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Tiere und Insekten

Vögel im Winter füttern

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Vögel im Winter füttern

Gartenvögel schützen und füttern

Die Erhaltung des natürlichen Lebensraumes ist die beste Möglichkeit, die heimischen Vögel zu schützen. Es ist sinnvoll, den Garten naturnah zu gestalten. Heimische Sträucher sind für die Vögel das ganze Jahr über eine wichtige Nahrungsquelle. Dazu gehören beispielsweise: heimische beerentragende Gehölze wie Holunder, Berberitze, Eberesche, Liguster, Himbeere, Kornelkirsche, Weißdorn, Schlehe und Faulbaum. Auch die Samen von Sommerblumen, Gräsern und Wildkräutern stellen eine wichtige Nahrungsquelle dar. Die Gestaltung des Gartens mit heimischen Pflanzen und noch viele weitere Kleinigkeiten können dazu beitragen, das Leben der Vögel im Winter leichter zu machen. Beispielsweise unter liegengebliebenem Laub finden sich gerne Regenwürmer und andere Insekten. Auch im Komposthaufen finden Vögel weitere Kleintiere. Wenn der Garten naturnah gestaltet wird, trägt dies zum Schutz der heimischen Vögel bei und auch die Artenvielfalt wird dadurch erhalten. Zusätzliche Futterhäuschen sind eine wichtige Hilfe für die Vögel, um zu überleben, nicht nur im Winter. Gerade im Winter ist der Energieverbrauch sehr hoch und ein zusätzliches Nahrungsangebot kann für die Vögel sogar lebensrettend sein. Die Futterhäuschen im Garten locken eine bunte Vogelschar an, denn trotz der harten Winterzeit bleiben die heimischen Vögel zuhause und machen sich nicht auf den Weg in den Süden. Amseln, Meisen, Finken und Haussperlinge durchstöbern den Garten lassen sich wunderbar vom Fenster aus beobachten. Die kleinen Flugakrobaten sind dankbar für artgerechtes Zusatzfutter und bringen Leben in die stillen Gärten.

Der richtige Zeitpunkt

Schon im Spätherbst, wenn das Futterangebot knapp wird, spätestens aber wenn der erste Schnee fällt, sollte mit der Fütterung begonnen werden. In Gegenden, in denen das Nahrungsangebot knapp ist, kann bereits im September mit der Fütterung begonnen werden. Am besten ist es, von diesem Zeitpunkt an, den ganzen Winter durchzufüttern. Auf diese Weise können sich die Vögel auf eine durchgehende Versorgung verlassen. Besonders bei einer geschlossenen Schneedecke oder auch bei starkem Frost können die Vögel auf eine zuverlässige Nahrungsquelle zurückgreifen. Wenn ein Futterplatz zur Verfügung gestellt wird, während es in der Natur noch genug Nahrung zu finden gibt, können sich die Vögel den Standort des Futterhäuschens so quasi nebenbei einprägen. In Zeiten, in denen das Nahrungsangebot knapp wird, wissen die Vögel dann bereits, wohin sie sich wenden müssen. Im Frühling ist es sinnvoll, die Fütterung langsam ausklingen zu lassen. Speziell wenn der Winter im März/April noch einmal einbricht, werden die Futterhäuschen für früh zurückkehrende Zugvögel wieder sehr bedeutsam.

Der ideale Futterplatz

Der ideale Futterplatz


Vögel nähern sich gerne aus sicherer Deckung der Futterstelle. Daher ist es zu empfehlen, die Futterstelle in der Nähe von Hecken oder Sträuchern anzubringen, aber trotzdem freistehend, damit Katzen sich nicht unbemerkt anschleichen können. Amseln und Rotkehlchen fressen lieber am Boden, für sie kann das Futter in Bodenfuttersilos angeboten werden. Auch hier ist besonders auf Katzen zu achten. Es ist sinnvoll, wenn die Vögel den Futterplatz im Umkreis von etwa 3m gut überblicken können, um sich vor natürlichen Feinden zu schützen. Gut eignen sich auch Futtersäulen und Futtertrichter, da das Futter nachrutschen kann und sich nicht mit Kot vermischen kann.

Das geeignete Futter

Das geeignete Futter
Die Schnabelform der Vögel bestimmt das Futter. Grundsätzlich werden unterschieden: Körnerfresser und Weichfresser.

Zu den Körnerfressern zählen: Meisen, Finken, Spechte, Wildtauben, Ammern, Kleiber, Gimpel, Grünlinge und Haussperlinge. Diese Vogelarten können harte Körner mithilfe ihrer Schnäbel gut öffnen. Am liebsten fressen sie: Sonnenblumenkerne, verschiedene Nüsse wie Haselnüsse, Erdnüsse und Walnüsse, Kürbiskerne, Mohn, Weizen-, Hafer-, Hirse-, und Hanfsamen. Spezielle Futtermischungen sind im Fachhandel erhältlich, sehr beliebt sind auch Meisenknödel. Je mehr unterschiedliches Futter angeboten wird, desto mehr unterschiedliche Vögel werden sich bald schon im Garten tummeln. Das Futter sollte auf jeden Fall auf die Bedürfnisse der Vögel abgestimmt werden.

