Niemand hat es gern, wenn neugierige Nachbarn immer wieder über den Gartenzaun schauen und die Privatsphäre stören. Da auch nicht jedes Grundstück mit umzingelnden Bäumen gesegnet ist, muss Abhilfe geschaffen werden. Ein Sichtschutz entlang des Gartenzauns ist der gängigste Weg, um Beobachter und überdurchschnittlich Unterhaltungsinteressierte auf Distanz zu halten. Doch nicht alles, was gut aussieht, ist auch effektiv, geschweige denn erlaubt.
Der Selfmade Sichtschutz
Mit ein wenig Fingerspitzengefühl und handwerklichem Geschick können Sie Ihren Sichtschutz ganz einfach selber machen. Besonders beliebt sind abgeschnittene oder anderswo gesammelte Äste. Wenn Sie darauf achten, Äste von annähernd gleichem Durchmesser und gleicher Länge bzw. Höhe zu sammeln, genießen ein einheitliches Gesamtbild. Idealerweise lackieren oder versiegeln Sie die Äste, damit in einer Regenperiode nicht zu viel Feuchtigkeit eindringt und keine Schimmelgefahr besteht.
Eine Alternative zu den Ästen ist – vor allem für Umweltschützer – die Wiederverwertung von verschiedenen Plastikflaschen. Einfach leicht abgeschrägt und mit geringstmöglichem Abstand zueinander am Zaun anbringen und den Schraubverschluss abmachen. So genießen Sie nicht nur einen Sichtschutz, sondern Sie können während einer Regenphase auch noch Wasser für Ihre Pflanzen sammeln, ohne eine große Regenwassertonne aufstellen zu müssen! (Es empfiehlt sich also, die Flaschen so zu montieren, dass Sie sie jederzeit zum Gießen wieder abnehmen können.)
Sichtschutz aus Rankpflanzen

Rankpflanzen wachsen nach oben und hängen sich an Geländer, Kisten, Regale und alles andere, was sich als Halt eben anbietet. Zumeist wachsen sie auch sehr dicht und machen ein Durchblicken unmöglich. Besonders gut geeignet ist hier Efeu, da er wirklich flächendeckend ist. Der Nachteil ist das ständige Nachschneiden, da der Garten sonst vom Efeu überwuchert wird. Bevorzugen Sie beispielsweise Weintraubenpflanzen, müssen Sie entsprechend viele davon möglichst knapp nebeneinandersetzen, um das gewünschte Ergebnisse zu erzielen. Falls Sie Ihren Garten auch im Winter nutzen, sollten die gewählten Pflanzen auch winterhart sein.
Expertentipp
Verwenden Sie als Sichtschutz nur Materialien, die sich auch nur fleckchenweise im Bedarfsfall austauschen lassen. Wenn Sie einen Steinsichtschutz wegen einer Beschädigung nach einem Sturm als Ganzes austauschen müssen, ist dies viel kostenintensiver, als wenn sie nur eine Pflanze, eine Flasche oder eine Holzleiste zu ersetzen haben.
Häufig gestellte Fragen
Mein Nachbar beschwert sich, dass der Sichtschutz zu hoch sei! Muss ich ihn wieder abreißen?
Solange Sie sich an allfällige Baukriterien in Ihrem Wohngebiet halten, nein. Überschreiten Sie mit Ihrem Sichtschutz aber die erlaubte Höhe von baulichen Veränderungen, dann sollten Sie ihn wieder entfernen oder zumindest kürzen; im schlimmsten Fall (wenn Ihr Nachbar das weiß) kann er Sie nämlich klagen lassen.
Mein Garten, mein Sichtschutz - wer hat Mitspracherecht?
Grundsätzlich ja, aber: Je nachdem, wo Sie wohnen, kann es sein, dass von der Gemeinde oder vom Bezirk bestimmte Vorgaben gegeben sind. Wenn das Gemeindeamt beispielsweise vorschreibt, dass Ihr Sichtschutz nur aus heimischen Pflanzen bestehen darf, Sie aber Thujen ansetzen, so kann es sein, dass das Gemeindeamt die Thujen wieder abreißt und Ihnen dafür auch noch die Rechnung schickt!
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