Senf ist eine Bezeichnung für verschiedene Kreuzblütler. Nur Weißer Senf gehört zur Gattung der Senfe. Die einjährige Pflanze wird zwischen 70 und 120 Zentimetern hoch. Brauner und Schwarzer Senf sind Mitglieder der Gattung Kohl. Sie erreichen Wuchshöhen von 180 bis 200 Zentimetern.
Wissenswertes
Senfsorten wurden nach der Farbe ihrer Körner benannt. Weißer Senf wird aufgrund seiner gelben Blüten, die stark an Raps erinnern, auch Gelbsenf genannt. Die Körner des Weißen Senfes verwendet man zum Einlegen von Gemüse. Er ist milder als Brauner oder Schwarzer Senf.
Weißer Senf stammt aus dem Mittelmeerraum und wurde bereits in der Antike als Heilmittel genutzt. Auch Schwarzem Senf werden dank seiner durchblutungsfördernden Wirkung Heilkräfte nachgesagt. Als Kulturpflanze kannte man Braunen Senf in Indien bereits 2300 vor Christus. Aus ihm wird heute beispielsweise der sogenannte Dijon-Senf hergestellt.
Senf als Gründünger
Weißer und Schwarzer Senf können als Gründünger angebaut werden, da sie schnell wachsen, Bodenerosion entgegenwirken und Unkräuter unterdrücken. Zusätzlich lockern ihre Pfahlwurzeln den Boden auf. Allerdings sollte Senf nicht als Zwischenfrucht beim Anbau anderer Kreuzblütler wie Kohl, Steckrüben oder Radieschen verwendet werden, da er mit diesen einige Krankheiten gemeinsam hat.
Senf gast während seiner Verrottung mehr Stickstoff aus als jeder andere Gründünger. Kann Senf nicht blühen, wird dieser Effekt verringert. Dazu sät man ihn entweder spät im Jahr aus oder man schneidet ihn vor der Blühphase ab, die im Juni beginnt. Das Senfstroh kann auf dem Beet liegen bleiben oder gehäckselt in die Erde eingearbeitet werden.
Aussaat und Pflege von Senf

Senf wird als Ertragspflanze ab Mitte Mai ausgesät, damit er noch während der Vegetationsperiode Samen ausbilden kann. Einige Landwirte säen ihn bereits ab März auf Feldern aus, dennoch empfiehlt sich eine Vorzucht auf der Fensterbank oder im Gewächshaus.
Vor der Aussaat sollte der Boden aufgelockert werden. Die Saattiefe beträgt einen Zentimeter. Da nicht alle Samen aufgehen, sät man Senf engmaschig mit einem maximalen Reihenabstand von 20 Zentimetern und entfernt nach der Keimung überzählige Pflanzen. Senf benötigt nur einige Tage zum Keimen. Während dieser Zeit sollte der Boden gleichmäßig feucht gehalten werden.
Der optimale Standort für Senf

Senf wächst am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort in humoser, kalkhaltiger Erde. Er verträgt sich gut mit allen Gemüsepflanzen, außer mit anderen Kreuzblütlern. Diese sollten in den drei vorangegangenen Jahren nicht an der gewählten Stelle angebaut worden sein.
Die Ernte von Senf
Die Blätter aller drei Senfsorten sind essbar und können bereits kurz nach der Keimung geerntet werden. Blüht Senf, sollten die Blätter nicht mehr verzehrt werden.
Senfschoten werden von September bis Oktober erntereif. Reife Schoten sehen gelblich aus und klappern beim Schütteln. Sie öffnen sich bei leichtem Druck und die Körner fallen heraus. Um Verluste zu vermeiden, beugt man die Pflanze über einen Sack, während man die Schoten abpflückt. Die Körner löst man aus den Schoten, indem man mit einem Nudelholz auf den Sack klopft.
Die Ernte gibt man anschließend in eine flache Schale, die man vorsichtig rüttelt, damit sich die Spreu absetzt und entfernt werden kann. Sanftes Pusten hilft feine Bestandteile herauszulösen. Durch Sieben werden die Körner von den restlichen Fremdkörpern getrennt.
Expertentipp
Senfblätter lassen sich hervorragend für indische Gerichte verwenden. Dazu dünstet man sie zusammen mit Knoblauch oder Zwiebeln und serviert das Ganze mit Reis.
Häufig gestellte Fragen
Ist Senf giftig?
Aus dem Inhaltsstoff Sinalbin des Weißen Senfes entsteht bei der Verarbeitung zu Speisesenf eine ungefährliche Konzentration von Bisphenol F. Brauner und Schwarzer Senf sind davon nicht betroffen.
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