Unter dem Begriff Weichfresser werden zusammengefasst: Amseln, Drosseln, Stare, Rotkehlchen, Buntspechte, Zaunkönige und Heckenbraunellen. Harte Körner sind für sie nicht geeignet, sie sind mit ihren schlanken, spitzen Schnäbeln auf das Aufpicken von Würmern und Insekten spezialisiert. Sehr beliebt sind Rosinen, gemahlene Nüsse, geschnittenes Dörrobst, zerkleinerte Äpfel, eingefettete Haferflocken genauso wie Wilder Wein, Eberesche, und Holunderbeeren. Für diese Vogelgruppe ist ebenfalls eine fertige hochwertige Futtermischung im Fachhandel erhältlich.

Wenn Vogelfutter gekauft wird, ist es wichtig, auf hochwertige Qualität und Haltbarkeit zu achten. Das Futter darf nicht mit Sand gestreckt sein, oder andere Füllstoffe enthalten. Die Mindesthaltbarkeit sollte noch nicht abgelaufen sein. Da das Futter normalerweise sehr trocken ist, benötigen Vögel zusätzlich viel Wasser. Daher ist es empfehlenswert, auch im Winter Schalen mit Trink- und Badewasser aufzustellen. Das Gefieder der Vögel vereist nicht durch ein Wasserbad.

Wichtig, bei der Vogelfütterung

Wichtig, bei der Vogelfütterung
Bei der Vogelfütterung sollten folgende Dinge beachtet werden:

  • Hygiene beim Futterhäuschen
  • Trockenes Futter
  • Mehrere kleine Futterstellen
  • Schädliches Futter vermeiden
  • Abstand halten zu Fenster und Glasflächen
  • Futtermischungen ohne Neophyten

Das Futter sollte so angeboten werden, dass es nicht mit Kot verschmutzt werden kann. Es ist wichtig, dass der Futterplatz hygienisch sauber bleibt. Bei verunreinigten Futterstellen können schnell Infektionskrankheiten entstehen. Daher ist es wichtig, Futterreste und Kot täglich zu entfernen. Beispielsweise kann man das Futter in Futterknödeln oder Futtersilos anbieten. Das Futter muss auch bei Regenwetter oder Schnee trocken bleiben, denn wenn es zu schimmeln beginnt, wird es für die Vögel giftig und das wäre fatal. Werden mehrere Futterstellen eingerichtet, können Streitigkeiten vermieden werden. Auch die scheuren Besucher haben auf diese Weise die Möglichkeit, genügend Futter zu bekommen. Schädliches Futter wie Essensreste, Brot, salzige und gewürzte Speisen sind für Vögel extrem schädlich, sie führen häufig zum Tod und müssen vermieden werden. Es ist wichtig, dass die Futterstellen weit genug entfernt vom Fenster platziert werden, damit die Vögel nicht kollidieren. Oft kommen im Futter Ambrosia-Samen vor. Sie kann starke Allergien auslösen. Im Handel sind jedoch bereits gereinigte Futtermittel erhältlich. Eine sinnvolle Ergänzung zum Vogelfutter bilden Meisenknödel, Fettblockhalter und eine Gittersäule für Nüsse.

Selbstgemachtes Vogelfutter

Folgendes Rezept ist ein Futterrezept für Körnerfresser: in einem Topf Rindertalg oder Kokosfett erwärmen und Sonnenblumenkerne, Haferflocken, verschiedene Nüsse, Weizenkleie oder Hanfsamen dazugeben. Abschließend in ein Gefäß einfüllen und abkühlen lassen. Dann an einer Schnur aufhängen, besonders eignen sich dafür kleine Tonblumentöpfe.

Folgendes Rezept eignet sich besonders für Weichfresser: in einer Pfanne Öl leicht erhitzen und dann Getreideflocken dazugeben. Die Flocken sollten sich mit dem Öl vollsaugen, sie sollen nicht braun werden. Abkühlen lassen und ins Futterhäuschen geben.

Wasservögel füttern

Besonders bei Dauerfrost haben auch Wasservögel Probleme mit der Nahrungssuche. Sie können durch spezielles Futter wie beispielsweise Getreide, Eicheln, Hühnerfutter, kleine Brotmengen, Obst oder eigenes Wasservogelfutter unterstützt werden. Die gesetzlichen Regelungen der Gemeinden betreffend Fütterungsverbot müssen allerdings berücksichtigt werden.

Expertentipp

Da Vögel ihre Körpertemperatur, die zwischen 38 und 42 °C liegt aufrecht erhalten müssen, ist es durchaus sinnvoll, im Winter ein Zusatzangebot an Nahrung bereitzustellen. Je mehr Futterstellen angeboten werden, desto mehr Vögel können in diesem Gebiet Fuß fassen.

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Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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