chemische Produkte? Das und mehr erfahren Sie in diesem Beitrag.

Die Wirkungsweise

Salz entzieht Pflanzen Wasser. Das geschieht bereits, wenn es beim Gießen auf die Blätter gelangt. Zusätzlich nehmen die Wurzeln des Unkrautes das Salzwasser aus dem Boden auf und versuchen die Pflanze mit Flüssigkeit zu versorgen. Wie bei einem Menschen, der Meerwasser trinkt, führt das zu weiterem Flüssigkeitsverlust. Die Zellen und Wurzelhaare werden zerstört und die Pflanze vertrocknet innerhalb weniger Tage.

Nachteile und Nebeneffekte

Nachteile und Nebeneffekte


Bei robusten Pflanzen mit tiefliegenden oder weit vernetzten Wurzeln kann es vorkommen, dass ein Teil des Wurzelsystems überlebt und später erneut austreibt. So lässt sich Löwenzahn zum Beispiel nur schwer dauerhaft mit Salzwasser entfernen. Zudem ist die Wirkung nicht auf Unkräuter beschränkt. Auch Gras und in der Nähe gepflanzte Gartenpflanzen nehmen das schädigende Salzwasser auf. Regen- und Gießwasser verdünnen das Salz und schwächen seine Wirkung ab, aber sie verteilen es weiter in der Erde, wodurch auch andere Pflanzen gefährdet werden.

Besonders schädlich ist es, wenn Salz ins Grundwasser gelangt oder nahegelegene Gewässer verseucht. Doch auch im Gartenboden sind die Salzrückstände nicht wünschenswert, da sie nur schwer zu entfernen sind und die Erde für salzempfindliche Gartenpflanzen ungeeignet macht.

Oft hört man deshalb, dass die Verwendung von Salz zur Unkrautbekämpfung verboten sei. Tatsächlich fällt sie unter das Pflanzenschutzgesetz, das die Nutzung auf versiegelten Flächen verbietet. Das betrifft zum Beispiel Terrassen, Einfahrten und Gartenwege. Rasenflächen sind nicht versiegelt, weshalb eine vorsichtige Anwendung nicht zu einem Bußgeld führt. Erkundigen Sie sich sicherheitshalber vor der Nutzung von Salz als Unkrautvernichter beim zuständigen Gemeindeamt.

Die richtige Mischung

Die richtige Mischung
Zur Herstellung des Hausmittels benötigen Sie lediglich Kochsalz und Wasser. Ein Liter Wasser reicht für die Behandlung von etwa zwei Quadratmetern Rasenfläche aus. Als Mischgefäß sollten Sie einen Plastikeimer verwenden, da Salz auch auf Metall eine schädigende Wirkung hat.

Füllen Sie die benötigte Wassermenge in den Eimer und schütten Sie anschließend etwa 50 bis 100 Gramm Salz pro Liter hinein. Wiegen Sie diese Menge sehr genau ab und nutzen Sie eher weniger, damit Sie Ihren Rasen nicht vergiften. Rühren Sie bis sich das Salz vollständig aufgelöst hat.

Die korrekte Anwendung

Nun können Sie das Salz-Wasser-Gemisch in eine Gießkanne oder Sprühflasche füllen. Eine Sprühflasche hat den Vorteil, dass mit ihr eine gezieltere und schonendere Anwendung möglich ist. Bei großen Rasenflächen spart die Verwendung einer Gießkanne mit Brausekopf jedoch Zeit und Mühe.

Wählen Sie als Anwendungszeitpunkt die Mittagszeit an einem heißen Tag aus. Der Boden sollte zudem trocken sein. Die rasche Austrocknung durch die Sonne sorgt dafür, dass mehr Salzreste auf den Pflanzenblättern verbleiben und das Unkraut an der Oberfläche abgetötet wird. Gleichzeitig wird der Boden weniger stark belastet. Ein feuchter Boden würde zu einer rascheren und weiteren Verteilung führen.

Gießen oder sprühen Sie das Mittel möglichst gezielt auf das Unkraut. Dies verringert die schädigende Wirkung auf benachbarte Pflanzen. Sind Teile des Rasens noch gänzlich frei von unerwünschtem Unkraut, behandeln Sie diese Bereiche nicht.

Expertentipp

Da Salz kaum weniger schädlich ist als chemische Herbizide, sollte es nur im äußersten Notfall eingesetzt werden. Bei einem leichten Befall ist es besser das Unkraut nach einem starken Regenguss auszustechen. Bemerken Sie Moos in Ihrem Rasen, deutet das auf einen zu feuchten Boden hin. Versuchen Sie den Rasen kürzer zu halten, um die Verdunstung zu fördern. Auch eine Aerifizierung kann helfen, den Wasserabfluss zu verbessern.

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