Wandelröschen – Kultur und Pflege auf Balkonen

Wandelröschen (Lantana camara) sind immergrüne Sträucher, die zur Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae) gehören. Die in dichten Scheinrispen angeordneten Blüten verändern ihre Färbung im Laufe der Zeit, was ihnen ein buntes Aussehen verleiht und zu beliebten Zierpflanzen macht, die sich für die Kultur auf Balkonen und Terrassen eignen.

Standort

Ihre volle Blütenpracht entwickeln Wandelröschen an warmen, vollsonnigen Standorten. Sie eignen sich deshalb besonders gut für Pflanzgefäße, die an Geländern von Balkonen angebracht werden. Sie können im Halbschatten und im Schatten platziert werden, bilden dort jedoch deutlich weniger Blüten. Ein gänzliches Ausbleiben der Blüte ist an zu kalten Standorten möglich. Kühle Wetterphasen im Sommer führen zu Wachstumspausen. Als Hochstamm erzogene Exemplare eignen sich für die Dekoration sonniger Balkonecken.

Pflanzung und Umtopfen

Wandelröschen kann man von April bis August jederzeit pflanzen oder umtopfen. Das Umtopfen ist alle 1 bis 3 Jahre notwendig und sollte unmittelbar vor der Rückkehr aus dem Winterquartier erfolgen. Die strauchigen Gewächse bevorzugen nährstoffreiches, gut wasserdurchlässiges Substrat und große Pflanzgefäße. Hochwertige Kübel- und Blühpflanzenerde sind ideal. Für das optimale Wachstum sollte man etwas Sand oder Tonkügelchen in das Substrat mischen und eine Drainageschicht am Boden der Pflanzgefäße einbringen.

Wasserversorgung

Wandelröschen reagieren empfindlich auf Staunässe und gelten als trockenverträglich. Die Blüten verwelken jedoch sehr schnell. Das Substrat sollte gleichmäßig feucht gehalten werden und nie vollständig austrocknen. Regelmäßige Überprüfungen des Substrats helfen, die Gießhäufigkeit und die Wassermenge richtig einzuschätzen.

Dünger

Düngergaben sollten vom Beginn des Austriebs im Frühjahr bis Ende August erfolgen. Die Verwendung eines Langzeitdüngers ist möglich. Organische Flüssigdünger für Blühpflanzen sind jedoch deutlich besser geeignet. Düngergaben sollten in Abständen von 2 bis 4 Wochen erfolgen. Einige Hobbygärtner düngen Wandelröschen während der Blütezeit wöchentlich. Dabei ist auf die Dosierungsangaben des Herstellers zu achten, um eine Überdüngung zu vermeiden.

Schnittmaßnahmen

Während des Sommers sollten welke Blätter und Blüten regelmäßig entfernt werden, um die Zierpflanzen attraktiv zu halten und die Bildung neuer Blüten zu fördern. Bei Hochstämmchen und stark wachsenden Sorten schneidet man auch neue Triebe zurück. Diese Maßnahme dient dem Erhalt der gewünschten Wuchsform und lässt die Sträucher kompakter und dichter wachsen. Kleinbleibende, für eine Saison gekaufte Sorten benötigen keinen Formschnitt.

Jährlicher Rückschnitt

Bei einer mehrjährigen Haltung ist ein stärkerer Rückschnitt pro Jahr erforderlich. Dabei kürzt man die Triebe auf 10 bis 15 Zentimeter und korrigiert die Form der Pflanzen bei Bedarf, sodass sie im folgenden Jahr stärker austreiben und mehr Blüten entwickeln. Als Zeitpunkt für den Rückschnitt eignet sich der Herbst unmittelbar vor der Umsiedlung in das Winterquartier oder das zeitige Frühjahr kurz vor dem Beginn des Austriebs.

Überwinterung

Wandelröschen sind sehr frostempfindlich und sollten recht früh in geeignete Winterquartiere umgesiedelt werden. Als immergrüne Pflanzen bevorzugen sie helle Standorte in Wintergärten oder an Fenstern in kühlen Innenräumen. Ideal sind Temperaturen um 10°C.

Die Überwinterung in dunklen Räumen ist ebenfalls möglich. In diesem Fall muss der jährliche Rückschnitt im Herbst erfolgen, da Wandelröschen ihre Blätter während der kalten Jahreszeit abwerfen. Die Raumtemperaturen sollten konstant zwischen 5 und 10°C liegen.

Sowohl bei einer hellen als auch bei einer dunklen Überwinterung vermindert sich der Wasserbedarf. Das Substrat sollte dennoch leicht feucht gehalten werden. Ab Februar gewöhnt man Wandelröschen langsam an wärmere Temperaturen, mehr Wasser und ggf. hellere Standorte. Nach den Eisheiligen kann man sie dauerhaft auf den Balkon umsiedeln.