Nicht nur Vögel begehren sie: die Schlehe. Ihre blauen Früchte werden für Marmeladen, Säfte oder Liköre verwendet und haben viele gesunde Eigenschaften. Sowohl in der freien Natur als auch im eigenen Garten profitieren Mensch und Tier von der stacheligen Pflanze. Im Herbst können Sie die Schlehen ernten. Hier erfahren Sie, wie sie bei der Ernte der Früchte erfolgreich sind.
Die richtige Erntezeit für Schlehen
Nach dem ersten Frost können Sie sich für die Ernte bereit machen. Zwar sind die Früchte auch schon vor dem Frost erntereif, aber noch nicht genussreif. Durch die Frosteinwirkung verlieren die Früchte einen Teil der enthaltenen Gerbsäure. In den Schlehen enthaltene Stärke verwandelt sich im Laufe der Zeit in Zucker. Dadurch schmecken die Früchte süßer und milder. Der richtige Erntezeitpunkt kann also von Jahr zu Jahr unterschiedlich sein. Im Idealfall ernten Sie die Schlehen ab November bis Dezember. Reife Früchte können Sie leicht vom Stiel lösen und Sie erkennen sie an der dunkelblauen bis schwarzen Färbung.
Schlehen richtig ernten

Mit der richtigen Vorbereitung und Herangehensweise können Sie die Schlehen recht unkompliziert ernten. Die Pflanzen haben lange und spitze Dornen. Damit die Ernte nicht zur schmerzhaften Tortur wird, sollten Sie sich deshalb wappnen:
- Tragen Sie dornenfeste Handschuhe.
- Festes Schuhwerk und idealerweise eine dicke, reißfeste Jacke gehören ebenfalls zum passenden Outfit.
- Pflücken Sie die Früchte einzeln und sammeln Sie diese in einem Korb, ohne sie zu zerdrücken.
Lassen Sie sich nach der Ernte nicht zu viel Zeit
Verarbeiten Sie die Schlehen nach der Ernte möglichst schnell. Nach kurzer Zeit werden die Früchte weich und runzelig. Sortieren Sie verdorbene oder beschädigte Exemplare von vornherein aus. Da Schlehen tolle Geschmacksträger sind, können Sie diese wunderbar mit anderen Früchten kombinieren. Wenn Sie nicht die Möglichkeit haben, die Schlehen sofort zu verarbeiten, können Sie diese auch einfrieren oder im Backofen trocknen.
Expertentipp
Wer ungeduldig ist, kann die Früchte auch schon vor dem ersten Frost ernten. Zu dieser Zeit sind sie zwar noch nicht genussreif, aber mit einem Trick können Sie nachhelfen: Legen Sie die Schlehen über Nacht in Ihre Tiefkühltruhe. So erleben die Früchte einen künstlichen ersten Frost und schmecken anschließend milder.
Häufig gestellte Fragen
Sind Schlehen roh giftig?
Die Kerne der Schlehe enthalten das Blausäureglykosid Amygdalin, welches sich nach dem Verzehr im menschlichen Körper zu Blausäure umwandelt. Fruchtfleisch und Schale betrifft das nicht. Sie sollten die Schlehen generell nicht zusammen mit den Kernen essen, wobei der Verzehr einzelner Kerne unbedenklich ist. Anders verhält es sich hier bei Kleinkindern: Der Organismus kann die Blausäure noch nicht in erforderlicher Menge abbauen.
Wo kann ich die Schlehe in der Natur finden?
Die Schlehe finden Sie an sonnigen Weg- und Waldrändern sowie an felsigen Hängen oder in Gebüschen. Sie befindet sich häufig in Gesellschaft von Wacholder, Haselnuss und Wildrosen.
Woran erkenne ich Schlehen?
Die Schlehe trägt haselnussgroße Früchte. Sind diese im Herbst reif, färben sie sich über Grün ins Stahl- bis Schwarzblaue. Die Früchte sind etwa 1,5 Zentimeter groß und besitzen einen dicken Kern in der Mitte. Zwischen März und April befindet sich die Pflanze - noch bevor die ersten Blätter sprießen - in der Blütezeit.
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