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Wiesen – wann und wie oft mäht man sie?

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Wiesen - wann und wie oft mäht man sie

Wiesen sind naturnahe, attraktive Alternativen zu eintönig grünen Rasenflächen. Sie erfordern weniger Pflege, bieten Nahrung und Lebensraum für viele Tiere und gedeihen fast überall. Damit sie ansehnlich und gesund bleiben, muss man sie von Zeit zu Zeit mähen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wann der richtige Zeitpunkt ist.

Gründe für das Mähen

Die meisten Wiesenbesitzer bevorzugen die Selbstaussaat der Wiesenpflanzen. Überlässt man eine Wiese sich selbst, dringen schnell wachsende und größere Gewächse, wie Brombeeren, Birken oder Disteln, ein und verdrängen die attraktiven Wiesenblumen. Nach einer gewissen Zeit würde eine natürliche Waldfläche entstehen.

In der freien Natur wird dieser Prozess durch das Abweiden von Wiesenflächen durch Wildtiere begrenzt. In Gärten halten Zäune und die Nähe des Menschen Wildtiere fern. Aus diesem Grund ist das Mähen erforderlich. Eine Mahd dient dazu, einer Wiese Nährstoffe zu entziehen, die bei einem natürlichen Absterben und Verrotten der Pflanzen an den Boden abgegeben werden. Bei den meisten Wiesenpflanzen handelt es sich um Schwachzehrer, die nährstoffarmes Substrat bevorzugen.

Häufigkeit

Häufigkeit


Zu häufiges Mähen würde die Blüten und die Samenstände entfernen, bevor sie sich vollständig entwickelt haben. Wiesen würden dadurch weniger bunt aussehen. Zusätzlich würde man die Lebensräume vieler Tiere zerstören. Die natürliche Vermehrung der Pflanzen wäre ebenfalls nicht möglich und man wäre gezwungen jedes Jahr frisches Saatgut auszubringen.

Aus diesem Grund mäht man Wiesen so selten wie möglich. Als ideal gelten Mähvorgänge pro Jahr. Je nach Standort und Artenvielfalt kann eine Mahd ausreichen oder eine dritte erforderlich sein.

Zeitpunkt

Zeitpunkt
Mäht man einmal pro Jahr, sollte der Termin zwischen Mitte Juli und Ende August liegen. Später kann eine zweite Mahd Ende September oder im Oktober erfolgen. Alternativ kann man in der zweiten Junihälfte das erste Mal mähen und im August erneut. Bei dieser Variante ist eine dritte Mahd möglich, die im Oktober erfolgt.

Den bestimmenden Mähtermin im Sommer erkennt man am Reifegrad der Samenkapseln einjähriger Pflanzen wie Klatschmohn. Sie müssen bereits vertrocknet sein, um die Aussaat nicht zu verhindern. Eine Mahd im Herbst ist optional, denn sie dient nicht zur Freihaltung der Fläche, sondern zur Entfernung weiterer Nährstoffe und ist vor allem bei nährstoffreichen Böden sinnvoll.

Korrektes Vorgehen

Korrektes Vorgehen
Um die Lebensräume von Insekten zu erhalten, sollte man Wiesen nie vollständig mähen. Mäht man einmal pro Jahr, empfiehlt es sich, gestaffelt im Abstand von einigen Wochen in zwei oder drei Abschnitten vorzugehen. Wird zweimal pro Jahr gemäht, lässt man bei jeder Mahd einen Bereich aus, in den sich Insekten zurückziehen und weiterhin Nahrung finden können.

Das Schnittgut lässt man drei bis vier Wochen auf der Wiese liegen, bevor man es aufsammelt und kompostiert. Auf diese Weise gelangen reife, noch nicht herausgefallene Samen auf den Wiesenboden und nicht in den Kompost. Zudem stellt das Schnittgut eine Nahrungsquelle für Insekten dar. Im Herbst sollte man Pflanzen am Rand der Wiese als Winterquartier für Tiere stehen lassen.

Mähwerkzeug

Normale Rasenmäher eignen sich für Wiesen nicht, denn sie sind für das Schneiden kurzer Gräser konzipiert. Das lange Wiesenschnittgut verstopft die Auswurfmechanismen und blockiert die Schneidmesser. Deshalb verwenden viele Wiesenbesitzer Motorsensen. Sie sind jedoch sehr laut und schwer.

Eine umweltfreundliche und geräuschlose Alternative für kleine oder steile Flächen sind traditionelle Sensen. Die effiziente Nutzung erfordert etwas Übung und man sollte mit mehreren Personen arbeiten. Für größere, ebene Wiesen lohnt sich die Anschaffung eines Hochgrasmähers.

Expertentipp

Eine besonders naturnahe Methode ist das Abweiden durch Tiere. In vielen Regionen kann man Schafe oder Ziegen mieten. Die Wiese muss jedoch eingezäunt sein, sodass die gefräßigen Tiere Zierpflanzen nicht erreichen und zerstören können. Kaninchen und Meerschweinchen fressen zu geringe Flächen ab. Pferde lassen einige Pflanzen stehen und Wiesen überwuchern.

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