Um nicht nur einen schönen sondern auch einen leckeren Garten zu haben, pflanzen sich viele Gartenbesitzer Obstbäume in den Garten. In unseren Breitengraden gibt es eine vielfältige Auswahl an verschiedensten Sorten. Unter den beliebtesten Obstbaumsorten sind Kirschbäume.
Besonders der Baum der Süßkirsche findet häufig einen Platz im eigenen Garten. Denn Süßkirschen sind ein leckeres und schmackhaftes Obst und zudem sind die Bäume der Süßkirsche edel und markant. Die Bäume haben eine wunderschöne Blüte und eine große, jedoch lockere Krone. Dieser lockere Aufbau ermöglicht, dass viel Licht der Sonne an die Früchte kommt, um einen aromatischen Geschmack ausprägen zu können.
Bis eine junge und neu eingepflanzte Süßkirsche herangewachsen ist, können einige Jahre vergehen. So ist die Wahl des Standorts und des Pflanzsubstrats von essenzieller Bedeutung. Um ein richtiges Gerüst aufbauen zu können, muss die Süßkirsche zudem regelmäßig geschnitten werden. Dazu gibt es verschiedene Schnittverfahren für verschiedenen Situationen.
Schnittarten und richtiger Schnittzeitpunkt
Für die Süßkirsche gibt es drei verschiedenen Schnittmethoden. Der Erziehungsschnitt ist für junge Kirschbäume geeignet und erfolgt jährlich zu Beginn des Frühjahrs. Der Erhaltungsschnitt ist für ausgewachsene Bäume. Der Verjüngungsschnitt ist für alte Kirschbäume. Erhaltungs- und Verjüngungsschnitt werden beide im Sommer zur Erntezeit angewendet. Ab September sollte man nicht mehr zur Schere greifen.
Der Erziehungsschnitt
Wie auch bei vielen anderen Obstbäumen wird die Süßkirsche nach einem Gerüstschema aufgebaut. Bei der Süßkirsche wird ein Schema mit einem Mittel- und drei Seitengerüsttrieben angewendet. Sodass mit dieser Schnitttechnik ein Mitteltrieb und jeweils drei Triebe an den Seiten gefördert wird. Dieser Erziehungsschnitt beginnt im ersten Jahr nach dem Anpflanzen. Dann sind bereits einige Triebe gewachsen und unter den Schnittstellen haben sich Konkurrenztriebe entwickelt.
Es werden alle Konkurrenztriebe und zusätzlich alle senkrecht und nach innen wachsenden Triebe entfernt. Flach wachsende Seitentriebe werden nicht abgetrennt. Schlitztriebe, welche direkt an der Basis, jedoch sehr steil wachsen, müssen ebenfalls entfernt werden. Das ist notwendig, da der Winkel der Schlitztriebe sich nicht mehr verändern lässt.
Die Gerüsttriebe werden zudem um ein Drittel des Neuzuwachses gekürzt. Die seitlichen Gerüsttriebe werden auf eine einheitliche Höhe abgeschnitten. Dabei sollte der letzte abgetrennte Trieb nach außen zeigen. Beim Einkürzen der Gerüsttriebe wird der Mitteltrieb nicht ausgelassen. Die oberste Knospe des Mitteltriebs sollte dabei im jährlichen Wechsel auf der anderen Seite sein. Dadurch bleibt der Mitteltrieb grade. Dieser Erziehungsschnitt wird sechs bis sieben Jahre wiederholt.
Erhaltungsschnitt

Der Erhaltungsschnitt wird angewendet, wenn die Süßkirsche ausgewachsen ist. Dabei muss er nicht wie der Erziehungsschnitt jährlich wiederholt werden, sondern ist nur alle drei bis vier Jahre notwendig. Dabei werden alle zu steil wachsenden Triebe abgetrennt. Zudem werden alle in Konkurrenz stehenden Triebe aus der Baumkrone entfernt. Auch wenn dadurch die Krone etwas kahl wirken kann, ist dieser Schnitt wichtig, um im Folgejahr wieder eine lockere licht- und luftdurchlässige Krone zu haben. Dadurch wird das Fruchtholz gesund gehalten und der Ertrag bleibt weiterhin hoch.
Der Verjüngungsschnitt

Zu guter Letzt gibt es den Verjüngungsschnitt. Dieser ist für alte und sehr große Kirschen vorgesehen. Dafür werden überhängende Gerüsttriebe auf im Inneren stehende Jungtriebe umgeleitet. Vergreiste Besentriebe werden entfernt und neue Spitzentriebe werden ausgedünnt.
Unbedingt beachtet werden sollte, dass keine großen Wunden hinterlassen werden. Diese verheilen beim Kirschbaum nur sehr schlecht. Große Äste, die zu entfernen sind, sollten daher umgeleitet werden oder mit einer Entfernung von rund 15 Zentimetern von der Basis abgetrennt werden.
In manchen Fällen muss das Gerüst komplett erneuert werden. Vier Triebe bleiben dafür als einziges übrig. So wird eine ausreichende und nachhaltige Luft- und Lichtdurchlässigkeit gewährleistet.
Der Verjüngungsschnitt muss in den meisten Fällen in zwei aufeinanderfolgenden Jahren erfolgen.
Expertentipp
Werden junge Kirschen im Gartenfachhandel gekauft, sollte bereits hier darauf geachtet werden, dass ein Pflanzschnitt angewandt und ein Gerüst aufgebaut wurde. Dazu sollten ein gerader Mitteltrieb und einige einjährige Seitentriebe vorhanden sein.
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