Die Vanille gehört zu der Familie der Orchideen und wird auch Gewürzvanille genannt. Sie ist eine Tropenpflanze und entstammt ursprünglich dem mexikanischen Regenwald. Mittlerweile deckt der Anbau in Mexiko nur noch 10 Prozent des Weltmarktes. Die Hauptanbaugebiete liegen auf Madagaskar, den Komoren und La Réunion.
Die Gewürzvanille als Zimmerpflanze
Da die Vanille eine Tropenpflanze ist, reagiert sie Frost gegenüber sehr empfindlich und sollte daher als Zimmerpflanze gehalten werden. Dabei kann sie im Sommer auch herausgestellt werden, jedoch sollte darauf geachtet werden, dass direkte Sonneneinstrahlung in der Mittagshitze vermieden wird. Ideal ist für die Vanille ein sonniger oder halbschattiger Standort. Als Urwald-Abkömmling benötigt die Pflanze eine hohe Luftfeuchtigkeit. Dies kann zum Beispiel erreicht werden, indem sie im Badezimmer untergebracht wird. Bei einer täglichen Dusche wird die entsprechende Luftfeuchtigkeit meist erreicht. Alternativ können Sie Ihre Pflanze regelmäßig mit Wasser besprühen. Achten Sie zudem darauf, dass die Umgebungstemperatur auch im Winter nicht unter 15 Grad fällt.
Das benötigte Substrat
Da die Vanille zu den Orchideen gehört, können Sie die im Handel übliche Orchideenerde verwenden. Alternativ kann auch ein Teil handelsüblicher Erde mit einem Teil Pinienrinde vermischt werden. Achten Sie darauf, dass das Substrat locker bleibt. Außerdem sollte der Vanille eine Kletterhilfe zur Verfügung gestellt werden, da sie eine Schlingpflanze ist, die pro Jahr ungefähr einen Meter wächst. Darüber hinaus ist es auch möglich, die Vanille als Hängepflanze zu kultivieren.
Düngen und Pflegen
Halten Sie das Substrat immer feucht, aber achten Sie darauf, dass keine Staunässe entsteht. Orchideen reagieren darauf sehr empfindlich, sodass die Wurzelfäule ein häufiges Krankheitsbild darstellt. Ideal zum Gießen ist kalkfreies Wasser, dazu kann beispielsweise aufgefangenes Regenwasser genutzt werden. Im Winter benötigt die Vanille etwas weniger Wasser als in der wärmeren Jahreszeit. Einmal im Monat können Sie die Pflege Ihrer Vanillepflanze mit normalem Dünger für Orchideen ergänzen. Dabei sollte auf Dünger mit hohem Mineralstoffgehalt und Salzgehalt verzichtet werden. In den Wintermonaten können Sie auf das Düngen verzichten.
Krankheiten
Die Vanillepflanze ist, wie jede Orchidee, anfällig für Wurzelfäule. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihre Pflanze nicht zu viel gegossen wird, damit Staunässe vermieden werden kann. Weitere Faktoren, die Staunässe begünstigen können, sind zu kleine Pflanzentöpfe, zu wenig Licht und undurchlässiges Substrat. Sollte Ihre Pflanze an Wurzelfäule erkrankt sein, ist es wichtig, die Vanille so schnell wie möglich auszutopfen, um sie in einen Topf mit frischem und trockenem Substrat umzutopfen.
Die Vermehrung
Die Vanille kann problemlos vermehrt werden. Dafür wird ein ungefähr 40 Zentimeter langer Steckling abgeschnitten, es sollte sich dabei um eine unverholzte Triebspitze handeln. Die unteren Blätter können entfernt werden und dann wird der Steckling in einen Topf mit dem passenden Substrat gepflanzt. Daraufhin sollten Sie das Substrat feucht halten und mit einer Folie abdecken, sodass die Luftfeuchtigkeit aufrecht erhalten werden kann. Ideal ist ein dann ein schattiger Ort mit warmen Temperaturen um die 25 Grad. Treibt die Pflanze zum ersten Mal aus, war die Vermehrung erfolgreich.
Die Bestäubung
Wenn Sie darauf abzielen, die Vanillepflanze zu ernten, müssen Sie diese blühen lassen und bestäuben. Die Blüten der Vanille sind gelblich-grün, haben eine längliche Form und werden ungefähr 10 cm groß, sie ähneln damit denen der Narzissen. Da die natürliche Bestäubung nur durch Kolibris oder Bienen aus Mittelamerika erfolgen kann, muss die Pflanze per Hand bestäubt werden. Die Blüte öffnet sich nur in einem kurzen Zeitraum, meist morgens nach einem Regenguss. Zum Bestäuben können Sie einen Zahnstocher oder einen Pinsel verwenden. Dafür werden die Blüten auseinandergezogen, damit der Stempel und das Staubblatt erreicht werden können. Öffnen Sie den Deckel des Stempels und streifen Die die aufgenommenen Pollen ab. Drücken Sie außerdem vorsichtig die Anthere und das Rostellum zusammen. Sie erkennen eine erfolgreiche Befruchtung daran, dass die Blüte nach einem Tag nicht abfällt.
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