Der Traum vom selbst gepachteten Kleingarten. Immer mehr Menschen ziehen in die Städte, und sehnen sich dann nach einem eigenen kleinen Ort der Ruhe. Gartenarbeit macht den Kopf frei, Sie werden sich bewegen und sind an der frischen Luft, und das Schönste: Sie können die wortwörtlichen Früchte Ihrer Arbeit beim Wachsen beobachten und genießen. Doch wenn Sie eine Parzelle in einer klassischen Schrebergartenanlage pachten möchten, lassen Sie auf keinen Fall das Bundeskleingartengesetz (BKleinG) außen vor!
Bundeskleingartengesetz – wichtigste Regeln
- Eine Kleingartenparzelle sollte nicht mehr als 400qm haben
- Die Hütte darf nicht größer als 24qm Grundfläche einschließlich überdachten Freiraums sein
- Eine Hütte darf nicht zum dauerhaften Wohnen ausgestattet sein
- Dauerhaftes Wohnen in der Hütte beziehungsweise im Garten ist verboten
- Die kleingärtnerische Nutzung muss den Kleingarten wesentlich mitprägen also muss mindestens ein Drittel des Gartens bewirtschaftet werden
- Die meisten Verbände schreiben außerdem eine Heckenhöhe von maximal 1,25m vor
Wer diese Dinge beachtet, kann mit dem Gartenspaß auch schon loslegen. Ein ungeschriebenes Gesetz ist außerdem der Zusammenhalt zwischen Parzellennachbarn. Stellen Sie sich also nett vor, grüßen Sie regelmäßig und lassen sich ab und zu mal auf einen Schwatz über der Zaun ein, dann sollten Sie schnell in die Gemeinschaft der Kleingärtner aufgenommen werden.
Den Garten planen und anlegen
Neben der Hecke oder einem kleinen Zaun um den Garten herum, der je nach Lage vor allem auch vor Tieren schützen soll, die ich an Ihrer Arbeit gütlich tun wollen, haben die meisten Kleingartenbesitzer eine kleine Hütte. Hier zu wohnen ist zwar wie gesagt verboten, doch einzelne Nächte dort zu verbringen natürlich nicht. Und so lädt sie dazu ein, dort nächtliche Kartenspielabende zu verbringen oder Kindergeburtstage mit Übernachtung im Garten zu feiern. Solange keine anderen Kleingärtner zu diesem Zeitpunkt im Garten sind, und die nächste Wohnanlage etwas weiter entfernt ist, kann man hier sogar relativ ungestört auch länger etwas lauter sein. Und gerade wer in der Stadt in einer hellhörigen Wohnung lebt, wird dies sicher zu schätzen wissen! Natürlich eignet sich diese auch um Rasenmäher, Erde und anderes Gartengerät aufzubewahren.
Kleine Holzhüttchen gibt es schon ab 550 Euro im Baumarkt zu kaufen. Natürlich können Sie auch selber eine bauen, wenn Sie sich dazu bereit fühlen.
Egal ob Sie mehr Wert auf Rasen oder Beete legen, planen Sie auf jeden Fall genügend Gehwege ein. Gerade im Herbst, wenn die Fläche gar nicht mehr richtig trocken wird, werden Sie dies dann zu schätzen wissen. Hierfür eignen sich entweder gestreuter Kies, oder einzelne Gehwegplatten. 30 bis 40cm Breite sind in der Regel völlig ausreichend.
Die Bewirtschaftung des Gartens

Da Sie also auf jeden Fall ein Drittel des Gartens bewirtschaften müssen, sollten sie sich frühzeitig überlegen, ob Sie kleine Obstbäume (hier ist Geduld angesagt bis gepflückt werden kann), frisches Gemüse, Kräuter oder einfach dekorative Blumen vorziehen. Sie sollten jedoch beachten, dass Sie hierfür auch den richtigen Untergrund benötigen. Schauen Sie unauffällig in andere Gärten, was die häufigste Nutzung ist, und vielleicht könne Sie ja auch Nachbarn oder die Leitung fragen, für was der Boden sich am besten eignet, oder ob Sie vielleicht die passende Erde selber aufschütten müssen. Kräuterspiralen sind ebenfalls sehr beliebt. Und frische Kräuter zum Kochen schmecken doch immer noch am besten oder? Hierfür brauchen Sie lediglich die Steine und genügend Erde zum Aufschütten, und es kann losgehen. Allerdings sollten Sie hier besonders beachten, in welcher Reihenfolge Sie die Kräuter pflanzen, um Ihnen die perfekten Bedingungen zu ermöglichen.
Ein Gemüsebeet ist ebenfalls sehr beliebt unter Kleingärtnern. Gerade Tomaten, Zucchini und Kürbis sind auch relativ einfach in der Pflege, vor allem für Anfänger. Allerdings brauchen diese im Sommer genügend Wasser, Sie müssen also einplanen regelmäßig alle paar Tage zum Gießen in den Garten zu fahren.
Wasser und Strom
Wasser gibt es nicht in jedem Garten in einzelnen Parzellen. Dann besteht aber normalerweise die Möglichkeit einen gemeinsamen Wasserhahn zu nutzen. Wenn der Vorstand es genehmigt und es die Möglichkeit gibt, können Sie aber einen Brunnen ausheben. Wenn Sie nur Wasser zum Gießen verwenden wollen lohnt sich eine Regenwassertonne. Diese hat auch den Vorteil, dass kalkarmes Wasser für die meisten Pflanzen besser geeignet ist als kalkreiches aus der Leitung. Sie sollten allerdings dafür sorgen, dass sich auf der Wasseroberfläche keine Mückenlarven einnisten. Hierfür gibt es Tabletten im Gartenfachhandel oder online zu kaufen. Wenn sie damit sparsam umgehen, schadet es Ihren Pflanzen auch nicht, wenn Sie sie damit gießen. Einen Elektroanschluss muss es inzwischen in jedem Garten geben.
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