Als Unkräuter bezeichnet man Pflanzen, die an ihrem Standort nicht erwünscht sind. Sie dringen auf natürliche Weise in Beete oder Rasenflächen ein und stören den sorgfältig geplanten Anblick. Oft sind sie Nährstoffkonkurrenten, die den liebevoll gepflegten Nutz- oder Zierpflanzen Nährstoffe entziehen und sie verdrängen. Aus diesem Grund gehen Gärtner durch Jäten und mit Unkrautvernichtungsmitteln gegen sie vor. Bei vielen Gewächsen ist der Unterschied zwischen verhasstem Unkraut und geliebter Blume lediglich eine Frage des Standortes und der Betrachtungsweise.
Löwenzahn (Taraxacum)
Löwenzahn ist das wohl bekannteste heimische Unkraut. Die Pflanzen sprießen dreist in großer Zahl in Beeten und auf Rasenflächen, wo sie dank ihrer charakteristisch geformten Blätter und Blüten auffallen. Die umweltfreundlichste Methode sie zu entfernen, ist das regelmäßige Ausstechen, das jedoch anstrengend und nur vorübergehend wirksam ist.
In naturnahen Blumenwiesen sind die fröhlich gelben Blüten mit ihren vielen kleinen, an Sonnenstrahlen erinnernden Blütenblättern ein herrlicher Anblick. Sie bringen Farbe in Wiesen und stellen eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen und andere nützliche Insekten dar. Kinder lieben die reifen Samenstände der Pusteblumen, deren lustig anzusehende Schirmchen sich herrlich verblasen lassen. Zudem handelt es sich bei den so unbeliebten Blumen um vielseitige Heilpflanzen und ein wertvolles Nahrungsmittel mit einem hohen Vitamin C Gehalt.
Gänseblümchen (Bellis perennis)

Die unscheinbaren Gänseblümchen sind in Gärten meist unerwünscht. Die kleinen weißen Tupfen stören das einheitliche Aussehen von Rasenflächen, wobei sie ein nützliches Warnzeichen für die Verdichtung von Böden sind und anders betrachtet mit den kleinen zarten Blüten Abwechslung in langweilige grüne Flächen bringen.
Kinder flechten gern Blumenkränze aus ihnen, statt sich dafür an den Zierpflanzen aus den Blumenbeeten zu bedienen. Man kann sie in Salate mischen oder die Knospen als Kapernersatz verwenden. In der Volksmedizin werden sie gegen Husten, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit eingesetzt. Will man sie dennoch entfernen, muss man den Rasen lediglich wachsen lassen. Die deutlich höher wachsenden Gräser verdrängen sie dann auf natürlichem Wege.
Klee (Trifolium)

Die kleinen dreiblättrigen Kleepflanzen wachsen in dichten Gruppen in Rasenflächen und fallen durch das dunklere Aussehen der betroffenen Stellen auf. Die weiß oder rosa gefärbten Blüten sind ebenfalls auffällig. Zudem verstecken sich hinter ihnen oft Bienen, die zur Gefahr beim Barfußgehen werden.
Klee ist jedoch ein wertvolles Futtermittel für pflanzenfressende Tiere. Kaninchen und Meerschweinchen fressen ihn mit Begeisterung. Außerdem bringt er Stickstoff in den Boden und dient dadurch als Bodenverbesserer, der Rasen besser wachsen lässt.
Winden (Convolvulus)

Winden sind eine Pflanzengattung, die verschiedene Kletterpflanzen umfasst. Die am häufigsten als Unkräuter in mitteleuropäischen Gärten auftretenden Vertreter sind Ackerwinden (Convolvulus arvensis) und Zaunwinden (Calystegia). Sie breiten sich in langen Ranken kriechend aus, überwuchern Pflanzen, umschlingen und erdrücken sie.
Eine Bekämpfung durch Ausgraben und Abdecken befallener Bereiche mit Folien hat meist einen lediglich beschränkten Erfolg und tötet zudem auch andere Pflanzen ab. Windenblüten sehen jedoch sehr attraktiv aus. Eine Umleitung und Führung an Zäunen, Kletterhilfen und Mauern entlang ist eine kreative Alternative an geeigneten Standorten.
Expertentipp
Es ist empfehlenswert, auf den Einsatz von Herbiziden zu verzichten, da sie nicht nur Unkräuter, sondern auch andere Pflanzen, nützliche Insekten und wichtige Mikroorganismen schädigen können. Eine schonende Methode, unerwünschte Pflanzen zu kontrollieren, ist regelmäßiges Jäten. Dies bietet nicht nur eine willkommene Abwechslung vom Büroalltag, sondern ermöglicht auch Zeit im Freien zu verbringen. Auf Grünflächen kann man die meisten Unkräuter stehen lassen, wenn man sie nicht als streng gepflegte Rasenflächen, sondern als naturnahe Wiesen gestaltet. Das perfekte Aussehen eines klassisch Englischen Rasens ist in unseren Breiten ohnehin schwer zu erreichen, während eine vielfältige Wiese Nahrungsquellen und Lebensräume für verschiedene Tiere und Insekten schafft.
Lassen Sie uns wissen, wenn Ihnen der Beitrag gefällt. Das ist für uns der einzige Weg herauszufinden, ob wir etwas besser machen können.
Die neusten Kommentare