Tulpen gehören aus botanischer Sicht zur Familie der Liliengewächse. Sie stellen die größte und artenreichste Zwiebelblumengattung dar, die circa einhundertfünfzig verschiedene Arten umfasst. Diese sind sowohl in Mittel- und Südeuropa als auch in Nordamerika sowie in Vorder- bis Zentralasien zu finden.
In unseren Breiten ist die Weinberg-Tulpe heimisch. Sie hat ihren Ursprung in Südeuropa und hat vor etwa fünfhundert Jahren ihren Weg zu uns gefunden. Heute wird sie auf der Roten Liste der bedrohten Pflanzenarten geführt und gilt als stark gefährdet.
Gewinnung von Samen
Allgemein gilt die Aussaat von Tulpen als kompliziertes und langwieriges Verfahren. Weiterhin ist zu erwähnen, dass Tulpen, die aus Samen herangezogen werden, andere Pflanzeneigenschaften aufweisen können, als ihre Mutterpflanzen. Um Samen aus Tulpen entnehmen zu können, werden die Blüten im Anschluss an die Blütezeit nicht zurückgeschnitten. Dann kann es zur Bildung der Samenkapseln kommen, die nach circa zwei Monaten reif sind. Wenn die Samenkapseln fast platzen, sollte man diese abschneiden und die Samen entnehmen. Für diesen Vorgang sollte eine entsprechende Unterlage genutzt werden, um keine Samen zu verlieren.
Aussaat
Die Aussaat erfolgt in mit Blumenerde gefüllten Kübeln. Die Pflanzkübel sollten in jedem Fall über ein Abzugsloch verfügen, welches überflüssiges Wasser ablaufen lässt. Im ersten Schritt streut man die Samen aus und bedeckt diese mit einer Schicht aus Sand. Nun werden die Töpfe sorgfältig mithilfe einer Sprühflasche bewässert. Die einzelnen Kübel stellt man an einen schattigen Platz. Es ist außerdem darauf zu achten, dass die Erde zu keiner Zeit austrocknet.
Im Frühling kann man dann beobachten wie sich zarte Stängel bilden, die an Gras oder Schnittlauch erinnern. Nach kurzer Zeit werden diese welk und fallen von selbst ab. Sobald dies geschehen ist, können die kleinen Blumenzwiebeln aus dem Topf entnommen werden. Sie erhalten einen neuen Platz in nährstoffreicher, lockerer Erde in einem wiederum mit Abzugsloch ausgestatteten Topf. Den Pflanztopf gräbt man nun in die Erde ein. Bis die jungen Tulpen das erste Mal blühen, können fünf bis sechs Jahre vergehen.
Pflege

Grundsätzlich sollten Tulpen in Ruhe gedeihen können. Noch grünes Laub darf in keinem Fall frühzeitig entfernt werden, da dies die Pflanzen sehr schwächt. Sind die Blätter vollständig ausgebildet, darf ein mineralischer Volldünger zugegeben werden, um die Langlebigkeit der Tulpen zu unterstützen. Welke Pflanzenteile sollte man unmittelbar abschneiden, damit der Samenbildung vorgebeugt wird. Zudem ist die Pflanze dann in der Lage mehr Reservestoffe in den Blumenzwiebeln einzulagern.
Vermehrung

Die Vermehrung von Tulpen findet entweder, wie beschrieben, per Aussaat statt oder man verwendet alternativ Tochterzwiebeln, um neue Pflanzen heranzuziehen. Einige Wildarten säen sich auch von selbst aus. Die Zwiebeln können im Herbst gerodet und an einem neuen Platz wieder eingepflanzt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Eine besondere Gefahr für Tulpenzwiebeln geht von der Wühlmaus aus, die diese mit Vorliebe verzehrt. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, die Tulpen im Boden durch einen engmaschigen Drahtkorb zu schützen.
Ein weiterer Schädling ist die Schnecke. Zudem kann es durch verschiedene Erreger zu Fäulnis kommen, welche nicht nur die Zwiebel, sondern auch den Stängel befallen. Einer Fäulnis kann man jedoch vorbeugen, indem man auf optimale Bedingungen hinsichtlich des Bodens und des Standortes achtet.
Expertentipp
Möchte man sich mehrere Jahre lang an Tulpen erfreuen, so sollte man sich für besonders robuste Arten oder Wildtulpen entscheiden. Unter den Hybriden zählen insbesondere die so genannten Darwin-Tulpen, Lilienblütige Tulpen oder auch die Viridiflora-Tulpen zu den besonders langlebigen Arten.
Lassen Sie uns wissen, wenn Ihnen der Beitrag gefällt. Das ist für uns der einzige Weg herauszufinden, ob wir etwas besser machen können.
Die neusten Kommentare